Grafikkarten Testberichte VGA

Satz mit X(e) – DG1 samt Intel Iris Xe MAX Graphics im exklusiven Teardown und mit massiven Treiberproblemen bei den Benchmarks | Leak

Man muss fairerweise voranstellen, dass es sich hier um ein reines Testmuster handelt. Allerdings sind nun mittlerweile bereits so einige Monate vergangen, Treiber über Treiber wurden nachgeschoben und es hat sich an der Gesamtsituation trotzdem nichts verbessert. Nur die rudimentären Funktionen funktionieren, allerdings sind die DisplayPorts und der HDMI der DG1 immer noch komplett unbrauchbar.

Die Performance wird in etwa bei einer NVIDIA GT 1030 verortet, was durchaus real sein könnte, aber leider nicht wirklich nachprüfbar ist. Intel hatte seinerzeit je bereits laufende Spiele gezeigt, was man aber in Anbetracht der aktuellen Situation und des Ist-Standes fast schon anzweifeln könnte. Nicht einmal triviale, OpenCL-basierte Tests laufen, sondern das System crasht bzw. das Programm landet in einer Endlosschleife wie z.B. bei AIDA64. Bei Memory Copy ist dann einfach Schluss.

Auch der PCI-Express Feature-Test versagt komplett, was durchaus verwundert. Nach einem Jahr müsste so etwas eigentlich laufen.

Auch alle 3D-Tests starben entweder gleich nach dem Laden oder kurz danach mit kapitalen Fehlern. Echte Spielebenchmarks älterer und anspruchsloser Titel? Fehlanzeige. Office, Browser und etwas Medienklimbim waren alles, was man der DG 1 überhaupt stabil entlocken konnte. mehr ging leider nicht, egal ob nun 3DMark oder  was anderes.

Zusammenfassung und Fazit

Warum Intel Komplettsysteme verteilt, die man auch übers Jahr nie zum Laufen bekommt, das kann man sich bei Intel wohl nur selbst beantworten. Fakt ist, dass wohl alle am Test Beteiligten irgendwann entnervt aufgeben haben. Wofür soll die DG 1 am Ende eigentlich gut sein und stehen? Fürs Office tut es eine aktuelle iGP oder gleich eine komplette APU von AMD besser und mit viel weniger Aufwand. Als Machbarkeitsstudie ist das Teil aber ebenso ungeeignet wie überflüssig, solange die Treiber über Monate hin außer neuen Fehlern keine Lösungen älterer Probleme mit sich bringen.

Ob sich Intel mit der DG 1 überhaupt einen Gefallen getan hat, das kann man in Anbetracht der lausigen (Nicht-)Performance eigentlich auch anzweifeln, denn das ist beileibe kein Aushängeschild, sondern eher ein abschreckendes Beispiel dafür, wie man etwas konstruiert, das man dann mangels passender Treiber noch nicht einmal nutzen kann. Sinnlos vergeudete Ressourcen also, mehr nicht. Ich hätte wirklich lieber etwas Erbaulicheres geschrieben und kann am Ende auch nur hoffen, dass Xe wenigstens als Bestandteil den neuen, mobilen CPUs von Intel deutlich besser und fehlerfreier performt. Als dedizierte Grafikkarte möchte ich das Teil, auch fürs Büro, noch nicht einmal geschenkt haben.

Kommentar

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konkretor

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298 Kommentare 301 Likes

Also Igor ich nehme sie von dir als Geschenk, tolle Sammlerkarte die I740 muss endlich abgelöst werden :cool:

Die haben wohl Angst das es in einem AMD System besser performt wie im Intel System? Hoffentlich räumt Pat mal bei Intel ordentlich auf.

Dachte wir bekommen in 2021 einen dritten Spieler im Graka Markt. Kannst knicken :-(

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trader22

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Intel soll doch in der Vergangenheit bereits keine brauchbaren Graka-Treiber hinbekommen haben.
Diese Strategie verfolgt Intel demnach konsequent weiter. Peinlich.

