Auf diesen Abschnitt habe ich mich besonders gefreut. Die verbauten Cherry MX Ultra Low Profile Schalter hatte ich nämlich noch nie in den Fingern. Wie auch, die K100 AIR ist schließlich die erste Desktoptastatur, die diese Switches verbaut hat. Ich war sehr gespannt, wie sich diese wohl in der Praxis schlagen werden.
Um einen besseren Eindruck vom Aufbau dieser Schalter zu bekommen, hat Cherry allen Testern ein kleines Care-Paket zukommen lassen. Durch den komplizierten Aufbau ist es leider etwas riskant die Keycaps zu entfernen und unter die Haube zu gucken.
Schreibgefühl und Office-Betrieb
Das Schreibgefühl der taktilen ULP Switches unterscheidet sich doch deutlich von den bekannten Notebook oder Low Profile Tasten flacher Tastaturen. Im Vergleich zu einem Ruberdome fühlt sich der Switch deutlich präziser an, es gibt kein Wabbeln oder sonstige unangenehme Bewegungen.
Insgesamt lässt es sich mit den flachen Tasten sehr gut und vor allem auch schnell tippen. Fans von flachen Notebooktasten werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen und ich bin selbst am Hadern, ob die K100 AIR im Home-Office meinen MX Blue Panzer ablösen könnte. Ich liebe mechanische Tastaturen, um so klobiger, um so besser und am liebsten würde ich mir ein altes Terminal Keyboard auf den Schreibtisch stellen, das so schwer ist, dass sich die Tischplatte durchbiegt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit den ULP Tasten um einiges schneller schreiben kann und es ist auch nicht so ermüdend, weil ein deutlich geringerer Weg zurückgelegt werden muss und die Tasten nicht ganz so schwer auszulösen sind. Auf der anderen Seite tippe ich durch die flachen Tasten aber auch den einen oder anderen Fehler mehr, weil man schon mal versehentlich eine andere Taste mit auslöst. Ich werde das definitiv mal für eine Weile ausprobieren.
Gaming-Betrieb
Beim Spielen war die Umstellung für mich tatsächlich größer als beim Schreiben. Ich habe komplett ohne Eingewöhnung die übliche Runde Counter-Strike GO gespielt und das fühlt sich doch schon deutlich anders an. Den flachen Tasten fehlt die ausgeprägte Wölbung, wodurch die Orientierung der Finger etwas schwieriger fällt und das sprichwörtliche Fingerspitzengefühl etwas auf der Strecke bleibt.
Es ist jetzt natürlich nicht so, als ließe sich mit der Tastatur gar nicht spielen, aber für mich persönlich bleiben hohe (lineare) Switches weiterhin die Referenz. Ich sollte an der Stelle aber auch erwähnen, dass ich mich dahingehend massiv am Tastenweg orientiere und ich deshalb z.B. auch mit den MX Speed Switches mit kürzerem Auslöseweg schon meine Schwierigkeiten habe.
Zwischenfazit
Mit dem Cherry MX ULP Switch lässt es sich – wider Erwarten – unheimlich gut schreiben. Insgesamt fehlt dem Switch aber irgendwie die Seele eines mechanischen Schalters und beim Spielen vermisse ich das Feingefühl einer hoch aufbauenden und spürbar gewölbten Tastenkappe. Die Tastatur erinnert vom Gefühl her etwas an eine (sehr gute) Rubberdome Tastatur und ist mit klemmenden Krücken wie der alten Razer Death Stalker absolut nicht vergleichbar.
Soundcheck
Natürlich habe ich auch von der K100 AIR wieder die üblichen Aufnahmen erstellt, denn diese sagen bekanntlich ja mehr als 1000 Worte. Aufgezeichnet wurde dieses Mal mit dem neuen Elgato Wave DX Mikrofon, was etwas rauschärmere und natürlichere Aufnahmen gewährleistet.
Normales Schreiben:
5 x Leertaste, 5 x Backspace und 5 x Enter
Betätigung des Lautstärkereglers und der Multimediatasten
Bei den Cherry MX ULP Switches entfällt das typische Federgeräusch der regulären Cherry MX Switches natürlich vollständig, weil sie einen völlig anderen Aufbau haben. Insgesamt sind die ULP Switches auch etwas leiser und es fehlt der typisch mechanische Sound. Ein gut geschmierter linearer Switch auf einem stabilen, gut bedämpften Board hört sich für mich aber immer noch hochwertiger an.
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