Danke EA für das Hochholen, Entstauben und Aufpolieren eins Klassikers, der einmal DAS Spiel schlechthin für mich war, denn Dead Space hat mich bereits vor fast 15 Jahren schon gefesselt! Im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich habe sehr viele schöne Stunden damit versenkt und war quasi am Stuhl mental festgebunden. Und diese enorme Zeitspanne ist natürlich auch gerade lang genug, um quasi noch einmal völlig unbelastet von vorn anzufangen und nicht gleich zu wissen, wo man hinlaufen muss, um möglichst schnell durchzurammeln. Nein, ich spiele es quasi noch einmal neu und so, als wäre es ein komplett unbekanntes Spiel. Und im Prinzip ist es das ja auch, denn neben den besseren Texturen, Modellen und einer aufpolierten Grafik im Allgemeinen gibt es vor allem noch viel mehr Tiefgang und eine fette, böse Atmosphäre.
Genau das ist dann auch der Anlass, warum ich den Straßenpreis von über 40 Euro für mehr als angemessen halte. Denn im Gegensatz zum unsäglichen Forespoken, das anfangs doppelt so teuer war (gut, ich habe nur die Hälfte bezahlt und doch vorerst auf ein Review dankend verzichtet), bekommt man hier einen echten Mehrwert und vor allem auch ein spielbares Spiel geboten. Womit auch erwähnt wäre, dass ich Spiele überwiegend selbst kaufe, damit Euphorie, Enttäuschung oder sogar Wut mit allen Facetten im Artikel (ohne potentiellen Liebesentzug durch die noblen Spender) ausgelebt werden können. Spendenkasse sei Dank…
Und ja, Spieletests sollten schon so emotionsgeladen bleiben, sonst wird man schnell zum bürokratischen Sachverwalter. Und so habt Ihr sicher schon gemerkt, dass ich schwer begeistert bin. Mir geht ja immer auch etwas die Zeit ab, aber hier habe ich schon mehr investiert, als geplant. Und ich bin doch erst beim 4. Kapitel angekommen, was zeigt, dass Tiefe und Anforderungen nicht weniger geworden sind und nicht, dass der alte Sack etwa so sehr viel langsamer geworden ist. Ja, das auch irgendwie, aber zumindest ist jetzt schöner sterben angesagt.
Das ganze Drum und Dran zum Remake
Sagen wir es mal so: Dead Space ist wirklich ein echtes Remake und kein verschlimmbesserter Reboot, der das Original verfremdet. Unser Protagonist, der Techniker Isaac Clarke, ist also wieder gesetzt, genauso wie der Rest des kleinen Erkundungstrupps. Und nein, ich werde die Handlung jetzt nicht spoilern, das wäre dann doch schon reichlich uncool. Aber wer sich noch erinnert: die USG Ishimura ist ein überdimensionales Bergbauraumschiff, also fast schon eine echte Open-World-Steilvorlage, die zwar nicht unendlich open ist, aber sich mit all den dunklen Korridoren, riesigen Hallen und diversen sauerstofflosen Lokalitäten geradezu riesig anfühlt. Nur mal so am Rande bemerkt: das Gerüst ist jetzt immerhin schon fast 15 Jahre alt und es zieht immer noch!
Man muss den Tatortreinigern des Originalspiels ja eines lassen: es wurde fast alles beseitigt, was mich damals noch etwas geärgert hatte. Vor allem der Protagonist Isaac hat endlich eine eigene Stimme und es wirkt nicht mehr ganz so wie Simon befiehlt. Hätte man sich hier noch etwas mehr Mühe bei der Synchro gegeben, ich wäre sicher hyperventilierend ausgeflippt. Der deutsche Sprecher von Issac ist jedoch eine pure Zumutung und das war auch der Grund, warum ich ziemlich fix wieder aufs Original umgestellt habe. Auch wenn die anderen Stimmen in etwa passen, der Sprecher des Protagonisten hat den Beruf aber sowas von meilenweit verfehlt, war aber wohl gerade billig zu haben. Das wars dann aber auch schon an Stimmungs-Kritik.
Und was man damals noch besser konnte als bei den heutigen, so fett aufgeblasenen Spielen: es gibt noch eine wirklich solide Story, durchaus interessante Charaktere und selbstredend die üblichen Klischees, ohne die sowas scheinbar nicht geht. Als da wären: ein gehäufter Teelöffel Sekten-Gedöns, der übliche Bio-Irrsinn samt Laboren, genügend böse Firmen-Absichten und natürlich auch quergedachtes Geschwurbel als ein Mix aus Allem. Für den gruseligen Part sorgt neben der gelungenen Kulisse samt sehr passender Sounduntermalung natürlich eine mysteriöse Infektion, welche die Hirne und Körper der Besatzung befallen und diese dann elegant in blutrünstige Nekromorphe verwandelt hat.
Diese nervigen und beißwütigen Permanent-Begleiter, die immer dann auftauchen, wenn man sie weder braucht noch vermutet, mutieren auch ab und zu zu schierer Größe und fordern einen dann zum Boss-Kampf heraus. Und was muss der Spieler (also Issac) so tun? Zusammengefasst heißt es stets am Leben zu bleiben, den Stahlkoloss nach dem Korridor-Gerenne schlussendlich fluchtartig zu verlassen und nach seiner imaginären Freundin Nicole sehen, die Ärztin auf der Ishimura ist oder war, oder beides. Wie auch immer.
Ich erinnere mich zwar daran, dass man so ungefähr ab Kapitel Acht dann auch schon komplett weiß, wie der Hase Zombie so läuft, aber auch mit der angebeteten Nicole wird es am Schluss zumindest nicht ganz so langweilig wie befürchtet (auch wenn hier natürlich immer noch die einschlägigen Szenen fehlen). Ansonsten als Jäger und Sammler immer brav die Nekros plätten und die Logs einsammeln, dann klappts auch mit der Liebe. Ach so: Bitte nie das Speichern vergessen, denn das spart einem im Falle eines (tiefen) Falles das unnötige, erneute Durchlaufen eines längeren Abschnitts. Denn fast immer, wenn man eine Speicherstation das erste Mal sieht, ist das meist auch ein fieses Alarmzeichen auf kommende Fleischwolf-Aktionen oder ein bisschen Boss-Gebeiße.
Zur Technik, dem endlich nachgereichten ersten Patch, zur Performance und der Bildergalerie habe ich jetzt erst einmal die Hürde des Umblätterns gesetzt. Also quasi eine kleine, anforderungsfreie Nebenquest für Euch vorm großen Finale…
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