Praxistest und Sound-Check
Im Praxistest musste sich die Akko 5075B+ dem üblichen Prozedere unterziehen. Neben der obligatorischen Runde CS:GO wurde dieses komplette Review mit dem Testmodell verfasst und im Rahmen des Akku-Tests war die Tastatur natürlich noch einige weitere Stunden im Einsatz. Da Akko auch so nett war, uns auch die alternativ verfügbaren Switches mitzuschicken, haben wir natürlich auch beide Varianten getestet.
Gaming, Tippgefühl und Switch-Vergleich
Zunächst der Gaming-Test, weil ich hier auch kurz auf den Unterschied der Verbindung eingehen möchte. Denn kabellos (per 2,4GHz Dongle – Bluetooth wurde nur am Smartphone getestet) ist doch eine leichte Verzögerung spürbar gewesen. Zumindest bei meinem stümperhaften „Peeking“ in CS:GO war mir das aufgefallen. Ich hatte erst die linearen Switches verbaut (kabellos) und dann auf die blauen Switches umgebaut. Erst dachte ich, dass die blauen Switches viel direkter auslösen, tatsächlich lag es aber an der Verbindung. Die Creamy Yellow Switches sind ausgezeichnete Switches, sowohl zum Spielen als auch zum Tippen sehr angenehm. Durch ihren breiten „Stempel“, quasi identisch zu den bekannten Box Switches, bieten sie eine hohe Stabilität. Durch den relativ kurzen Gesamthub könnte die Auslösung für meinen Geschmack sogar noch einen Hauch früher passieren, aber insgesamt ein sehr sehr guter Switch, der mir wie eine Verschmelzung der roten Kailh Box Switches und der Glorious Fox Switches vorkommt. Auch zum Tippen kann man den Creamy Yellow sehr gut gebrauchen, weil er gefühlt einen etwas größeren Widerstand bietet als die Standardkost (MX red), und schon eher in die Richtung MX black geht – mit deutlich kürzerem Hub allerdings.
Der taktile Effekt der Creamy Blue Switches ist nicht übermäßig ausgeprägt und definitiv schwächer als bei den Cherry MX blue. Vom Verhalten her sind sie relativ ähnlich den weißen Kailh Box Switches, natürlich ohne den clicky sound, was ich eigentlich sehr schade finde. Für mich dürfte der „tactile bump“ gerne noch etwas ausgeprägter und von einem akustischen Klicken begleitet sein. Die Präzision beim Tippen ist beim taktilen Switch höher, zumindest entspricht der Creamy Blue noch eher meinen Vorlieben beim Tippen.
Ich kann hier wieder zum selben Fazit kommen, zu dem ich bei jedem Vergleich zwischen taktilen und linearen Switches komme: Der lineare Switch zum Zocken, der taktile Switch zum Tippen. Grundsätzlich sind sowohl das Tippgefühl als auch der gedämpfte Sound durch das Gasket-Mounting sehr angenehm. Die kleine Akko weiß mit ihrer ordentlichen Haptik durchaus zu gefallen.
Sound-Check
Die Aufnahmen wurden wie gewohnt mit dem Elgato Wave XLR samt zugehörigem XLR Interface aufgezeichnet. Mir gefällt der gedämpfte und komplett „Ping“-freie Sound der Tastatur sehr gut, dürfte aber ruhig noch etwas dumpfer/bassiger sein.
Normales Schreiben Cream Yellow Linear:
5 x Leertaste, 5 x Backspace und 5 x Enter Cream Yellow Linear:
Normales Schreiben Creamy Blue Tactile:
5 x Leertaste, 5 x Backspace und 5 x Enter Creamy Blue Tactile:
Betätigung des Lautstärkereglers
Leistungsaufnahme
Natürlich darf auch die obligatorische Messung der Leistungsaufnahme nicht fehlen.
Die AKKO Tastatur ist sparsam und hat zu keiner Zeit die USB Spezifikationen überschritten.
