Monitor und Desktop Praxis Testberichte

Der ASUS ROG Strix XG27AQMR im Test – ein echter eSports-Gaming-Monitor?

Messaufbau allgemein

Viel gibt es im Grunde nicht zu sagen. Um die Response Times zu messen, nutze ich NVIDIA LDAT. Dieses wird mittig auf dem Display platziert. So, wie ich mit dem SpyderX z.B. die Farbtreue messe.

Vorher lasse ich den Monitor für eine Stunde bei 200 Nits aufwärmen. Das Panel sollte, wie schon beim Kalibrieren, erstmal warm werden. Dann vermeidet man unterschiedliche Messwerte. Dazu sieht mein aktueller Testaufbau wie folgt aus:

CPU Intel Core i9-12900K
Mainboard MSI MPG Z690 Carbon WiFi
RAM 2x 16 GB Corsair Dominator 6000 MHz CL 30-36-36-76
SSD 1 Samsung 980 Pro 500 GB (System)
SSD 2 MSI M480 2 TB (Spiele)
SSD 3 HP EX950 2 TB (Spiele)
SSD 4 HP SDD S750 1 TB S-ATA (Backup)
CPU Kühler Alphacool Eisbaer Aurora 360
Netzteil Seasonic Prime Platinum 1300 Watt
GPUs NVIDIA GeForce RTX 4090 FE
Sapphire AMD Radeon RX 7900 XT Puls
Sound SoundblasterX AE-5 Plus
Tastatur Sharkoon Purewriter RGB (Red Taster) via USB @1000 Hz Polling Rate
Maus Sharkoon Light² 200 @1000 Hz Polling Rate
Monitor
ASUS ROG Strix XG27AQMR (2560 x 1440p @ 300 Hz)
Test-Tools / Software

Tools
Colorimeter: Calibrite ColorChecker Display Plus
Spectrophotometer: Calibrite ColorChecker Studio
NVIDA LDAT V3: Response Times and Lateny Sensor

Software
Portrait Displays Calman Ultimate 2023
NVIDIA LDAT Displaytest
UFO Test (online)

Sollte sich hier was ändern, dann werde ich das natürlich aktualisieren. Fakt ist, dass die PC-Hardware im Grunde keine Rolle spielt. Ich habe drei verschiedene Rechner an den Monitor angeschlossen, die Ergebnisse waren immer die gleichen. Der Monitor selbst sollte NVIDIA G-Sync kompatibel sein. Ist aber für die GtG Messungen kein muss! Die Response Times messe ich grundsätzlich nach dem Kalibrieren. Das schafft gleiche Bedingungen für alle Monitore.

Messmethode (GtG)

Bei der Grau zu Grau (GtG) Messung werden unterschiedliche Graustufen gemessen. Aber auch von Schwarz = 0 bis 255 = Weiß. Das ergibt dann 36 Response Times im Rise-Up (Schwarz nach Weiß) und 36 im Rise-Down (Weiß nach Schwarz) – macht in Summe 72 Messungen. Hierbei misst LDAT die Zeit in ms, die von der Startfarbe bis zur Zielfarbe benötigt wird.

Der aktuell international gültige Standard für die Response Time, ist die 80 % Transition. Bedeutet: Um Messungenauigkeiten in Bezug auf Signalrauschen zu vermeiden, misst auch LDAT erst nach 10 % der Start-Transition-Kurve und 10 % vor dem eigentlichen Ende, wird die Response-Time ausgegeben. Der Overshoot wird dabei gesondert betrachtet. Siehe auch Bild oben.

Des Weiteren ist es mir aktuell technisch nicht möglich, UFO-Aufnahmen zu machen. Dazu fehlt mir einfach das nötige Equipment. Eine einstellbare Highspeed-Kamera (0 bis 1000 FPS) habe ich leider nicht.

Dennoch schau ich mir die Motion-Clarity zum einen mit UFO (klick hier) und zum anderen mit der NVIDIA LDAT Software an. (siehe Bild oben)

Display Lag, Monitor Input-Lag und E2E Latenz

Der Display-Lag ist die Summe aus Processing-Lag und dem halben Scan-Out (der Bildaufbau bis Mitte Bildschirm = Refesh-Lag). Gemessen via LDAT, hierfür und ich betone – nur für den Display-Lag – ist eine G-Sync Kompatibilität zwingend erforderlich. Das bedeutet quasi FreeSync via DisplayPort. Im NVIDIA-Treiber muss G-Sync aktiviert werden.

