Da mich immer wieder Anfragen erreichen, aus welchem Material was genau besteht und es mir mittlerweile auch mit überschaubarem Aufwand möglich ist, solche Fragen zu beantworten, starte ich heute rückwirkend einfach mal eine neue Artikelreihe, die sich beliebig fortsetzen lässt. Egal, ob nun Kühler, Heatspreader von CPUs, diverse Pasten und Pads, Kabel und Stecker, Gehäuseteile und vieles andere mehr – der Fantasie sind eigentlich kaum Grenzen gesetzt. Und weil ich das Teil gerade sauber gemacht habe und wieder einlagern wolle, ist der Raijintek Morpheus heute mein erstes Testobjekt, auch wenn ich ja bereits Steckernetzteile und Kabel getestet habe. Aber mit irgendetwas muss man ja nun einmal anfangen. Außerdem dürft Ihr mir natürlich auch weiterhin Vorschläge machen, was Ihr schon immer mal wissen wolltet…
Ok, das da oben ist die Verpackung, wo der Kühler drin ist. Kennen wir ja schon. Nur was ist jetzt bitte schön IM Kühler drin? Also habe ich ihn, bevor ich ihn wieder final einpacke, doch noch einmal punktiert, also gelasert. Meist erzählt einem ja die PR viel, wenn der Tag nur lang genug ist. Wobei so ein VGA-Kühler noch kein echtes Hexenwerk ist, nur ein bisschen…
Und ja, ich kann schon mal vorab etwas spoilern: Es ist genau das dabei herausgekommen, was ich vermutet habe. Aber egal – Makroaufnahmen und genaue Analysen, auch der einzelnen Schichten, sind doch immer wieder schön anzuschauen und zu lesen. Ich hole mir schnell noch einen Kaffee und los geht’s, während weiter oben Dinge schwitzen, über die ich erst demnächst schreiben darf, dass es sie überhaupt gibt. Also geben könnte. Nur wollt Ihr ja jeden Tag auch was lesen und ich gehe schnell in den Amöben-Modus. Messung hier, benchmarken oben und am Ende sind wir eh alle schlauer – oben und unten. Nur etwas zeitversetzt…
Und was machen wir jetzt gleich? Das genutzte 3D-Profilometer und das leistungsstarke Mikroskop (max. x2000) sind mit von der Partie und es geht auch um die Materialanalyse für die ich nicht aufwändig ein REM + EDX nutzen muss. Vakuum? Brauche ich dafür gar nicht mehr und man spart sogar noch ordentlich Zeit.
Etwas Theorie vorab
Die von mir nun genutzte Laser-induzierte Breakdown-Spektroskopie (LIBS) ist eine Art von Atomemissions-Spektroskopie, bei der ein gepulster Laser auf eine Probe gerichtet wird, um einen kleinen Teil davon zu verdampfen und so ein Plasma zu erzeugen. Die emittierte Strahlung aus diesem Plasma wird dann analysiert, um die Elementzusammensetzung der Probe zu bestimmen. LIBS hat viele Vorteile gegenüber anderen analytischen Techniken. Da nur eine winzige Menge der Probe für die Analyse benötigt wird, ist der Schaden an der Probe minimal. Diese Technik erfordert im Allgemeinen keine spezielle Vorbereitung der Proben. Sogar Feststoffe, Flüssigkeiten und Gase können direkt analysiert werden. Genau das ging mit dem REM + EDX so nicht. Ich musste ja alle Flüssigkeiten vorher rauswaschen (Vakuum!).
LIBS kann mehrere Elemente gleichzeitig in einer Probe detektieren und kann für eine Vielzahl von Proben verwendet werden, einschließlich biologischer, metallischer, mineralischer und anderer Materialien. Und man erhält eine wirkliche Echtzeit-Analyse, was enorm Zeit spart. Da LIBS im Allgemeinen keine Verbrauchsmaterialien oder gefährlichen Reagenzien benötigt, ist es eine natürlich relativ sichere Technik, die auch kein Vakuum benötigt. Wie bei jeder Analysetechnik gibt es auch bei LIBS Einschränkungen und Herausforderungen, aber in vielen meiner Anwendungen, insbesondere wenn Geschwindigkeit, Vielseitigkeit und minimalinvasive Probenentnahme von Vorteil sind, bietet es deutliche Vorteile. Und genau deshalb machen wir jetzt auch einen Cut und kommen zum praktischen Einsatz!
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