Wir testen den Heatsink
Ein sehr wichtiger Part eines Kühlers ist stets der Heatsink. Wir sehen auf dem Bild des damaligen Prototypen bereits sehr schön, wie die sauber gebogenen Kupfer-Heatpipes (im Inneren ist es ein Kompositmaterial) verzinnt und danach mit dem Kupferheatsink verlötet wurden. Da es ein manuell produzierter Prototyp ist, sind die Lötstellen so gut zu sehen. Bei der finalen Version kann man das alles unter dem Nickelüberzug nicht mehr erkennen. Wobei – genau setze ich gleich an und lasere mich durch den Überzug und kontrolliere, ob das auch im Retail noch echtes, reines Kupfer ist.
Leider kann ich den Heatsink nicht abbrechen, aber es ist schon eine Art gut gehütetes Geheimnis, dass Raijintek die Heatpipes eben nicht geschlossen durch den den Heatsink führt, sondern diese in der Mitte des Heatsinks einfach geteilt hat. Naja, das Wissen ist das Eine, aber die technische Umsetzung ist dann doch deutlich schwerer als man denkt. Genau deshalb sieht man das auch nicht so häufig. Der Grund ist simpel, aber teuer. Eine Heatpipe funktioniert eigentlich immer nur in eine Richtung wirklich optimal. Heizt man sie allerdings in der Mitte auf und hofft, dass dann der Transport der Abwärme zu den beiden kühleren Enden hin auch noch bestens funktioniert, dann hat man sich bei einem asymmetrischen Design komplett verrannt. Ja, das funktioniert schon noch, aber eben nicht optimal. Der Einsatz zweier einzelnen Pipes statt einer durchgehenden kostet leider auch fast doppelt so viel, weil deutlich mehr Arbeitsschritte und Präzision nötig sind.
Der Heatsink kommt im finalen Kühler vernickelt zum Kunden und bevor wir eine Materialanalyse machen, schauen wir uns mal den Boden genauer an. Die Werkzeugspuren sind gut erkennbar und wir begreifen nun auch, warum es ohne Wärmeleitpaste einfach nicht geht:
Und nun untersuchen wir die Kühler-Lasagne und lasern uns durch die Schichten. Los geht es natürlich mit dem bereits erkannten Nickel. Das Ganze geht dann schön in reines Kupfer über und bleibt auch massiv. So wünscht sich der Kunde das.
Was Ihr oben schon seht: ab dem 7. Beschuss mit dem Laser fängt das Kupfer an zu glühen. Wie das im Detail ausschaut, sehr Ihr hier noch einmal mit der 300-fachen Vergrößerung des EA-300, denn das rote in der Mitte ist wirklich das glühende Kupfer unter den Schichten, die ich scheibchenweise gerade verdampfen ließ.
Womit geklärt wäre, dass es gar keine Geheimnisse gibt und der Heatsink genau aus dem besteht, wie er auch beworben wurde. Doch die Abwärme will ja auch abgeleitet werden und genau da setzen wir auf der nächsten Seite fort.
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