Patriot hat es mal wieder spannend gemacht und für diesen SUPERSONIC RAGE PRIME 1TB USB 3,2 Stick sogar noch ein extra NDA aufgelegt. Ich muss auch voranstellen, dass ich diesen Test ohne kommunizierte UVP machen musste, was vielleicht einiges im Kontext später relativieren könnte. Aber ich war stellenweise im Test wirklich fasziniert von diesem Teil, weil hier in Größe eines eher kleinen USB-Sticks mehr als nur SATA-Performance für die Hosentasche angeboten wird. Und zwar auch bei richtig großen Dateien und auch nach mehreren Vollfüll-Aktionen, wo ich den Stick komplett vollgepackt und anschließend auch wieder gelöscht hatte.
Aber warum macht es Patriot diesmal so geheimnisvoll? Es war den Herrschaften leider nichts aus der Nase zu ziehen, noch nicht einmal die Daten zum Controller, der im voll verklebten Stick seinen geheimnisvollen Auftritt zelebrierte und am Ende “irgendwas von Phison” sein soll. Sei es drum, es hat funktioniert, wie avisiert, sonst wäre der Test heute mit einer anderen, eher gehässigen Einleitung versehen worden. Wer dermaßen dicke Backen macht, muss auch liefern können. Genau da gibts es ehr viel Licht, aber auch etwas Schatten. Doch dazu später mehr.
Denn eigentlich wollte ich den Stick mit einer externen NVMe-SSD (ADATA SE770G 1TB) vergleichen, bin aber dann im Verlaufe der Tests zu der Erkenntnis gekommen, das Einsatzzweck und Charakteristik der beiden Laufwerke so gar nicht vergleichbar sind. Als potenter Datenträger für unterwegs, der auch in Windeseile mal größere Datenbestände schlucken und auch geschwind wieder ausspucken kann, ist der neue Stick nämlich nahezu perfekt. Auch ellenlange 4K-Streams packt das Teil noch ohne mit der Wimper zu zucken und ohne zu stottern. Und man erreicht dann die angegebenen “bis zu 600 MB/s” nicht nur, sondern kann sie oft auch sehr deutlich überbieten, selbst mit dem bereits voll genutzten Stick und diversen Schreibvorgängen.
Aber – jetzt kommt das gewisse Aber – es ist eben doch kein echtes Laufwerk im herkömmlichen Sinne, da hilft auch keine Trickserei und Optimierung der Firmware des “Phison irgendwas” bei den IOPS. Während die beiden getesteten Laufwerke, der Stick und die externe SSD, in den synthetischen Tests und sogar AJA als Streaming-Benchmark noch sehr eng beieinander lagen, trennt sie der Workstation-Test später in zwei völlig unterschiedliche Kategorien auf. Doch dazu komme ich später noch im Detail und mit vielen Benchmarks, denn zunächst wollen wir sowohl die technischen Details, als auch die üblichen Benchmarks betrachten. Zumindest hier kann Patriot mit dem neuen Stick nämlich richtig gut punkten.
Konnektivität, Leistungsaufnahme und Temperaturen
Um die ausgelobten Datenraten zu erreichen, setzt man auf USB 3.2 als Schnittstelle, logisch. Dies wiederum funktioniert in voller Pracht auch nur dann so richtig, wenn man den direkt an der CPU angebundenen USB-A-Anschluss an der Rückseite des Motherboards nutzt. Zumindest bei den meisten Motherboards. Am normalen USB 3.x oder einem gesplitteten Anschluss sind deutlich geringere Werte messbar. Erstaunlich ist jedoch die geringe Leistungsaufnahme. Im Idle sind es gerade mal 50 bis 100 mW, beim Lesen und Schreiben sind es im Mittel keine 500 mW. Mit Peaks unter 1 Watt wird es thermisch also keine Überraschungen geben.
Mal abgesehen davon, dass Patriot in seinen Unterlagen auch über verbaute Temperatursensoren schreibt, die entstehende typische Verlustleistung von weit unter einem Watt ist nie ein Grund zur Besorgnis, zumal der Stick auch beim Workstation-Test nach einer Stunde nur handwarm wurde. Pluspunkt mit Auszeichnung. Die gegengetestete NVMe-SSD von ADATA im externen Gehäuse ist da mit den fast 6 Watt schon ein anderes Kaliber und im Stresstest dann der perfekte Hosenwärmer für sibirische Winterabende.
Das Datenblatt liest sich ebenfalls erst einmal recht lecker.
PEF1TBRPMW32U Sku Sheet_062121
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