Ist Acer Predator nun der Einstieg in den Arbeitsspeicher-Markt mit der Talos Serie gelungen? Wie so oft liegen die Antworten in den Details. Bei den SKUs mit ihren Taktraten und Timings hat man sich an bereits bestehenden Produkten im Mittelklasse- und High-End-Segment orientiert, sodass für jeden potentiellen Käufer eine passende Variante angeboten werden kann. Einen derart fulminanten Einstieg in einen für die Marke neuen Markt muss man respektieren. Nun müssen die diversen SKUs mit ihren verschiedenen ICs und PCB-Layouts auch schön verpackt und vor allem gekühlt werden.
Mit dem Talos-Heatsink versucht man sich bewusst auf die Performance zu fokussieren, was vor allem durch die große Masse der Kühlkörper erreicht wird. Auf RGB-Elemente wird bewusst verzichtet, sodass sich dies auch positiv auf den Preis auswirken sollte. Aber ganz schwarz und ohne farbige Akzente konnte man das Design dann wohl doch nicht lassen und so haben die weißen Plastik-Einfassungen wohl ihren Weg auf den Heatspreader gefunden. Nun ist Ästhetik ja eine persönliche Angelegenheit, aber in Sachen Kühlperformance hätte man sich die isolierenden Einfassungen leider sparen können. Eventuell kann man hier ja für eine eventuelle Talos Version 2 ansetzen, die Akzent-Elemente ebenfalls aus Metall fertigen, einfacher austauschbar und gar individualisierbar gestalten – so zumindest meine Idee.
Und wenn man das Heatsink-Design schon überarbeiten sollte, könnte man sich ebenfalls den bombenfesten Heatsink-Kleber auf der PCB-Rückseite sparen, der Wartungs- und Umbaufreundlichkeit zu Gute. Da es auch diverse high-end Talos-SKUs gibt, die ggf. auch zum Extreme Overclocking verwendet werden dürften, werde ich sicherlich nicht der letzte bleiben, der den Heatsink gerne komplett demontiert hätte. Nun sind diese aber unterm Strich nur kleine Mankos, die bei der Gesamtbewertung des Designs lediglich gering ins Gewicht fallen. Insgesamt wirkt das Heatsink-Design relativ durchdacht, flexibel, funktional und in Summe überraschend positiv für einen Neuling im Markt.
Ebenfalls punkten können die Talos Module mit ihrer Performance und Auswahl der Speicherchips. Auch wenn diese SKU mit ihrem konservativen XMP Profil erst einmal relativ unauffällig wirkt, zeigt sich BIWIN’s Erfahrung bei Chip Packaging und Binning vor allem bei der Übertaktung der Module. Denn OC-Potential für DDR4-4400 mit 1,45 V und die damit verbundene Performance ist für Micron RevE ICs definitiv keine Selbstverständlichkeit, vor allem in diesem Markt-Segment. Apropos, leider wurde uns bisher keine unverbindliche Preisempfehlung genannt. Vergleichbare Kits mit Micron RevE befinden sich allerdings im Bereich um, und knapp unter 100 Euro.
Falls sich das Acer Predator Talos DDR4-3600 CL16 2x 8 GB Kit ebenfalls dort einsortieren sollte, kann bedenkenlos zugegriffen werden. Abschließend kann die Acer Talos Produktserie als gelungener Einstieg in den Arbeitsspeicher-Markt bezeichnet werden. Zwar gibt es wie so oft bei einer Version 1 kleinere Verbesserungsvorschläge, aber insgesamt machten die Predator-Module einen sehr positiven ersten Eindruck. Man darf also optimistisch und gespannt auf die Zukunft von Acer Predator als Arbeitsspeicher-Marke blicken.
Das Arbeitsspeicher-Kit wurde uns von BIWIN unverbindlich zu Verfügung gestellt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es erfolgte zudem keine Einflussnahme auf die Tests und deren Ergebnisse.
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