Der große Radiator-Material-Test: Noch mehr Blei, ein beliebtes Versteck und 2.5 Lichtblicke | Teil 2

1 - Einführung, Testobjekte und Mess-Equipment 2 - Barrow Dabel 28b Slim 120 mm 3 - Corsair Hydro X-Series XR 5 120 mm 4 - Thermaltake Pacific SR-Series 360 5 - Kafuty Aluminium Radiator (no name) 120 mm 6 - Zusammenfassung und Fazit

Kafuty Non name Aluminium Radiator 120 mm

Da Aluminium nicht direkt ins Schema mit dem Kupfer und Messing passt, es aber aktuell der einzige Alu-Radiator im Test ist, stelle ich diesen heute einfach mal ans Ende. Nichtsdestotrotz ist er durchaus reichlich interessant.

00a Box

00b Front

00c ISO

Auf die Werbung kann man verzichten, auch wenn die Beschreibung bei Amazon geradezu nach Comedy aussieht. Ich lasse das jetzt erst einmal unkommentiert so stehen und den Schönheitsapparat auch nachwirken. Das hat was!

Vorkammer, Einlass und Lot

Lassen wir uns überraschen und öffnen auch diesen Kühler wieder an der Vorkammer (Tank). Die Lötstellen der Kühlkanäle sind nur leicht oxidiert und die Lötqualität ist zumindest optisch gut. Die Farb-Reste auf der Oberfläche sehen allerdings etwas unschön aus.

Das Löten von Aluminium stellt jedoch ganz andere Anforderungen an das Lot und den Lötprozess. Aluminiumlot mit Kalium und Fluorid (siehe Analyse unten) ist eine spezielle Art von Lötmittel, das für das Löten von Aluminium und Aluminiumlegierungen entwickelt wurde. Diese Legierung zeichnet sich durch ihre Fähigkeit aus, Aluminium effektiv zu verbinden, das aufgrund seiner hohen Oxidationsneigung und der damit verbundenen Bildung einer schützenden Oxidschicht eine Herausforderung für herkömmliche Lötverfahren darstellt.

Aluminium ist der Hauptbestandteil der Legierung und bildet die Grundlage für das Lötmittel. Der Anteil würde in der Messung mit der Tiefe weiter zunehmen an dann den Hauptanteil stellen. Kalium wird hier als Aktivator und Flussmittel verwendet. Es trägt dazu bei, die Oxidschicht auf der Oberfläche des Aluminiums während des Lötprozesses zu entfernen, was eine verbesserte Benetzung und eine gute Haftung des Lötzinns ermöglicht. Fluorid wird zusätzlich als Flussmittel eingesetzt und es hilft dabei, die Oberfläche des Aluminiums zu reinigen und die Bildung einer starken metallurgischen Verbindung zwischen dem Lötzinn und dem Aluminiumsubstrat zu fördern.

Die Legierung weist zudem eine niedrige Schmelztemperatur auf, die unterhalb der Schmelztemperatur des zu lötenden Aluminiums liegt. Dies ermöglicht das Löten von Aluminium ohne eine übermäßige Erhitzung, die das Material beschädigen könnte. Durch die Verwendung von Aluminiumlot mit Kalium und Fluorid können deshalb stabile und belastbare Lötverbindungen hergestellt werden, die eine hohe Festigkeit aufweisen und in der Lage sind, den Belastungen und Beanspruchungen standzuhalten, denen sie während ihres Einsatzes im Radiator ausgesetzt sind und sie bieten auch einen gewissen Schutz vor Korrosion (chemischen Reaktivität.

Auch die Wände der Vorkammer sind ohne Beschwerde, denn es ist reines Aluminium. Spuren des Flux sind nirgendwo zu finden, es wurde also gründlich gespült, immerhin.

Auch die Einsätze sind aus Aluminium und es kommt das gleiche Lot wie bei den Kanälen zum Einsatz.

Kühlkanäle und Kühlfinnen

Kommen wir jetzt zu den Kühlkanälen und den dort angelöteten Finnen. Wenn man das Ganze aufschneidet, ergibt sich das übliche Bild und man sieht die üblichen geschlitzten Finnen samt Farbpigmenten.

Die Kühlkanäle bestehen aus Aluminium, was sonst?

Die Kühlfinnen sind aus Aluminium und relativ dick. Performance-technisch ist das eher nicht so optimal.

Rahmen und Schrauben

Der Rahmen ist aus dem gleichen Aluminium bzw. es ist eh alles aus einem Stück, also spare ich mir die ganzen weiteren Bilder. Die Schrauben sind hingegen nur aus nicht-legiertem, verzinktem Stahl. Da man aber in weicheres Aluminium schraubt, werden die schon halten.

Zusammenfassung und Zwischenfazit

Die Verarbeitungsqualität dieses Noname-Produktes war erstaunlich gut. Natürlich steht hier die Performance auf einem deutlicher niedrigerem Niveau als bei Kupfer- bzw. Messing-Radiatoren, das kann und darf man gar nicht vergleichen. Aber der Preis beträgt ja am Ende nur maximal nur die Hälfte, oft sogar nur ein Drittel. Das Teil war für seine Material-technische Limitierung trotzdem besser als erwartet. So etwas kann man aber auch nur in reinen Aluminium-Kreisläufen verwenden, sonst feiert die Korrosion eine wilde Party. Ich mag das eher weniger.