Motherboard Redaktion Testberichte

Die Letzten werden die Ersten sein – MSI MEG Z690 Unify-X Test mit Teardown, DDR5 und Adaptive OC

Zusammenfassung und Fazit

Eine neue CPU-Generation, ein neuer Sockel, DDR5 und PCIe 5.0 sind bei Z690 zusammengekommen und haben damit eine enorme Herausforderung an die Mainboard-Hersteller gestellt. Manche Hersteller haben sich womöglich früher dem vorherigen Z590 Standard abgewandt, um alle Entwicklungs-Ressourcen auf die neue Mega-Plattform zu fokussieren. Aber auch zum Launch war die Kompatibilität zwischen CPUs, Boards und vor allem dem noch dazu seltenen DDR5-RAM alles andere als rosig. Es war also nur fair für alle Hersteller, ein paar Monate und diverse BIOS-Updates in Land gehen zu lassen, bevor wir uns heute dem ersten Test zu neuen Plattform gewidmet haben. 

Die Produkte der anderen Hersteller sind natürlich auch schon seit Wochen bei mir auf dem Benchtable und – so viel will ich schon mal spoilern – MSI hat die Schonfrist noch am wenigsten notwendig gehabt. Das Z690 Unify-X kann praktisch fast alles in puncto Overclocking, was man sich von einem Mainboard für seine LGA1700 CPU wünschen könnte, und das noch dazu beinahe seit Launch der Plattform im November des letzten Jahres. Aber dennoch hat sich MSI nicht auf ihrem Vorsprung ausgeruht und liefert bis heute nahezu täglich neue BIOS Updates mit Optimierungen.  

Egal welcher RAM IC, ob Hynix M-Die, Samsung B-Die oder Micron RevA, alle lassen sich an ihr Limit präzise und reproduzierbar betreiben. Egal ob statischer oder adaptive OC, ob K oder non-K CPU, ob mit E-Kernen oder ohne, ob mit AVX-512 oder ohne, auch das alles beherrscht das Unify-X nahezu problemlos. Hinzu kommt noch das intuitiv zu verwendende BIOS, der überraschend gut funktionierende Tuning Controller und das schlichte aber funktionale Design. Mehr kann man sich als Bastler, Benchmarker oder Enthusiast schon fast nicht wünschen. 

Für eine derartige Vielfalt und Qualität an Features auf Intel’s neuer High-End Plattform, wäre ein vierstelliger Euro-Preis mit Rechtfertigung durch die globale Chipknappheit eigentlich keine Überraschung. Aber ganz im Gegenteil, das Unify-X ist seit Launch von Z690 praktisch durchgehend bei zahlreichen Online-Shops verfügbar und das auch noch zu einem wirklich vertretbaren Preis von 550 bis 600 Euro. Und das ist im Kontext der Plattform und der aktuellen Marktsituation eine echte Ansage in puncto Preis-Leistung. Auch wenn ich damit indirekt auf die noch kommenden Tests anderer Z690 Mainboards vorgreife, bekommt das Unify-X von mir schon heute den Editor’s Choice Award. Auch deswegen, weil in den letzten Monaten kein anderes Mainboard so oft bei mir auf der Testbench war, wie das MSI MEG Z690 Unify-X.   

Das Mainboard wurde uns freundlicherweise von MSI unverbindlich und ohne Verpflichtung zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Zudem erfolgte keine Einflussnahme auf die Tests und deren Ergebnisse.

MSI MEG Z690 Unify-X (7D28-002R)

hardwareareaam Lager, Lieferung 1-4 Tage389,00 €*Stand: 01.05.24 23:01
*Alle Preise inkl. gesetzl. MwSt zzgl. Versandkosten und ggf. Nachnahmegebühren, wenn nicht anders beschriebenmit freundlicher Unterstützung von geizhals.de

 

 

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RX480

Urgestein

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Gibts eigentlich bezgl. der CPU´s ne Möglichkeit, vor dem Kauf zu erkennen, ob AVX512 von INTEL schon rausgefused wurde,
anhand Seriennr. o.ä.?

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Zer0Strat

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Meine Erfahrungen mit dem Unify-X sind eher nicht so gut. Man muss es sogar als katastrophal bezeichnen. Dass die Radeon einfach nicht erkannt wurde beim Bootvorgang könnte allerdings mittlerweile mit BIOS Updates behoben worden sein. Was MSI nicht behoben hat, ist das unübersichtliche BIOS und das Design des Boards wirkt eher billig. Bei dem Preis sollte der Eindruck exklusiv daherkommen.

Was für mich persönlich ernüchternd ist, ist die Speicherlatenz von fast 52ns bei diesen doch sehr straffen Settings. Da muss mehr kommen (in diesem Fall weniger ^^).

Aus diesen Gründen ist das Unify-X für mich eher die letzte Wahl, wenn es um die sog. "Sportwagen" unter den Z690 Boards geht, also teure 2 DIMM Boards, welche einen sehr hohen Speichertakt ermöglichen sollen.

Es mag sein, dass das stimmt. Ich habe jedoch Zweifel. Wenn der IMC mit DDR4 2000MHz packt, warum sollte dieser dann bei 1700MHz (DDR5-6800 + Gear 2) dicht machen? Das leuchtet mir nicht ganz ein, aber es kann natürlich noch andere Faktoren geben, die sich bei DDR5 anders Verhalten. Die Bandbreite ist ja auch wesentlich höher. Ich denke allerdings, dass es das Board ist, was dicht macht.

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skullbringer

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Ist mir bisher nicht bekannt. Auch innerhalb des selben Steppings (z.B. C0) gibt es immer wieder Unterschiede. Meine i9 CPUs haben z.B. noch einen V/F 7 Punkt bei 5.3 GHz, wo spätere und auch die Intel Spec ja bei 5.2 GHz aufhört.

Irgendwann wenn genug der neuen CPUs mit komplett deaktiviertem AVX-512 im Umlauf sind und User-Berichte eingetrudelt sind, wird man es wahrscheinlich an der Batchnummer festmachen können. Die 6+0 Chips mit C0 Stepping hatten ja teilweise schon im Januar gar kein AVX-512 mehr, nur wahrscheinlich hat es einfach bis jetzt gedauert, dass die neue Revision alle Retail-Kanäle erreicht hat.

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Zer0Strat

Veteran

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@skullbringer Ist das hier mit nem 12900K, der auf dem MSI Board nur 6800MT/s packt?

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skullbringer

Veteran

306 Kommentare 328 Likes

Ist interessanterweise eine andere CPU, die auf dem UX den selben Takt nur mit jeweils 2 Ticks lockereren Primaries schafft. Umgekehrt kann ich das mit der SP93 aus dem UX Review nicht reproduzieren. Die Kombination aus IMC, Board und Kit macht's wohl, zumal das Apex ja z.B. weitaus weniger VDD2 mag.

Aber die 7200 konnte ich bisher nicht nochmal reproduzieren, immer einzelne Errors pro Cycle. Über 6933 scheint da die Stabilitäts-Grauzone anzufangen, zumindest mit dieser CPU, diesem RAM Kit und diesem Board ;)

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Xaver Amberger (skullbringer)

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