Wenn der Sandmann kommt…
…flüchten die Kinder. Bewegt man sich längere Zeit über die Probe, dann kann man auch diverse Verunreinigungen finden. Beim Spektrum 28 sehen wir zum Beispiel dunkle Bröckchen, die sich vom runden Aluminium abheben. Es wird interessant sein zu sehen, was sich hier dahinter verbirgt.
Na da schau an! Silizium und Sauerstoff repräsentieren (nicht nur) einen Krümel Siliziumdioxid, also ganz profanen Sand. Quarzsand ist so ziemlich das Häufigste, was auf der Erdoberfläche vorkommt, so dass man sich hier über Verunreinigungen auch nicht wundern muss. Nur gehört es eigentlich nicht in die Wärmeleitpaste, weil Sand und Wärmeleitfähigkeit… Naja, etwas Schwund ist immer, so auch hier.
Lasst uns auf Eisen beißen
Das letzte Kapitel befasst sich mit einer Verunreinigung, die vielleicht auch zusammen mit dem Zinkoxid den Weg in die Paste gefunden hat. Schauen wir uns den komischen Knubbel (Spektrum 37) zunächst einmal an:
Der hohe Gehalt an Eisen (Fe), das Fehlen von Sauerstoff (O) und die Spuren an Mangan (Mn) lassen auf einen speziellen Werkzeugstahl schließen. Nur was macht Stahl bitteschön in der Wärmeleitpaste? Es könnte sich hier um den Abrieb eines Zerkleinerungswerkzeuges handeln, der zusammen mit dem Sand als kostenlose Beigabe untergemischt wurde. Das ist quasi der obligatorische Beifang, der eigentlich in den Fischstäbchen von Käpt’n Arctic nichts zu suchen gehabt hätte. Aber auch aus den Stäbchen holt man ja ab und an die erstaunlichsten Dinge…
Zusammenfassung und Fazit
Wir sind natürlich fair und veröffentlichen an dieser Stelle kein genaue Aufschlüsselung der jeweiligen Anteile. Der Selbstbaukasten findet also erst einmal nicht statt und auch das Reverse-Engineering muss heute pausieren. Wobei sich so etwas wie eine Wärmeleitpaste ja eh nicht schützen lässt, denn das Vermengen handelsüblicher Stoffe besitzt kaum eine nennenswerte schöpferische Höhe. Womit wir beim Schlangenöl angekommen wären. Die MX-4 ist sicher keine sensationelle, dafür aber eine solide und grundehrliche Paste. Sie tut, was sie soll und das auch recht lange.
Wenn es die Zeit zulässt (und ja, es ist bereits Einiges in der Pipeline), dann wollen wir aber auch einmal hinterfragen, was manche sehr teuren Produkte so einzigartig macht (oder vielleicht auch nicht). Echte Innovation (die wir im Rahmen des fairen Umgangs zumindest vor dem exakten Nachahmen schützen werden), Schlangenöl in homöopathischen Dosen oder doch nur pures Marketing? Genau da wollen wir in Zukunft mit diesen technischen Möglichkeiten ansetzen und gleichzeitig auch die zu behandelnden Oberflächen analysieren. Welche Paste passt zu welcher Gelegenheit oder besser auch nicht? CPU, GPU und Kühler, glatt oder rau… Entdecke die (Einspar-)Möglichkeiten!
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