Es trifft sicher nicht nur den einen Hersteller, den ich heute anhand eine konkreten Beispiels nennen muss, und auch dann nicht immer mit der gleichen Härte. Wenn jedoch das Pad schon ab Fabrikation eine Schwachstelle in der Zusammensetzung hat, heißer GDDR6X-Speicher und noch eine intensive Nutzung zusammenkommen, dann wird es schon einmal eng. Ganz eng, denn da muss man noch nicht einmal Mining betreiben, denn Rendering oder Folding erledigen das genauso gut. Betrachten jetzt das erste Bild, dann sehen wir auf dieser MSI GeForce RTX 3080 SUPRIM 10 GB sehr fotogene Pfützen, fast so perfekt wie in NVIDIAS schönsten RTX-Demos. Es glänzt und spiegelt um die Wette. Nur dass das kein Wasser ist, sondern reines Silikon und zwar in riesigen Mengen.
Was passiert eigentlich mit den Pads?
Die meisten sehr soften Pads enthalten jede Menge Silikon als Basismaterial, das dann mit speziellen Füllstoffen, die für die spezifischen Wärmeleit- und Formanpassungseigenschaften sorgen, sowie Flammschutzmitteln versetzt wird. Die Konsistenz hängt natürlich von vielen Faktoren ab und es kommt neben dem Inhalt des Pads auch auf dessen Herstellungsverfahren an, wie hoch am Ende der Härtegrad und Silikonanteil ausfällt. Darüber hinaus gibt es auch silikonfreie Pads, solche aus einem Polymer mit niedrigem Elastizitätsmodul, welche mit Glasfaser- bzw. Kautschukträger (siehe Lairds oder Ziiteks “Brösel”) oder Pads als unverstärktes Produkt, die eher einer sehr viskosen Paste ähneln und sich fast schon wie Knete handhaben und verformen lassen.
Da die Speichermodule keinen Underfill besitzen, ist zu viel Druck extrem schädlich und führt im schlimmsten Fall auch zum Abreißen der Lötpillen. Wir erinnern uns diesbezüglich ja auch nur ungern an die Space Invaders und NVIDIAs GeForce RTX 2080 Ti. Gleicher Grund und identische Folgen. Das darf auch gern noch einmal gelesen werden, denn es gilt immer noch.
Und dass man so softe Pads nutzen muss, liegt an den hohen Toleranzbereichen der Platinen, insbesonders bei der Höhe des Packages mit der GPU. Diese ist oft höher (weil gebogen) als es vorgesehen war und deshalb sind auch die Spalte zwischen Speicher und Heatsink von Karte zu Karte sehr unterschiedlich. Deshalb verwenden die Hersteller mittlerweile diese ultra-soften Pads in einer deutlich größeren Stärke, als es der Idealfall eigentlich erfordern würde. Ist die Biegung stärker, besteht immer noch thermischer Kontakt und im umgekehrten Falle drückt sich eben alles weg. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn sonderlich stabil ist die Beständigkeit der Masse bei den günstigeren Pads nämlich nicht und das Basismaterial (also das Silikon) wird geradezu herausgepresst. Übrig bleiben die Füllpartikel, die dann aushärten und auch reißen können.
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