Corsair Hydro X-Series XR 5 120 mm
Der zweite Hersteller im alphabetisch sortierten Test ist Corsair mit dem Hydro X-Series XR 5 120 mm. Dass Corsair machen lässt, ist ja bekannt und so finden wir im aktuellen Modell eigentlich Hardware Labs wieder.
Lassen wir auch Corsair zunächst selbst zu Wort kommen, bevor ich das weiter kommentiere, wobei das englische Original leicht abweicht, denn dort schreibt man von einem Kupferkern, ohne die Kanäle explizit zu benennen. Und ich verweise mal auf die erste Seite des Artikels und die Einordnung von Kupfer und Messing auf dem internationalen Markt. Denn es hat mich schneller eingeholt als ich dachte:
Vorkammer, Einlass und Lot
Lassen wir uns überraschen und öffnen auch diesen Kühler wieder an der Vorkammer (Tank). Die Lötstellen der Kühlkanäle sind kaum oxidiert und auch nicht sichtbar verzundert. Das Lot ist umlaufend und gut verteilt. Unterm Strich ist das sehr gut.
Das Lot an dieser Stelle ist ohne Kritik, denn ich finde reines Zinn, also kein Blei. Das Zinn ist auch an der Oberfläche sauber und ich musste nicht einmal Oxid und Zunder wegkratzen wie bei Barrow.
Auch die Wände der Vorkammer sind ohne Beschwerde, denn CuZn40 ist noch ordentliches Messing. Bis hierher ist also alles ebenfalls im tiefgrünen Bereich und es gibt nichts zu kritisieren.
Jetzt kommen wir aber zu der gewissen Stelle, wo sich die Spreu vom Weizen trennt, nämlich an den Gewindeeinsätzen für die Fittings, die ja vorher in die Kammer gelötet bzw gepresst wurden. Durch den Zusatz von rund 2% Zink erhöht sich die Festigkeit der Legierung im Vergleich zu reinem Kupfer. Allerdings muss ich hier noch einmal nachhaken und den Hersteller kontaktieren, weil ich diese Lösung zumindest für ungewöhnlich halte und keinen Fehler machen möchte.
Der verlötete Gewindeeinsatz besteht aus Messing mit fast 46% Gewichtsanteil an Zink. Alles unter 50% Zink wird auch geschmeidig genug bleiben und der Gewalt beim Eindrehen der Fittings nonchalant widerstehen.
Kühlkanäle und Kühlfinnen
Kommen wir jetzt zu den Kühlkanälen und den dort angelöteten Finnen. Wenn man das Ganze aufschneidet, ergibt sich das übliche Bild und man kann die nur 25 µm dicken Finnen bewundern.
Die Kühlkanäle bestehen aus gebräuchlichem Gelbmessing (CuZn36). Das kann man so lassen, zumal die Wandungen deutlich dünner sind als die der meisten Mitbewerber. Das gilt übrigens auch für die aktuellen Radiatoren von Hardware Labs. Wer es dicker mag, muss dann schon zu Kupfer greifen, wenn die Performance gleich sein soll.
Die Kühlfinnen sind aus reinem Kupfer, weil Messing hier einfacher brechen würde, da es durch das Zink auch deutlich spröder wäre. Bei einer Stärke von nur 25 µm kann man nichts mehr schlitzen (ich zeige Euch hier mal die Seitenansicht), aber auch hierbei sind die Dichte der extra-dünnen Finnen und die Geometrie nur ein wichtiger, aber gelungener Kompromiss, um nicht zu restriktiv auf den Lüfter einzuwirken. Kühlfläche vs. Druckverlust. Es ist immer der gleiche Spagat.
Rahmen und Schrauben
Der Rahmen ist hier aus CuZn40, weil auch das Innere bereits stabil genug ist. Bei dieser Größe ist das auch so schon haltbar genug.
Die Schrauben sind hingegen nur aus nicht-legiertem Stahl und damit deutlich weicher. Da man aber in Messing schraubt, ist das mehr als ausreichend.
Zusammenfassung und Zwischenfazit
Die Qualität passt, vor allem die Lötqualität ist beispielhaft. Und wo andere versteckt noch Blei einsetzen, schafft es hier auch Kupfer, die Fittings in Zaum zu halten. Die Kühlfinnen sind extrem dünn, deshalb passen auch mehr davon rein. Clever gelöst. Lässt man mal die Performance beiseite, die sicher sehr gut sein dürfte, passt natürlich das Wording von Hardware Labs besser, wo man das mit dem „Kupfer“ bis auf die Finnen gleich komplett ausklammert. Corsairs Marketing konnte sich das hingegen nicht verkneifen und so kauft der brave US-Kunde eben Kupfer statt Brass. Das tut der Funktionalität natürlich keinen Abbruch, sondern dient sich nur dem Markt an. Ich hätte es gelassen, zumal erst die deutsche Übersetzung auch das Wort Kanäle aufnimmt. Das wiederum sollte man wirklich anpassen, weil es so einfach nicht stimmt.
Baugruppe | Herstellerangabe | Materialprüfung |
Vorkammer / Terminal | US „Kupfer“ | Messing CuZn40 (60% Cu, 40% Zn) |
Gewindeeinsätze G1/4 | k.A. | Weißmessing (54% Cu, 46% Zn) |
Kanäle/Rohre | US „Kupfer“ | Messing CuZn36 (64% Cu, 36% Zn) |
Verwendetes Lot | k.A. | Kanäle: Zinn (100% Sn) Insert: Copper (98% Cu, 2% Zn) |
Kühlfinnen | Kupfer | Kupfer (100% Cu) |
Rahmen / Seitenteil | – | Messing CuZn40 (60% Cu, 40% Zn) |
Schrauben | – | Verzinkter Stahl (100% Fe) |
Weiteres Zubehör | – | – |
RoHS auf Box ausgewiesen | RoHS liegt vor |
116 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Urgestein
1
Urgestein
1
Urgestein
1
Veteran
Veteran
Urgestein
Veteran
Veteran
Urgestein
1
Veteran
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →