Die Filterkerze macht es!
Ich wollte für mich einen universellen und portablen Filter für Partikel ab 5 μm nutzen und genau da gibt es für den Wasserkühlungsbereich leider (fast) nichts. Man muss also schon selbst tätig werden. Eines muss ich aber voranstellen: So etwas eignet sich nur, wenn man stets das gleiche Coolant verwendet! Der Filter ist riesig und verschlingt im Inneren samt vollgesogener Filterkerze bereits fast schon einen Liter Coolant! Solange ich die Kerze nicht wechseln muss, ist der Inhalt nach dem Filtervorgang durch die Schnellverschlüsse eh luftdicht verschlossen und das Coolant bleibt einfach im Inneren, solange der Filter noch nicht verkeimt ist. Man hat den Verlust also nicht jedes Mal.

Ich habe mir für das Projekt einen professionellen Wasserfilter gekauft, den man auch im Lebensmittelbereich nutzen kann. BPA-freier Kunststoff, ein schlagfester PP-Behälter und Kerzen als 10- bzw. 5-μm-Einsatz. Der Nachteil dieser Industrielösung ist der Anschluss mit 1″, der natürlich nicht zu den üblichen 1/4″ Gewinden passt. Hier kauft man sich zunächst einen Reduziernippel von 1″ auf 1/2″ Außengewinde. Als Nächstes braucht man eine Reduziermuffe von 1/2″ Innengewinde auf 1/4″ Innengewinde. Das mit den O-Ringen klappt bei 1/2″ und 1/4″ in den Innengewinden, aber für den 1″ Anschluss geht das so nicht.
Außenliegende O-Ringe gibt es keine (ja wie auch), also müsste man schon mit Hanf und Paste ran. Oder man setzt auf viskose und gut klebende Knete aus dem Installations- und Sanitärbereich. Diese knet- und formbare Masse nimmt man immer genau dann, wenn es keine passenden Dichtungen oder Ringe gibt oder aber Flexibilität gefragt ist. Ich nehme seit Jahren “Plastic Fermit”, ein nettes Hilfsmittel, das mir mal ein Installateur empfohlen hatte.

Ich nutze das Fermit auch beim Übergang zu 1/2″, obwohl ich sogar zwei passende O-Ringe eingesetzt habe. Man fühlt sich einfach sicherer, wenn der Durchfluss schon mal bei 500 l/h liegt und sich der Druck vor allem am Inlet richtig austoben könnte.
Fertig zusammengebaut sieht der Filter dann übrigens so wie im Bild unten aus. Ich habe (aus rein optischen und haptischen Gründen) auch aufs Fermit noch einmal O-Ringe gequetscht. Das Zeug klebt an den Fingern und es ist auch nichts, was die genervte Hausfrau später wieder aus eine Hose auswaschen möchte. Das gibt nämlich Flecken.
Und nun: Wasser marsch! Ich mache solche Aktionen eigentlich nur im Bad des Labors. Sicher ist sicher, denn die Durchflussmengen sind enorm und man kann auch nicht immer stundenlang daneben stehen. Gut, der Chiller schaltet sicherheitshalber ja ab, wenn das Wasser komplett raus ist, aber dann hat man auch schon einen vollen Eimer in die Umwelt entleert. Das ist nichts, was man wirklich haben muss.
Man kann mit so einem Filter sein teures Coolant quasi retten und aufbereiten, solange es sich wie bei mir maximal um Schwebeteilchen und Weichmacher-Reste handelt, die sich mit irgendetwas Anderem zu Schleimbatzen materialisiert haben. Das spart ungemein und man kann mindestens dreimal länger mit einer Ladung Coolant arbeiten. Die dafür fällige Kerze kostet ca. 9 Euro und kann locker auch drei Spülungen ab, bevor man sie besser doch mal wechselt. Und nun rechnet mal selbst… So gesehen muss ich jetzt vor miesen Vernickelungen und dreckigen Radiatoren keine Angst mehr haben. Einmal durchspülen und gut ist es.
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