Speichermedien SSD/HDD Testberichte

Patriot SUPERSONIC RAGE PRIME 1 TB im Test – Kleiner USB-Stick mit SSD-Qualitäten beim Schreiben ODER Lesen

Einsatz als echte Festplatte und kombinierten Lese- und Schreibzyklen

Der Nachteil synthetischer Tests ist deren Einseitigkeit. Entweder Lesen oder Schreiben, aber was passiert, wenn es auch mal zu „Querverkehr“ kommt? Genau aus diesem Grund ist der Patriot SUPERSONIC RAGE PRIME 1 TB  am Ende eben nur der perfekte Datenstick, jedoch kein echtes externes Laufwerk im herkömmlichen Sinne. Die beiden nachfolgenden Workstation-Tests legen in der Summe aller Einzelprogramme zwar auch wieder den Fokus auf Lesen oder Schreiben, aber in normalen Workloads lässt sich die Kollision zwischen Lese- und Schreibvorgängen nie ganz ausschließen.

An dieser Stelle helfen dann auch keine Firmware-Tricksereien mehr und es kommt die Rechnung für das doch recht simple  Konstruktionsprinzip. Betrachten wir zunächst erst einmal die Werte, die man beim überwiegenden (aber nicht ausschließlichen) Schreiben erreicht:

Vor allem bei Handbrake, MCAT, 3dsm und Maya 2017 sieht man den eklatanten Unterschied zur normalen externen NVMe-SSD. Würde z.B. Handbrake komplett im Speicher ablaufen und nicht noch während des Schreibens permanent auf den gleichen Datenträger zugreifen, wären die Unterschiede sicher deutlich kleiner. Und was passiert dann beim Lesen? Fast genau das Gleiche!

Zusammenfassung und Fazit

Mittlerweile habe ich alle Tests absolviert, mir doch einen ziemlich guten Überblick verschafft und auch gerade eben noch den Preis nachgereicht bekommen. Fassen wir es einmal so zusammen: Man erhält für ca. 167 Euro einen superschnellen Datenspeicherstück mit satten 1 TB Speicherplatz, der sich am USB 3.2 dann so richtig ausleben kann. Einbahnstraßen-Betrieb wie reines Schreiben oder Lesen ist ja das Hauptaufgabengebiet eines solchen Sticks und genau das funktioniert auch wirklich schnell.

Das alles ist auch keine Schönwetter-Performance für den kurzen Augenblick, sondern die Datenraten bleiben weitgehend konstant, sogar nach exzessiver Nutzung und mehrmaligem Beschreiben des Sticks. Was definitiv nicht geht, ist der Einsatz als vollwertiges, externes Laufwerk in der produktiven Arbeitsumgebung. Das wird definitiv schiefgehen, da der Controller samt Firmware darauf nicht ausgelegt wurde. Solange man jedoch nur große Datenmengen sicher in die eine oder andere Richtung bewegen will, stört das aber gar nicht weiter.

Es ist somit ein nicht ganz billiges, aber wirklich funktionierendes Produkt, das in dieser Interpretation mit zum Schnellsten gehört, was man seiner Hosentasche aktuell gönnen kann. Was ich mir jedoch gewünscht hätte, wäre noch eine kleine Schutzhülle für den Stick mit einer optionalen Befestigung zur Sicherung des kleinen Sprinters. Bei fast 170 Euro sollte so etwas eigentlich immer drin sein. Zumal es den eher farblosen Stick auch optisch noch etwas aufwerten würde. So gesehen geht der Performance-Booster schon in Ordnung. Für einen Kauftipp müsste der Preis noch auf deutlich unter 150 Euro fallen. So aber ist es ein teures, wenn auch extrem schnelles Vergnügen.