Für den eigentlichen Input-Lag addiere ich die durchschnittliche Pixel-Reaktionszeit (spielbares Overdrive) hinzu. Beispiel: 3.6 ms Display-Lag + 2.6 ms Response Time = 6.2 ms Input-Lag

Abschließend messe ich noch die E2E Latenz. Mit anderen Worten: Vom Mausklick bis zur halben Pixel-Response-Time. Ja, hier wird nur die halbe Transition gemessen.

Achtung:

Alle Latenz-Messungen werden bei der maximalen Bildwiederholrate und gleicher FPS durchgeführt. Bsp.: 240 Hz mit 240 FPS

Messen der Color-Performance

Wie ich die Color-Performance messe, habe ich euch bereits im Grundlagenartikel bzgl. Calman Ultimate von Portrait Displays vorgestellt.

Hier nochmal zum Nachlesen:

Für alle Messungen sowie Kalibrierungen habe ich die Farbkalibrierungssoftware Calman von Portrait Displays verwendet. Bitte beachten, dass ich mit meiner Hardware nur in der Lage bin, die Gewissheit zu schaffen, dass die getesteten Monitore – die Angaben der Hersteller einhalten – oder auch nicht.

Hinweis

Wenn ihr euch andere Tests zu Monitoren bei anderen Testern anschaut, dann kann es hier zu Differenzen – insbesondre – bei den Response-Times kommen. Ihr müsst also immer prüfen, wie andere Kollegen sowas messen. Das bedeutet nicht, dass meine oder andere Messungen falsch sind. Die Unterschiede entstehen, aufgrund verschiedener Test-Methodiken. Entscheidend ist, dass man alle Monitore mit der gleichen Messsystematik / Methodik testet. Dann sind die Werte auch gegeneinander vergleichbar. Bitte vergleicht nicht meine Messsystematik eins zu eins mit anderen.

Alle Messungen (Latenzen, Response Times, Color-Performance usw.) werden 3-Mal wiederholt und müssen meiner definierten Genauigkeit unterliegen.

Messwiederholgenauigkeiten:

Average Response Time +/- 0,5 ms
Average Latency +/- 1 ms
Average delta E 2000 +/- 0,5
Brightness +/- 20 Nits

Das beste Ergebnis wird veröffentlicht. Somit ist die Plausibilität und Fairness am Ende auch gewährleistet! Weiter geht es auf der nächsten Seite.

 

 

 

Kommentar

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Recht Still hier im Forum... Is kein OLED, daher keine Meinung?? :ROFLMAO:

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ipat66

Urgestein

1,360 Kommentare 1,358 Likes

Wie Du eben im Fazit schriebst, für E-Sport sehr geeignet....
Schön was da so geht.
Es bleibt wie immer interessant und aufschlussreich...

Dafür bin ich aber zu alt...
Warte dann doch lieber auf bezahlbare 144 Hz OLED ( ca. 42-50 Zoll )

Danke Fritz Hunter :)

Ich gehe jetzt an den Strand und denke darüber nach,wann die 4090 unter 1000 Euro fällt :D ( oder auch nicht..)

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Samsungs QD-OLED TV unterstützen 144 Hz
Leider ist der kleinste OLED 55"

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T
TheSmart

Veteran

420 Kommentare 209 Likes

Hmm der Monitor ist nur für eine sehrr spezielle Kundschaft im Angebot.
Ich denke 300Hz braucht außer ein eSportler niemand so recht.
Und nur HDMI 2.0 bei so einem exorbitanten Preis.
Man muss ja "nur" etwa 100 Euro drauflegen und bekommt dafür den von dir letztens getesteten OLED-Monitor im selben Format auf den Tisch.

Klar das Teil ist irgendwie ganz cool..und vor allem auch schön das er RGB-frei ist..

Aber..
Ich bin jetzt aber auch definitiv eher ein Sparfuchs, was so Technikkram angeht..
Und ich arbeite mit völligen 08/15 Monitoren und da kriege ich teilweise einen 27 Zoll Monitor mit IPS Panel für 150 Euro^^
Aber okay..das sind dann auch keine "Gaming"-Dinger, sondern Officezeugs.. mit 60Hz^^ womit man aber dann seltsamerweise auch zocken kann.
Und ich hatte noch nie Ghosting oder sonst was^^

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Megaone

Urgestein

1,749 Kommentare 1,648 Likes

Für mich persönlich passt der Preis weder zur Leistung , noch zur Größe und zur Auflösung erst Recht nicht.

