Kernsanierung, Strippen ziehen, Putz- und Malerarbeiten? Nein, ihr habt euch nicht in der Webseite geirrt! Auch wenn es reichlich offtopic ist, möchte ich mal ein „kleines“ Herzensprojekt mit euch teilen. In Teil 2 zeige ich euch die Elektroinstallation, wie man eine Netzwerkdose auflegt und wie der Raum nach der Sanierungsmaßnahme aussah.
Vorwort
Als wir Ende Juni dieses Haus besichtigten, war uns sofort klar, dass wir hier einziehen werden. Jede Menge Platz, ein riesiger Garten, ruhige Gegend und ein großer, ungenutzter Raum im Keller, der mir beim Betreten sofort eine Vision hervorrief: Das wird mein Gaming Room! Pardon… Home-Office natürlich, man muss ein Projekt dieses Ausmaßes ja irgendwie auch nett verpacken, dass die Frau es abwinkt. Da ich zu 90% im Home-Office arbeite und nebenbei noch ein bisschen studiere und das eine oder andere Review für Igor’s Lab schreibe, muss ich ja schließlich auch einen Raum haben, in den ich mich zurückziehen und produktiv sein kann, oder? Zufällig ist der Raum halt etwas größer, dass man sich vielleicht noch eine kleine Gaming-Ecke einrichten kann. Und einen Basteltisch. Und einen Fernseher, Kühlschrank und Kaffeemaschine! Was? Ach, ich hab nur laut gedacht und fantasiert…
Putzarbeiten, Trockenbau und Heizungsmontage
Den letzten Bericht hatte ich mit den Schlitzen für die neuen Leitungen und den gesetzten Dosen abgeschlossen. Also fangen wir heute mit dem Verputzen der Wände und Schlitze an. Nachdem die frisch abgedichtete Wand über mehrere Wochen trocknen konnte und das Messgerät am Ende auch eine zufriedenstellende Restfeuchte (nämlich 0,1%) anzeigte, konnte mit dem Verputzen begonnen werden. Von mehreren Seiten bekam ich Kalkzementputz als richtige Wahl empfohlen, worauf ich letztlich auch vertraute und eine halbe Tonne davon in Sackform organisiert habe.
Immer zwei Sack „angemacht“, was trotz dafür vorgesehenem „Mixer“ eine ziemlich kraftraubende Arbeit ist. Ganz schön zäh, das Zeug, bevor es richtig vermengt ist.
Dann haben wird zu zweit den Putz an die Wand geworfen bis der Kübel leer war.
Und während ich die nächste Ladung anrührte, hat ein Kumpel die Flächen glattgezogen. So hatten wir in relativ kurzer Zeit die ganze Wand verputzt.
Am Ende habe ich die Wand dann noch mit viel Geduld und Gefühl mit dem Schwammbrett abgefilzt, dass eine möglichst gleichmäßige Fläche mit relativ grober Struktur entstand. So in etwa hatte ich mir das vorgestellt!
Der feuchte Putz hat natürlich tagelang die Scheiben beschlagen lassen.
Noch eine wichtige Erkenntnis: Handschuhe tragen sollte solche Folgen vermeiden:
Ab hier wird es etwas chaotisch, weil zwischen den Putzarbeiten noch Trockenbau- und Sanitärarbeiten erledigt wurden. Ich hau das jetzt einfach alles chronologisch raus, dass nicht zwischendurch auf einmal eine fertige Decke zu sehen ist und im nächsten Bild wieder fehlt.
Beim Transport des Materials für die Verkleidung der Decke und der Heizungsrohre hatte ich natürlich auch wieder Hilfe und der Kollege musste unbedingt seinen funkelnagelneuen (und massiv zu großen) Anhänger dafür benutzen. Da wirken die 1,25 x 2,0m Platten und der Heizkörper schon etwas verloren.
Bei der Decke haben wir kurzen Prozess gemacht. Weil die Betonplatten eh ziemlich eben und in Waage auf den Wänden liegen, habe ich nicht lange mit Schienensystemen herumhantiert, sondern einfach ein paar Dachlatten mit Schlagdübeln unter die Decke geballert.
Und mit Hilfe dieser praktischen Stützen waren die Rigipsplatten im Handumdrehen an der Decke.
Solche Arbeiten mag ich ja, wo man schnell Fortschritt erkennt.