Konnektivität
Im Rahmen des Reviews wurden natürlich auch sämtliche Verbindungsmöglichkeiten getestet. Neben der regulären Kabelverbindung per USB unterstützt die Tastatur noch den Bluetooth 5.0 Standard und bringt eine proprietäres 2,4GHz Dongle mit. Sämtliche Verbindungen sind sofort und ohne Treiberinstallation möglich, das Umschalten zwischen den drei Modi geht schnell und einfach von der Hand, bis zu 3 Bluetooth-Verbindungen können „gespeichert“ werden. Der Zugriff ist immer nur über die gewählte Verbindung möglich, sodass es kein Eingabechaos gibt. Sämtliche Verbindungen haben waren ohne Probleme und ohne Verbindungsabbrüche möglich.
Probleme und Schwachpunkte
Weil mir während des Testens auch ein paar Schwachstellen aufgefallen sind, will ich diese natürlich nicht unerwähnt lassen. Sorry Akko, aber da müsst ihr als „Neulinge“ bei uns halt einfach durch und um so mehr konstruktives Feedback ihr bekommt, um so besser könnt ihr es zukünftig machen. Es sind auch gar nicht so viele Dinge, die ich ansprechen will. Versprochen.
Akkulaufzeit und Austausch
Diese beträgt mit der 2,4GHz Wireless-Verbindung und RGB-Beleuchtung (Rainbow) in maximaler Helligkeit nur ca. 7 Stunden, was doch relativ wenig ist. Die K70 Mini hat unter denselben Bedingungen quasi dreimal so lange durchgehalten.
Der Akku ist mit einem kleinen Stecker am Board befestigt und mit doppelseitigem Klebeband im Gehäuse fixiert. Da sich auch das Keyboard sehr einfach und ohne Werkzeug öffnen lässt, kann man den Akku (falls man ein baugleiches Modell mit ebendiesem Stecker findet) werkzeuglos und ohne Löten in wenigen Minuten austauschen. Das traue ich jedem Keyboard-Modder locker zu, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es für unbeholfene oder nicht-bastelwillige Käufer definitiv über kurz oder lang zu einem Problem werden könnte.
Verzögerung
Selbst mit der schnellsten kabellosen Verbindung (2,4 GHz Dongle) ist mir in CS:GO ein leichtes Input-Lag aufgefallen. Ohne entsprechende Messgeräte wohl kaum darstellbar, aber mit der Kabelverbindung haben sich die Auslösungen der Tasten tatsächlich spürbar direkter angefühlt.
Software und Bedienung
Hier besteht definitiv noch Verbesserungspotential. Der Software fehlen viele Komfort-Funktionen, gerade was die Beleuchtungssteuerung angeht. Einige Übersetzungen sind fragwürdig und einige Tastenkombinationen sind scheinbar mit dem ISO-DE Layout gar nicht ausführbar oder wenigstens nicht auffindbar, weil es die aufgeführte Taste gar nicht existiert.
Handballenauflage
Auch hier fehlt leider wieder die Handballenauflage – ein Zubehörteil, welches ich bei einer 120€ Tastatur einfach im Lieferumfang erwarte. Aber gut, die gibt es bei einer 80€ teureren K70 Mini ja auch nicht dazu.
Verfälschte Beleuchtung
Und wo wir schon beim Thema Beleuchtung sind: Das kalte Weiß beim Einsatz der Creamy Yellow Switches ist definitiv kein richtiges Blau. Ich hätte keinen Zusammenhang erkannt, hätte ich beim Umbau der Switches nicht auf halber Strecke einen Funktionstest durchgeführt. Hier ist mir aufgefallen, dass die anfänglich für fehlerhaft gehaltene Beleuchtung auf die Gehäusefarbe des Switches zurückzuführen ist. Man sieht im folgenden Bild gut, dass die Hintergrundbeleuchtung der Buchstaben (Creamy Blue) kräftig blau leuchtet, während die Beleuchtung der Zahlenreihe (Creamy Yellow) eher einem Kaltweiß gleicht. Umgekehrt sind beim Einsatz der Creamy Blue Switches mit ihren leicht bläulichen Gehäusen natürlich Gelbtöne „verfälscht“, die dann deutlich ins „Grün“ abdriften. Akko sollte es in Erwägung ziehen, seinen Schaltern komplett transparente Gehäuse zu verpassen, um sowas zu vermeiden.
26 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Veteran
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Veteran
Urgestein
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →