Mit der Radeon Pro W7700 schließt AMD nunmehr die riesige Lücke zwischen den bereits getesteten Radeon Pro W7800 und W7600 und komplettiert damit das eigene Portfolio an RDNA3-Grafikkarten für den produktiven Einsatz. Auch wenn sie sich mit diesem Chip und der entsprechenden Auslegung als Gaming-Grafikkarte sehr elegant zwischen eine Radeon RX 7600 und die RX 7700XT schieben würde, liegt der Fokus des heutigen Tests auf dem Einsatz in produktiven Anwendungen.
Die Verfügbarkeit in Deutschland geht leider noch gegen null, deshalb kann ich natürlich auch keine Straßenpreise nennen. Aber es ist anzunehmen, dass sogar die UVP noch knapp unter der magischen 1000-Euro-Grenze liegen könnte (oder nur knapp darüber). Das ist durchaus eine Ansage, denn man kann die Karte ja gut mit diversen Gegenstücken aus dem NVIDIA-Kosmos vergleichen. Wo man da genau landet, das lest Ihr dann im Fazit, denn man muss hier wirklich fair differenzieren in Bereiche, wo die Radeon Pro W7700 wirklich richtig performt und solche, wo das Bild eher durchwachsen ist. Auch hier kann sicher mittels Treiber-Optimierungen im Laufe der Zeit noch nachgelegt werden, aber allein der aktuelle Ist-Stand zählt heute, den Rest kann man gern später noch nachprüfen.
Wo sieht AMD diese Karte?
Die Radeon Pro W7700 ist AMDs neueste Ergänzung in der Radeon PRO-Serie von Grafikkarten für Workstation-PCs und schließt endlich die bereits erwähnte, große Lücke im eigenen Portfolio. Diese Karte ist ein mittelstarkes Modell der neuen Generation und verspricht, trotz ihres relativ günstigen Preises, beeindruckende Leistungen in den Bereichen KI und CAD zu liefern. Ausgestattet mit der RDNA 3-Architektur und 16 GB GDDR6-Speicher, bietet die W7700 laut AMD ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, das 1,7-mal besser sein soll als das ihrer Vorgängerinnen.
Die Radeon Pro W7700 ist speziell für Designer und Kreative konzipiert, die ihre Arbeitsabläufe in Anwendungen wie Solidworks, Adobe Premiere oder Da Vinci Resolve verbessern möchten. Sie bietet bis zu 28 TFLOPS Leistung (in FP32-Werten) und ist auch für Aufgaben, die Raytracing beinhalten, gut gerüstet, mit einer entsprechenden Anzahl an Ray-Beschleunigern und 48 Compute Units (CUs). Zusätzlich verfügt sie über AMDs neuen Radiance Display Engine, der beeindruckende Auflösungen und lebendige Farbtiefen für Projekte auf bis zu vier Displays ermöglicht.
Somit scheint die Radeon Pro W7700 eine starke Wahl für professionelle Anwender zu sein, die eine leistungsstarke, aber dennoch erschwingliche Grafikkarte für KI, CAD und andere anspruchsvolle Anwendungen suchen. Ihre Kombination aus fortschrittlicher Technologie, hoher Leistung und wettbewerbsfähigem Preis macht sie laut AMD zu einer interessanten Option in der Welt der Workstation-Grafikkarten. Um das zu überprüfen, habe ich auch Vollversionen von Solidworks, Creo, der Adobe Creative Cloud und andere Anwendungen getestet, doch dazu gleich mehr.
Die Radeon Pro W7700 im Detail
Die Karte im schwarzen Leichtmetallkleid mit den Chromapplikationen sieht eigentlich massiver aus als sie in Wirklichkeit ist. Ok, das Blower-Design mit dem Radiallüfter hilft natürlich Masse zu sparen, so dass die Waage am Ende nur 833 Gramm anzeigt. Das geht für eine 24,2 cm lange Karte durchaus in Ordnung.
Die Karte ist ein echtes Dual-Slot-Design ohne Backplate, so dass die Dicke bei 3,5 cm netto (3,8 cm mit den rückwärtigen Schrauben und dem Spannkreuz) liegt. Die Einbauhöhe orientiert sich an der Slotblende und liegt bei standardmäßigen 10,5 cm. Die Spannungsversorgung erfolgt über einen normalen 6+2 Pin Anschluss am Ende der Karte, so dass auch kein Kabel den Aufbau stört.
An der Slotblende finden wir die nötigen Luftaustritts-Öffnungen für das DHE-Prinzip der Karte sowie insgesamt vier DisplayPorts 2.1. Das reicht eigentlich für alle Lebenslagen in den Bereichen, wo sich die Karte selbst positioniert. Damit legt sie natürlich auch ein klein wenig den Finger in NVIDIAs Wunde, denn auch die aktuellen Workstation-Grafikkarten der Ada-Generation hängen noch bei Version 1.4 fest des Display-Port mit deutlich geringerem Durchsatz fest. Obwohl sie in der neuen Radeon PRO-Reihe eher als Mittelklasse-Karte gilt, die “nur” mit der Hälfte des RAMs der W7800 und der Hälfte der CUs der W7900 ausgestattet ist, könnte sie der Preis zu einer attraktiven Option für viele professionelle Anwender machen.
AI-Beschleunigung und AV1-Codec-Unterstützung: Die Radeon Pro W7700 bietet Hardware-basierte AI-Beschleuniger und unterstützt den AV1-Codec für effiziente Video-Encoding-Prozesse. Dies ist besonders nützlich für Anwendungen, die von AI-Enhancements profitieren, wie z.B. DaVinci Resolve und Adobe Premiere.
GPU Name | RDNA 3, Navi 32 (“Wheat Nas”) |
Foundry and Node | TSMC (5 nm GCD N5, 6 nm N6 MCD) |
Transistors | 28,1 Mrd. (81,2 Mio. per mm²) |
Die Size | 346 mm² (200 mm² GCD, 4x 36,6 mm GCD) |
Memory | 16 GB GDDR6 |
Memory Bus | 256 bit (576.0 GB/s Bandwidth) |
Shading Units | 3072 |
TMUs/ROPs | 192 / 96 |
CUs/RT Cores | 48 / 48 |
L2 / L3 Cache | 2 MB / 64 MB |
Power Supply | 1x 6+2 Pin |
TDP | 190 Watts |
Nachdem ich die Karte im Original und “out of the box” gebenchmarkt hatte, habe ich sie natürlich auch gründlich zerlegt, man weiß ja nie… Und die Neugier siegt natürlich immer. Auf der nächsten Seite!
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