 

Kommentar

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Phelan

Veteran

189 Kommentare 171 Likes

ne NDA für ein Stick ... okay ... Ich hab schon überlegt welche GRafikkarte jetzt wieder neu rauskommt ;-)

Beeindruckend finde ich die kleine Stromaufnahme.
Mich nerft es seit Jahren das schneller USB3.0 Stick gerne mal 1-3 Watt haben.
Dauerhaft am Notebook angesteckt kostet ds echt viel Akkulaufzeit, so das ich da noch eine sparsamen aber auch lahmen Stick nutzen.

Leute die große Daten bewegen möchte und/oder einen wirklich schnellen Stick mit massig Speicher haben wollen, die wird auch der Preis nicht stören.

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Igor Wallossek

1

10,094 Kommentare 18,570 Likes

Der ist im Idle mit 0.01 bis 0.02 Ampere wirklich kein Stromfreser. Beim Lesen wird fast mehr gelutscht als beim Schreiben.
Es gibt ja noch einen Test, aber da hat man offensichtlich am falschen Port getetstet ;)

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ArthurUnaBrau

Veteran

318 Kommentare 157 Likes

Gibt es einen technischen Grund für USB-A statt USB-C oder hat es nur mit Kompatibilität zu tun?

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passivecool

Mitglied

53 Kommentare 28 Likes

Irgendwie war der Trailer doch spannender als der Hauptfilm. :LOL:
Wer als Patriot sein Sneakernet pflegt muss künftig nicht mehr wie ein gehetzter Gorilla laufen;
die vorab gesparten kostbaren Millisekunden sei Dank!

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g
goch

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466 Kommentare 178 Likes

Ja, wenn der Stick noch USB-A und USB-C hätte (hybrid), wäre das echt ne schöne Allzweckwaffe ;)

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Derfnam

Urgestein

7,517 Kommentare 2,029 Likes

Ja, nett, aber die Marketingbande hat auf der Verpackung mal so richtig gnadenlos zugeschlagen:
EXTREME PERFORMANCE +++++++++
Könnte mal wer testen, ob die Katz' den 8x oder 9x vom Schreibtisch schubsen kann, bis er kaputt ist?

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Tim Kutzner

Moderator

789 Kommentare 635 Likes

Intel's 14nm wird neidisch

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D
Don Omerta

Mitglied

47 Kommentare 34 Likes

Vor drei Jahren habe ich bis auf zwei USB-Sticks alle in die Tonne gekloppt. Die beiden USB-Sticks nutze ich nur noch für Bios-Update. Die anderen USB-Sticks habe ich durch zwei alte SSD (1 x Samsung 830 und 1 x Kingston HyperX aus 2012) via USB-3.0 Gehäuse ersetzt, der Speed ist halt besser und die Einbrüche bei kleinen Daten nicht so dramatisch wie bei den Sticks.
Trotzdem ein interessanter Test.....

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Liquidator

Neuling

9 Kommentare 3 Likes

Hab hier 512gb, is echt ne Wucht. 🙂

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e
eastcoast_pete

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1,388 Kommentare 760 Likes

Danke für den Test, übrigens auch bei CB in einer Meldung verlinkt. Vielleicht hat Igor oder jemand hier die Antworten: Sind die kleineren (und billigeren) Sticks (zB 256 oder 512 GB) ähnlich oder genau so schnell?
Davon abgesehen, ist die Frage wie Patriot oder wer auch immer das Ding herstellt die hohen Datenraten schafft ohne die üblichen Nachteile von SSD on a Stick, v.a. Power Draw? Das finde ich schon faszinierend.

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Igor Wallossek

1

10,094 Kommentare 18,570 Likes

Deshalb haben die auch so ein NDA Drama drum gemacht

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K
Kobichief

Urgestein

671 Kommentare 202 Likes

Erstklassige Überschall Wut mit extremer Leistung. Gratulation an Patriots Marketing, ihr habt es geschafft einem guten Produkt den Anschein eines billigen Schrottprodukts aus der Grabbelkiste für die Zielgruppe 13-Jähriger zu geben.

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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