Ich gebe zu, der Test heute war überwiegend meiner Neugier geschuldet, wie sich die neue Messstation in der Praxis bewährt. Darüber hinaus sind die 99 Euro teuren ComfoBuds Mini von 1MORE keine reinen In-Ears (die ich gar nicht mag), sondern eher lose sitzende Buds, wo man sich nicht allzu sehr mit der Anpassung der ganzen Silikon-Stöpsel rumärgern muss. 1MORE selbst wirbt mit den “kleinesten ANC-Buds der Welt”. Wobei das bei Buds für mich eine rein binäre Geschichte ist: Passt oder passt nicht. Ein Dazwischen oder Vielleicht gibt es leider nicht, trotz der vier verschiedenen Aufsatzgrößen. Aber klein sind sie, das stimmt. Und sie passen auch. Puh…
Nichtsdestotrotz habe ich noch nie wirklich aufwändig solche Buds vermessen und selbst längere Zeit für einen Test getragen. Also musste es heute einfach mal sein. Und ein wenig gereizt haben mich die Winzlinge – schon allein wegen der mangelnden Größe. Aber ich kann jetzt schon einmal spoilern, dass ich am Schluss genau das gemessen habe, was mir auch im Sound-Check aufgefallen ist. Somit deckt sich das Ganze und ich bin beruhigt. Doch immer schön der Reihe nach..
Lieferumfang und Unboxing
Das Auspacken will ich Euch nicht ersparen, kann es aber kurz machen. Man erhält die ebenfalls knuffig kleine Ladeschale mit den beiden Buds, ein USB-C Ladekabel, ein Handbuch und ein paar Silikonaufsätze (4 Varianten, davon ein Satz vormontiert) zur Reserve (hier nicht im Bild). Mehr bekommt man nicht und es reicht eigentlich auch. Das Ganze ist so minimalistisch wie die Steuerung. Was nicht implementiert ist, kann einen auch nicht verwirren. Falls man dem eine positive Note abgewinnen möchte, aber dazu komme ich gleich noch.
Der verwendete anthrazitfarbene und schwarze Kunststoff-Mix (“Obsidian Black”) geht in Ordnung, auch wenn es haptisch keine Erleuchtung ist. Aber es ist eine solide Sache. Die Teile sind magnetisch und dabei anziehender, als man vielleicht denken könnte. Das nachfolgende Bild veranschaulicht den Mindestabstand, wo sich die Teile gerade noch nicht selbst wiedervereinigen wollen. Wer Langeweile hat, kann sich mit diesem anziehenden Spiel auch ein paar Minuten lang die Zeit genüsslich vertreiben. Die Buds und die Schale kommen übrigens vorgeladen zum Kunden, also ergänze ich den Lieferumfang auch noch um die gespeicherte Energie. Aber mehr gibt es wirklich nicht.
Optik, Haptik und Tragekomfort
Kommen wir nun zu den Eckdaten. Mit den 3,7 g pro Stöpsel (die Abmessungen sind mit 17 x 15 x 13 mm wirklich klein) und den 34,9 g für die Ladeschale, ist man wirklich auf der leichten Seite des Lebens angelangt. Intern setzt man beim Treiber auf eine Graphen-Membran und eine 32-Ohm-Spule für den Vortrieb. Der Silikonaufsatz ist zwar ein Fussel- und Schmalzfänger allererster Güte, lässt sich aber leicht abspülen. Man setzt auf Bluetooth 5.2, die Reichweite wird mit 10 Metern angegeben. Das habe ich sowohl am PC als auch am Huawei P30 Pro nicht ganz geschafft, aber bei freiem Sichtfeld sind locker fast 9 Meter drin.
Zum Frequenzbereich macht der Hersteller keine Angaben (wohl aus guten Gründen), aber das hole ich gern bei den Messungen für Euch nach. Man hat AAC und DNN (Deep Neural Network) als Codecs zur Auswahl, mehr gibt es nicht. Mit an Bord sind ein mehrstufiges ANC, ein Ambient Mode und SoundID. Dazu lassen ich die wenigen Steuerungsgesten zumindest einigermaßen frei konfigurieren. Immer vorausgesetzt, man lädt sich die Android oder iOS 1MORE-App herunter. Ohne die geht fast nichts, nicht mal ANC. Doch zur App komme ich später noch.
Der verbaute Infrarot-Sensor fürs Smart Playback ist ganz nett, aber er funktioniert nicht im Winter, wenn man draußen mit klammen Fingern und eisigen Ohren hantiert. Ein wenig warm muss es schon sein, also bitte die Buds weiter reinstecken, bis zu Musik wieder anläuft. Apropos reinstecken… Ich schrieb ja bereits, dass es eher lose sitzende Buds und keine fest eingesteckten In-Ears sind. Wer hier auf Hadbangen spekuliert, wird die kleinen Teile galant in der Orbit schießen. Auch wenn sie Schweiß und Feuchtigkeit in gewissem Maße abkönnen – für Sport und hastige Kopf-Bewegungen sind sie nur bedingt geeignet, weil sie meist gefühlt zu locker sitzen. Im Bett und zum Chillen im Sessel sind sie hingegen perfekt.
Man wird es einfach für sich austesten müssen, Buds sind sicher nicht jedermanns Ding. Für die extrem Neugierigen habe ich auch das Handbuch angehängt, aber ich werde natürlich auch auf der nächsten Seite noch auf ein paar wichtige Details eingehen. Und gemessen habe ich sie ja auch noch, aber dazu gleich mehr.
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