Das ist für mich die klassische High-End abzockerei. Mir sitzt das Geld ja schon locker, aber der Preis ist bei Licht betrachtet absurd.

Wer es zahlen mag.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Leider gibt es scheinbar noch zu viele, die das zahlen. Die 799 € ist schon viel, aber in der Liga 1440p mit den Specs ist aktuell zu wenig Wettbewerb.

Die 240er kommen gerade in erträglichere Bereiche

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F
Furda

Urgestein

663 Kommentare 371 Likes

Geht ja Zack Zack mit Monitor Tests 😃

Gabs mal einen Test, was so die Köpfhörer-Ausgänge taugen bei Monitoren? Wäre mal interessant zu wissen, wie die gegenüber dem Mainboard-Ausgang, oder sogar einem externen KHV/DAC abschneiden...? 🤔

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b
bifi85

Mitglied

11 Kommentare 1 Likes

Vielen Dank @FritzHunter01 für das aufschlussreiche Review zum ASUS ROG Strix XG27AQMR.

Overdrive:
Variable OD Level 4:

• Bei 120-300 FPS (Frames per Second)
• Bei Zimmertemperatur von über 30 °C (Sommer)

Variable OD Level 3:

• Unterhalb 120 FPS möglicherweise besser​
• Bei Zimmertemperatur von 20 °C (Winter)

Anmerkung 01: Meine Raumtemperatur schwankt zwischen 21-28 °C und meine FPS pendeln zwischen 200-300 FPS. Welcher Variable OD soll ich nun wählen?

Simple "Hardwarekalibrierung":
• Einen der GameVisual Modes auswählen (nur nicht den sRGB Mode, da man dort den Weißwert nicht verändern kann).

• GameVisual ▶ Racing Mode [✓]​
• Color ▶ Display Color Space ▶ sRGB [✓]​
• Image ▶ Brightness ▶ 52​
• Color ▶ Color Temp. ▶ User ▶ R ▶ 95​
• Color ▶ Color Temp. ▶ User ▶ G ▶ 100​
• Color ▶ Color Temp. ▶ User ▶ B ▶ 99​

Anmerkung 02: Mit diesen Einstellungen habe ich als Laie gute Alltagseinstellungen und kann den Monitor so für alles verwenden?
Anmerkung 03: Sobald ich den Brightness-Wert verändere stimmt einfache "Hardwarekalibrierung" nicht mehr, richtig?
Anmerkung 04: Muss der Display Color Space sRGB aktiv sein oder ist dieser Wert variable und es kann auch durch DCI-P3 oder Wide Gamut ersetzt werden?
Anmerkung 05: Muss bei GameVisual der Racing Mode ausgewählt werden oder können die nachfolgenden Einstellungen (Display Color Space, Brightness und Color Temp.) auf die anderen GameVisual Modes übertragen werden?

Hardwarekalibrierung:
• Ich kaufe mir einen günstiges Monitorkalibrierungsgerät (z.B. SpyderX Pro).

• Hier kann ich den Weißpunkt (D65 bzw. 6500k) auf Gamma 2.2 mithilfe der Farbwerte Rot, Grün und Blau für den Display Color Space sRGB und DCI-P3 kalibrieren.​

Anmerkung 06: Was ist denn mit dem Display Color Space Wide Gamut?
Anmerkung 07: Muss der Weißpunkt für jeden neuen Brightness-Wert und jeden GameVisual Mode ermittelt werden?

Anmerkung 08: Ich kenn mich mit HDR nicht wirklich aus, aber wenn ich in Windows HDR aktiviere, dann wird das Bild im allgemeinen eigentlich recht dunkel, auch der helle Windows Desktop. Das Bild ist z.B. deutlich dunkler als dass der simplen "Hardwarekalibrierung". - Ist das normal?

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b
bifi85

Mitglied

11 Kommentare 1 Likes

Anmerkung 09: Ich habe mit der simplen "Hardwarekalibrierung" Serien/Filme geschaut oder sollte man den GameVisual Cinema Mode dafür verwenden? Dort ist das Weiß richtig weiß (kalt), während bei der simplen "Hardwarekalibrierung" das Weiß eher etwas gelblich wirkt.

Anmerkung 10: Sollte ich bei Filmen/Serien (auch wenn es keine Blu-ray Qualität ist) am besten den Display Color Space DCI-P3 und GameVisual Cinema Mode wählen oder eher ein auf DCI-P3 bzw. sRGB kalibriertes Profil (Datacolor SpyderX Pro und DisplayCAL).

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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