Wärmeverhalten
Zwei Systeme zu vergleichen, die auf eine komplett unterschiedliche Kühllösung setzen, ist natürlich nur begrenzt möglich. Und da sich hier über den Radiator, den CPU-Block, der Pumpe bis hin zu den Gehäuselüftern wirklich alles unterscheidet, ist der Vergleich tatsächlich auch ziemlich unfair. Dennoch hat es mich interessiert, welche Veränderungen sich durch den Umzug ergeben und ob man eine generelle Aussage bezüglich des Wärmeverhaltens des 7000D wagen kann. Dazu habe ich meine lieb gewonnene Hardware in beiden Systemen demselben Testparcours unterzogen und dabei die Temperaturen und den GPU Takt geloggt. Pumpe und Lüfter (Radiator, Case und GPU) wurden in beiden Fällen stur auf 60% fixiert, ohne dabei den Durchfluss oder die Drehzahlen zu beachten.
Der Parcours bestand aus 30 Minuten Cinebench R23, gefolgt von 30 Minuten Furmark und anschließend 30 Minuten Red Dead Redemption 2.
Grau= Altes Gehäuse mit 360mm Custom Loop
Grün = Corsair 7000D Airflow mit 420mm Custom Loop
Schnell lässt sich erkennen, dass die Temperaturen im großen Corsair Tower durchweg besser sind, als in dem alten und deutlich kleineren Gehäuse. Dass der 420er Radiator eine höhere Kühlleistung als der 360er Radiator hat, das war natürlich ziemlich vorhersehbar. Allerdings hätte ich nicht mit einem so signifikant besseren Ergebnis gerechnet.
Besonders interessant ist bei diesem Vergleich allerdings die Temperatur der luftgekühlten Grafikkarte. Unter Last war diese nämlich im 7000D um 4-5°C kälter, was sogar zu einem messbar höheren GPU-Takt geführt hat! Im Allgemeinen hat das Gehäuse seinem Namen alle Ehre gemacht, denn selbst nach mehrstündiger Belastung des Systems konnte ich keinen nennenswerten Hitzestau im Gehäuseinneren feststellen. Und das, obwohl die Gehäuselüfter bei flüsterleisen 300rpm vor sich hin gedreht haben.
Zusammenfassung und Fazit
Zum Ende dieses Artikels möchte ich noch mal die für mich relevantesten Pros und Contras zusammenfassen, auf die ich ja größtenteils schon eigegangen war und abschließend ein kleines persönliches Fazit ziehen.
Pro:
- Ausgezeichneter Airflow
- Üppiges Raumangebot
- Hohe Materialqualität
- Massive Scharniere
- 4x USB 3.0 und USB 3.1 Type-C
- 4 x Staubfilter
- Herausnehmbare Halterungen für Radiatoren
- Sehr flexible GPU-Montage
Contra:
- Kabelabdeckung behindert 24-Pin
- Keine integrierte GPU-Stütze
- PCIe Riser Kabel nicht enthalten
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 259,90€ positioniert Corsair das 7000D Airflow im mittleren Preissegment für hochwertige Full-Tower Gehäuse. In Anbetracht der hohen Materialqualität und der vielen Features ein durchaus gerechtfertigter Preis. Serienmäßig kommt das Gehäuse in dieser Variante komplett ohne RGB Bling-Bling daher und eignet sich in dieser Form dann auch für „seriöse“ Systeme wie Workstations etc. Persönlich habe ich es aber ganz gerne etwas auffälliger und wollte deshalb zeigen, dass man mit ein paar RGB Komponenten im Handumdrehen einen optischen Hingucker aus dem 7000D Airflow machen kann.
Mein einziger wirklicher Kritikpunkt ist die viel zu flach gestaltete Kabelabdeckung, was auch leider nur durch das komplette Entfernen selbiger behoben werden kann und dann eben nicht mehr ganz so elegant wirkt. Ansonsten weiß der Tower mit reichlich Platz, smarten Lösungen für aufwendige Wasserkühlungen, ausgezeichnetem Airflow und der durchweg hohen Materialqualität auf ganzer Linie zu überzeugen. Well done, das sitzt bis auf ein paar Kniffe wirklich wie ein Maßanzug für heiße Stunden.
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