Erste Runde spachteln…
Das Glasfaserbewährungsband sorgt dafür, dass die Fugen später nicht reißen.
Während die Fugen an der Decke trockneten, hatte ich mich an die Umsetzung meiner Pläne bezüglich der Heizung gemacht. Dem alten „Konvektor“ hatte ich kein Stück über den Weg getraut. Zumal die Dinger wohl auch recht ineffizient sind und ich gerne auch bei unter -10°C noch wohnliche Temperaturen in diesem Raum erreichen wollte.
An den Stellen, an denen die Wandhalterung für den neuen Heizkörper angeschraubt werden sollten, habe ich zwei dicke Kanthölzer an die Wand gedübelt. Die restliche Fläche der Ausbuchtung habe ich mit den restlichen XPS Platten ausgefüllt.
Die Platten habe ich mit Styroporkleber „geschichtet“ und direkt auf den Putz geklebt.
Zusätzlich habe ich sie noch mit langen Schrauben und großen Unterlegscheiben verschraubt, damit der Kleber etwas angedrückt wird.
Das Bewährungsband soll dem Putz Halt bieten. Keine Ahnung, ob das was bringt, aber schaden kann es je auch nicht.
Anschließend habe ich die ganze Fläche verputzt und gefilzt. Für’s erste Mal komplett alleine Putzen kann sich das doch halbwegs sehen lassen, oder?
Inzwischen war mir auch die gebrochene Fensterbank ein richtiger Dorn im Auge.
Also wurde diese kurzerhand auch noch entfernt.
Nur hatte ich die Rechnung ohne die hiesigen Baumärkte gemacht, die einfach mal keine passende Fensterbank im Angebot hatte. Da blieb nur die Maßanfertigung im Internet. Glücklicherweise habe ich bei Ebay einen Händler ausfindig machen können, der recht günstig die gewünschten Maße liefern konnte. Während der knappen Woche Lieferzeit konnte der Putz hinter der Heizung ordentlich durchtrocknen und war nach einer Behandlung mit Tiefengrund bereit für den Anstrich.
Auch wenn es Schleichwerbung ist, es gibt einfach keine geilere Farbe als Polarweiß von Schöner Wohnen!
Die neue Fensterbank habe ich vor Ort noch minimal mit der Stichsägebearbeitet und dann mit Montageschaum befestigt. Bei der Gelegenheit habe ich die Unterkante des Fensterrahmens auch gleich frisch abgedichtet.
So sah es dann später mit montierter Fensterbank und angeschlossenem Heizkörper aus. Wie wir dahingekommen sind, erläutere ich natürlich auch noch.
Beim Anschluss des Heizkörpers jagte nämlich ein Malheur das andere. Beim Ablassen des Heizkreislaufs haben wir zunächst mal festgestellt, dass der Abfluss in der Waschküche seiner Arbeit nicht mehr nachkommt, was Wasser schöpfen und in stinkender Pampe rummatschen zur Folge hatte. Sehr lecker, sollte jeder mal gemacht haben.
Das kürzen der alten Kupferleitungen und Anlöten der Winkel funktionierte erstaunlich gut und reibungslos, allerdings hatte sich später einer der Pressfittinge als undicht erwiesen. Okay, da hatten wir wohl wegen mangelnder Erfahrung etwas wenig Hanf um das Gewinde gewickelt. Im zweiten Anlauf gab es mehr Hanf und der Fitting wurde einfach „festgebombt“, dann war ruhe.
Weil die alte Ölheizung eh schon brutale Heizkosten verursacht, habe ich wenigstens die Rohre isoliert und am Ende ordentlich verkleidet. Natürlich hatte ich dabei auch direkt ein paar RGB Spots im Hinterkopf, aber eins nach dem anderen. Die Rohre wurden mit entsprechendem PE-Schaum isoliert und für die Verkleidung eine einfache Konstruktion aus Dachlatten gezimmert.
Ausschnitte für die Spots:
In den senkrechten Kasten sollen dann später noch zwei Steckdosen, ein Schalter und eine Lampe zur Ausleuchtung des Basteltischs nachgerüstet werden, weshalb dieser Kasten über eine entsprechende Tiefe verfügen muss. Pi mal Daumen reicht aber aus, weil es notfalls auch noch flachere Holraumdosen gibt.
Alles verkleidet und bereit zum Spachteln:
Und nach dem Spachteln heißt es dann wieder: Schleifen, schleifen, schleifen…
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