Audio/Peripherie Tastatur Testberichte

Corsair K100 RGB Tastatur Review – edles Flaggschiff mit neuen Tastern im Langzeittest

Dass jetzt jede Firma, die etwas auf sich hält, mit eigenen, individualisierten Tastern auftritt, gehört schon fast zum guten Ton. Ware es früher mal Razer, die basierend auf Kailhs orangenen Switches ihre eigenen grünen kreiert hatten (Stams farblich zu modifizieren war damals ja nur der Anfang), ist es mittlerweile gang und gäbe, sich eine eigene Produktlinie zu „gönnen“. Bereits vor vier Jahren tauchten erste „opto-mechanische“ Taster auf und ich erinnere mich noch gut an die Computex 2016, als ich so eine Tastatur auch mal eigenhändig wässern konnte. Lichtschranke und eine saubere optische Auslösung anstelle möglicherweise prellender mechanischer Kontakte war damals das Buzz-Word und ist es auch hier.

Denn auch Corsairs OPX-Taster gehören in diese Kategorie und erzeugen einen Auslöseimpuls, indem beim Eindrücken der Taste eine Lichtschranke unterbrochen wird. Das geschieht absolut exakt und ohne Kontaktprobleme wie Prellen oder einem veränderlichen Übergangswiderstand möglicherweise teiloxidierter Oberflächen. Damit lässt sich der Auslösemoment deutlich besser und vor allem sauberer definieren und auch die Lebensdauer wird nun von anderen Faktoren bestimmt als den sehr anfälligen Kontaktflächen, was sich an prognostizierten 150 Mio. Anschlägen festmachen lässt (statt den 30 bis 50 Mio. rein mechanischer Taster).

Mit nur 3,2 mm Hub liegen diese linearen Taster am unteren Ende der Skala, was sie per se schon recht schnell macht. der Auslösepunkt ist bereits nach ca. 1 mm erreicht, also sehr zeitig. Normalerweise liegt der bei 2 mm und sogar noch mehr. Die Auslösekraft ist hingegen ähnlich hoch geblieben, man beziffert den Widerstand bei 45 Gramm. Weniger Hub bis zum Auslösen und eine aggressivere, viel früher auslösende Charakteristik der Taster können allerdings auch zu Irritationen führen.

Die Chance, sich zu vertippen oder falsch bzw. ungewollt auszulösen, ist recht hoch, vor allem in der Umgewöhnungsphase. Ich hätte das beim Schreiben fast aufgegeben, denn es ist wirklich erst einmal eine motorische Herausforderung. Beim Spielen ist mir das nicht so deutlich aufgefallen, im Gegenteil. Man sollte mit etwas Eingewöhnung sogar entspannter und kraftschonender agieren können. Freizeit und Zocken ja, Arbeiten wohl eher nein. Ich komme mittlerweile auch ganz gut klar, aber für 10 Finger ist das eher nichts.

Naja und außerdem trägt so eine Individualisierung auch zum Haben-Gefühl samt Markentreue bei und der Preis relativiert sich auch über weitere Features. Da hätten wir zum Beispiel die 105 Tastenkappen der Primärtaster aus PBT (Polybutylenterephthalat), einem hochwertigen thermoplastischen Kunststoff. Man sieht auf dem Foto auch die sehr hohe Wandstärke von 1.5 mm, die qualitativ die obere Speerspitze des Sinnvollen markiert. Alle anderen Kappen, auch die der Makrotasten links, sind hingegen aus einfachem ABS.  Der gewählte Schriftfont ist ok und gut lesbar, allerdings nerven die Lichthöfe zwischen den Tastern extrem.

Über die Individualisierung durch die iCue Software werde ich später noch etwas schreiben, zumindest kann man auch einiger wichtigen Tastenkappen austauschen. Die Aufnehmer sind MX-kompatibel, so dass sicher auch andere Customs passen können, auch wenn es dann bei der Mulde und den Abmessungen Konflikte geben könnte (aber nicht muss).

Und wer jetzt schon auf RGB geiert, hier mal eine Momentaufnahme mit flottem Farbwechsel:

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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