Als der Hersteller AKKO Gear auf mich zu kam und mir das neuste Werk im ISO-DE Layout anbot, war ich zunächst skeptisch. Eine chinesische Glorious GMMK Pro, oder? Nachdem ich mir die Specs genauer angesehen habe, stimmte ich dem Test doch zu. Was die 5075B+ kann, lest ihr im Test!
In der Vergangenheit haben wir nicht immer nur gute Erfahrungen gemacht, wenn ein chinesischer Hersteller uns seine neuesten Kreationen angeboten hat. Ja, es waren durchaus immer wieder mal Highlights wie Soundpeats dabei, von denen man noch nie etwas gehört hatte, die aber für kleines Geld ordentliche Produkte anbieten. Natürlich gibt es aber auch schwarze Schafe und Blender, die wir hier bei Igor’s LAB auch gerne mal in aller Öffentlichkeit gehörig auflaufen lassen. Wer sich jetzt aber schon auf einen amtlichen Verriss eingestellt hat, den muss ich leider enttäuschen.
Die Tastatur hat sich nach anfänglicher Skepsis tatsächlich als sehr ordentliches Eingabegerät herausgestellt und bietet sogar einige Custom-Features, die bei vielen Tastaturen (unter anderem auch bei deutlich teureren Mainstream-Modellen) von unseren Lesern oft vermisst werden. Begriffe wie Gasket mounted und PBT Keycaps sind der Custom-Szene absolut geläufig, die meisten „Normalos“ haben bei solchen Themen in der Regel aber schon längst das Interesse verloren. Ich bin selbst noch neu in der wundersamen Welt der Custom Keyboards und ich fürchte jetzt schon den Moment, an dem der Funke endgültig überspringen wird.
Denn eine Sache sind Custom Keyboards auf jeden Fall: teuer. Hier mal 30€ für ein Kabel, da mal 80€ für einen Satz Tastenkappen und schau mal, es gibt ja auch Trägerplatten aus anderem Material und andersfarbige Rahmen – ein Teufelskreis und nicht selten, dass so eine fertige Tastatur am Ende auch mal 500€ und mehr verschlingt. Glücklicherweise sind solche Custom Boards meist in einem kleineren Formfaktor (TKL oder kleiner) gehalten, weshalb sie mein Interesse bisher noch nicht wecken konnten. Dank Pfeiltasten und echtem DE-Layout mit einer gescheiten Enter-Taste kann man die 5075B+ schon beinahe problemlos im Produktiveinsatz nutzen, aber ich will nicht zu weit vorweg greifen und das Gerät erst einmal aus seiner Verpackung befreien.
Unboxing
Die schwarz-weiße Verpackung kommt zwar ziemlich schlicht daher, ist aber irgendwie doch auch ein Blickfang.
Die Rückseite ist größtenteils auf Chinesisch, aber immerhin kann man das DE-Layout erahnen und sieht welche Switches verbaut sind.
Unter dem Slider verbirgt sich ein schwarzer Karton mit reflektierendem Logo.
Bei der Art der Verpackung gehen mittlerweile alle denselben Weg: Die Tastatur ist in eine Polsterfolie eingeschlagen und mit einem Staubschutz versehen. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals diese transparente Abdeckung bei Nichtbenutzung auf meine Tastatur gelegt zu haben und finde man könnte sich diesen Plastikabfall genauso gut auch sparen.
Da ist das Ding! Ganz schlicht in Weiß, ohne Schnick-Schnack – ein Eingabegerät für Erwachsene?!
Auch auf der Rückseite nichts als weißes ABS-Plastik. An allen vier Ecken sind weiche Gummifüße mit sehr gutem Halt angebracht, auf die Klappfüße und weitere Elemente gehen wir auch sofort ein.
Beim Umschalter hätten wohl auch 2-Wege gereicht, da eigentlich nur zwischen den Shortcuts für MAC OS und Windows umgeschaltet werden kann. Wie sich die Mittelstellung von der „Win“-Stellung unterscheidet, erschließt sich mir nicht.
Direkt an Board ist auch der 2,4GHz USB-Empfänger.
Die hinteren Füße lassen sich in zwei Stufen ausklappen. Sorry für den Schmutz, die Bilder waren auf der SD-Karte beschädigt und mussten nach einigen Stunden Benutzung noch einmal neu geschossen werden.
An den Seiten sind dezente Lichtleisten angebracht, natürlich lässt sich die komplette Beleuchtung auch gänzlich deaktivieren.
Am Heck finden wir noch den USB-C Anschluss für die verzögerungsfreie Verbindung und zum Laden des festverbauten 3000mAh Akkus. Der Sitz des Kabels ist okay, aber auch nicht bombenfest.
Die PBT-Double-Shot Keycaps sind etwas flacher als die regulären Cherry-MX Keycaps, qualitativ auf jeden Fall sehr ordentlich ausgeführt.
Keycaps abgezogen:
Der Drehknopf oben rechts hat eine Ummantelung aus Aluminium und wird serienmäßig zum Regeln der Lautstärke genutzt. Ein Druck auf den Schalter schaltet aber nicht – wie ich erwartet hatte – das System stumm, sondern wechselt die Funktionalität des Schalters, wodurch sich dann statt der Lautstärke die Helligkeit der Beleuchtung ändern lässt.
Serienmäßig ist das zur Verfügung gestellte Modell mit den linearen Akko Creamy Yellow Switches bestückt.
Das Board ist hot-swappable, also lassen sich die Schalter sogar während des Betriebs auswechsen. Es passen alle 3- und 5-Pin Switches hinein.
Die Trägerplatte ist aus Kunststoff gefertigt und „Gasket-mounted“, darauf gehe ich aber später noch einmal ein. Die LEDs sind „south-facing“, was sie wohl mit mehr Schaltern kompatibel macht. Für die Beleuchtung von durchleuchtenden Keycaps evtl. nicht ganz ideal, da die meisten mir bisher untergekommenen Tastenkappen auf „north-facing“ LEDs ausgerichtet sind und die Ausleuchtung der Buchstaben auf der Akko dann nicht besonders hell ist. Außerdem leuchten die LEDs je nach verwendeten Switches nicht kräftig blau, sondern eher in einem kalten weiß. Aber auch darauf gehe ich später noch ein.
Sehr gut gelungen sind hingegen die „Stabilizer“ für die großen Tasten. Egal an welcher Stelle man die große Leertaste betätigt, sie bewegt sich immer gleichmäßig und geschmeidig.
Geschmiert sind die Stabilizer aber angeblich ab Werkt nicht.
Zubehör liegt auch ordentlich bei. Keycap- und Switch-Puller, Ersatztasten (!), ein USB-C Kabel, einige Silikon-Halterungen für das „Gasket-mounting“-System und (kleiner Seitenhieb an die Konkurrenz) ein ganzer Haufen alternative Tasten, die ebenfalls in PBT-Double-Shot Ausführung daher kommen und nicht als billige bedruckte Tasten.
Zum Vergleichen hat Akko auch noch einen kompletten Satz der alternativ erhältlichen taktilen Creamy Blue Switches eingepackt, die wir natürlich später auch noch einbauen und testen werden.
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