Audio/Peripherie Tastatur Testberichte

Corsair K100 RGB Tastatur Review – edles Flaggschiff mit neuen Tastern im Langzeittest

Ich gebe zu, ich habe mich diesmal etwas schwerer getan als sonst. Denn einerseits sind 249 Euro als Preis für eine Tastatur schon ein fetter Brocken und andererseits bin ich als Vielschreiber eher die Kategorie MX Blue, also taktiler Spitzklicker und kein durchdrückender Temposünder. Aber – es ist eine Art Halo-Produkt und zugleich eine sehr alltagstaugliche Machbarkeitsstudie, was dann den Preis wieder etwas relativiert. Die K100 RGB muss sich natürlich auch an diesem messen lassen, einschließlich aller Features, ob man sie nun braucht oder vielleicht auch nicht.

Genau deshalb habe ich sie über Wochen bei mir im Alltag genutzt, beim Schreiben und beim Zocken. Die Umstellungszeit war zugegebenermaßen reichlich hart, denn die Tippfehler häuften sich am Anfang extrem, da einfach das taktile, also das Schreibmaschinen-Feeling fehlte. Zocken ging vom ersten Tag an, nur das mit der Tipperei… Jetzt, nach fast 4 Wochen, komme ich auch damit klar, aber es zeigt sich auch, dass es eine wirklich subjektive Sache bleibt, welche Taster man am Ende wirklich vorzieht. Doch dazu gleich mehr.

Lieferumfang

Corsair packt neben den neuen Tastern, auf die ich gleich noch im Detail eingehen werden, jede Menge andere Dinge in dieses Eingabegerät und man staunt auch immer wieder mal zwischendurch über Sinn und Zweck. Das reicht bis hin zur Software und am Ende braucht man für die erste Erkundung wohl fast zehnmal so viel Zeit wie fürs Auspacken und Fotografieren. Auch das will schon was heißen. Im positiven, wie auch negativen Sinne übrigens. Also packen wir das Ganze am besten erst einmal virtuell aus.

Die Tastatur samt Anschlusskabel und Y-Splitter für die beiden USB 2.0 Stecker sind eine fest montierte Einheit, dazu bekommt man noch eine ultra-softe Handballenauflage samt Kunstleder-Haptik mit magnetischen Clips, einen Kappenzieher und zwei Sätze mit Tastenkappen (4 und 6 Kappen).  Zusammen mit dem Handbuch und etwas asiatischer Luft war es das dann auch schon. Verpackungsmittel mal nicht mit inkludiert, denn das fliegt eh weg und hätte auch gern etwas umweltfreundlicher sein können.

Optik, Haptik und Funktionalität

Die reichlich 1.3 Kilo schwere Tastatur besitzt schon recht stattliche, wenn auch nicht übergroße Maße. Mit 470 mm in der Breite 166 mm in der Tiefe und 38 mm in der Höhe (ohne ausgeklappte Aufsteller) fordert sie allerdings auch so ordentlich Raum auf dem Tisch, was vor allem auch den zusätzlichen Tasten für Makros und Mediensteuerung sowie dem iCue Drehrad samt Tastern geschuldet ist. Irgendwohin muss man das ja alles auch packen.

Mit dem „iCue-Rad“ getauften Teil links über dem Tastenfeld wirbt Corsair natürlich gern. Immerhin 44 LEDs können in einer umlaufenden Lichtleiste am Chassis einzeln programmiert und angesteuert werden, was allen Weihnachtsbaumfanatikern ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte. Dazu kann man eimerweise Profile speichern, es sollen bis zu 200 sein. Prüfen wollte ich das jetzt nicht, aber wenn man nur die Änderungen inkrementell abspeichert und nicht die vollen Datenblöcke, dann könnte sogar noch mehr draufpassen, je nachdem. Die Taster links und rechts neben dem Rad sind einfache Mikrostößel-Taster mit sehr kleinem Hub und taktilem Feeling.

Anders die üblichen Multimedia-Tasten, die ähnlich aussehen, aber eher ein wobbeliges Gummiglocken-Feeling hinterlassen. Die Mute-Taste sitzt links neben dem Drehrad für die Lautstärke, das aber auch gern im Rubber-Style hätte kommen können. Das wirkt optisch wie ein Fremdkörper und haptisch sehr kühl.

Die magnetische Handballen-Auflage aus Kunststoff-Kuh halte ich für eines der Highlights, denn sie ist weich, gibt nach, wo und wann sie nachgeben muss und ist vor allem auch sehr einfach ein- und wieder auszuhängen

 

Damit ergibt sich eine sehr große Aufstellfläche, die es einzuplanen gilt. Aber ich habe diese Auflage die ganze Zeit durchgehend benutzt, was ich sonst eigentlich selten tue, denn die üblichen (oft knochenharten) Auflagen fliegen meist nach wenigen Stunden in die Ecke, weil sie entweder funktionslos oder störend waren. Hier hat man hingegen ein exzellentes Sofa-Feeling. Immerhin.

Das mit dem Hyper-Polling ist eher ein Rechentrick, der sicher auch gewisse Vorteile bringt, aber in der Realität sind sicher kaum weniger als 0,5 ms Verzögerung möglich. Die Layer von Windows kann man eben nicht komplett überlisten. Normalerweise helfen bis zu 4 Devices statt einem, so dass man öfters mal beim Polling an der Reihe ist und damit auch mehr Informationen gleichzeitig transportieren kann, hier bleibt es bei einem technischen Kunstgriff, der natürlich funktioniert, aber beileibe kein subjektiv wahrnehmbarer Dealbreaker ist. Nennen wir es mal Nice-to-have.

Der Aufstellmechanismus ist simpel, aber wenigstens stabil. Bei einer so teuren Tastatur hätte ich mir aber wenigstens zwei Stufen und einen deutlich höheren Anstellwinkel gewünscht.

Auf der Rückseite findet man noch einen durchgeschleiften USB 2.0 Anschluss. Kann man mitnehmen, muss man aber nicht. Ich habe sowas noch nie genutzt, viel zu fummelig für Sticks und die Maus hängt eh an einem anderen Anschluss.

Auf die Taster gehe ich auf der nächsten Seite noch ein, hier erst einmal zusammengefasst noch den Quick-Starter Guide und die technischen Daten für den Überblick:

Manual

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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