Anlauf- und Abschaltspannung
Dieses Kapitel ist mit viel Vorsicht und Aufmerksamkeit zu genießen, solange es sich nicht um rein analog, also DC-geregelte Lüfter mit 3-Pin-Anschluss handelt. Die PWM-Steuerelektronik steht einer sauberen Spannungsregelung fast immer im Weg und es ist auch deshalb nicht ratsam, PWM-Lüfter über die Spannung zu regeln. Trotzdem haben wir auch diese Messung für alle Modelle, egal ob nun DC- oder PWM-Lüfter durchgeführt, weil auch merkwürdige Ergebnisse viel über die Steuerelektronik und den Einsatz als DC-geregelter Lüfter aussagen.
Zunächst aber überprüfen wir sicherheitshalber die maximale Drehzahl bei 100% PWM und vergleichen diese mit dem Datenblatt. Der Lüfter schafft die angegebenen Daten und liegt nach dem 24-stündigen Einlaufen nur leicht darunter. Da ist natürlich meist auch noch eine kleinere Serienstreuung im Spiel, das passt also schon einmal ganz ordentlich.
Im heutigen DC-Test sehen wir, dass der Lüfter erst mit Spannungen ab ca. 3.2 Volt anläuft. Die Abschaltspannung liegt bei 2.8 Volt, wobei die angegebenen 400 U/min gegenüber gemessenen rund 413 U/min kaum differieren. Der Lüfter eignet sich damit auch bedingt für eine echte DC-Steuerung, da man ihn recht weit genug herunterregeln kann.
Die Anlaufdrehzahl beträgt PWM-geregelt reichlich mindestens 189 U/min, einen Fan-Stopp gibt es PWM-geregelt dann darunter. Trotzdem haben wir den Lüfter erst ab 400 U/min (analog zur DC-Regelung) gemessen, weil die Werte für Airflow und statischen Druck unterhalb von 400 U/min schon in den Bereich der Messfehler und kaum noch plausibel messbaren Ergebnisse abgleitet.
Anlauf- und Abschaltverhalten
Die nachfolgenden Messkurven veranschaulichen noch einmal das sehr unterschiedliche Verhalten. Betrachten wir zunächst die DC-Regelung. Hier werden beim Lüfter als Anlaufdrehzahl 445 U/min benötigt, einen Stillstand gibt bereits unterhalb von 413 U/min. Das ist als Regelbereich durchaus noch brauchbar und macht diese Lüfter auch reinen DC-Lüfter interessant.
Wir sehen beim PWM-Protokoll auch sehr gut den Verlauf bis zur Mindestdrehzahl, die dann zum gewollten Stillstand führt und den leichten Einschaltimpuls (Boot).
Leistungsaufnahme
Dieser Wert des offenen Betriebs als Gehäuselüfter ist vor allem bei niedrigen Drehzahlen angenehm niedrig, widerspricht aber komplett dem Datenblatt, welches viel höhere Werte ausweist. Man bedenke allerdings auch, dass bei voller Last bereits 4 Lüfter zusammen etwas über 11 Watt aufnehmen würden. So gesehen, wäre eine gemeinsame DC-Regelung alle verbauten Lüfter eines Systems über einen einzigen 1-A-Header möglich, wenn es vier oder weniger sind.
Leistungsaufnahme ist jedoch nicht gleich Leistungsaufnahme, denn die schwankt zwischen Radiatorbetrieb und freiem Einbau als Gehäuselüfter dann schon recht ordentlich! Auch diese Grafik ist neu und sollte bei der Beurteilung der Systemlast weiterhelfen, denn die Leistungsaufnahme steigt auf 2.8 Watt und liegt damit meilenweit unter den Werten des Datenblattes von fast 4.5 Watt.
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