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Derfnam

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7,517 Kommentare 2,029 Likes

Mit in den Wahnsinn-Treibern? Dös is xe :)

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g
genervt

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Das lässt in der Tat schlimmes erahnen, wenn das jetzt noch nicht besser läuft. Ich hoffe trotzdem, dass Intel die Kurve kriegt und aus dem Duopol wenigstens im unteren Preissegment einen Markt macht.

Leider findet die Sub 300€ Preiskategorie derzeit gar nicht mehr statt.

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D
Deridex

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2,213 Kommentare 846 Likes

Ich hatte gehofft, das Igor meine Vorbehalte gegenüber der Kombination der Wörter "Intel" und "Grafiktreiber" nicht bestätigt. Schade...😞

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G
Guest

Hm, irgendwie scheint man das ganze bei Intel nicht ganz so ernst zu nehmen... Ich hoffe Raja hat sich da nicht vergaloppiert als er den Job annahm.

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M
McFly_76

Veteran

396 Kommentare 136 Likes

Das habe ich mir auch gedacht :D
Raja Koduri kam zu Intel ( auf die Titanic ) und wird nach getaner Arbeit das sinkende Schiff wieder verlassen.
Die Überordnete betriebliche Hierarchie des Unternehmen nimmt den Ernst der Lage deshalb nicht wahr, weil das Gehalt stimmt.

Woraus besteht eine INTEL Ponte Vecchio Xe HPC GPU ( Nebelkerze ) ? :devilish:

  • Intel 7 nm process
  • TSMC 7 nm process
  • Foveros 3D packaging
  • Embedded multi-die interconnect bridge (EMIB)
  • Intel 10 nm Enhanced SuperFin process
  • Rambo Cache
  • HBM2 VRAM

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v
vonXanten

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803 Kommentare 335 Likes

Also geschenkt würd ich die schon nehmen, hat ja einen Seltenheitswert ;)

Leider scheint Intel die Tradition mit schlechten Grafiktreibern mit Herzblut fortzusetzen...

Also im Moment hört sich das nach kann fast nur noch besser werden an.

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Alkbert

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931 Kommentare 707 Likes

Das kann Intel aber nicht ernst meinen ? Es entsteht der Eindruck, dass da ein paar Ingenieure in der Mittagspause eine Alternativbeschäftigung zum Tischfußball im Pausenraum gesucht haben. Es ist ja m.E. durchaus Luft im Bereich um 100-200 Euro, denn dafür interessieren sich ganz offensichtlich weder Nvidia noch AMD. Aber den Anspruch, eine halbwegs leistungsfähige Karte, ggf. auch durch Zusammenzimmern mehrerer Xe GPU zu fertigen war ja wohl nix. Denn schneller als die Summe seiner Teile kann das dann auch nicht sein und dann kann ich im "Office" Bereich und jenseits der zunehmend leistungsfähiger werdenden iGPU´s auch bei meinen 1050 Ti bleiben.

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P
Postguru

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39 Kommentare 7 Likes

Hihi ich glaube die von Intel sind mit ihrem Latein am Ende .. vielleicht dachten sie sich ... Schmeiß mal paar Systeme raus und sehen mal was passiert .. ggf findes sich ein Inteligentes Wesen und den Testern die das Teil auf irgend eine Art und Weise zu laufen bekommen ...

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V
Vollkornprophet

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26 Kommentare 10 Likes

@Igor Wallossek hast du mal versucht, die Karte unter einem (möglichst aktuellen) Linux zu testen? Intels Linux-Treiber sind qualitativ erheblich besser als die Windows-Variante und Gen12-Unterstützung wird bereits seit einigen Kernel- und Mesa-Versionen geboten. Es könnte also mit etwas Glück sein, dass sie dort läuft.

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h
hellm

Moderator

617 Kommentare 841 Likes

So wie die Karte aussieht hat man bei intel auch nur auf Raja gewartet. Böse Zungen behaupten derweil intel wäre ein Paradebeispiel eines Untergangs. Ich habe noch Hoffnung, aber ich glaube nicht das es einen Nachfolger dieser Grafikkarte geben wird.
Wenn es demnächst noch zu seltsamen Overengineering einzelner Komponenten und weitere CEOs gibt, wenn es nächstes Jahr einen neuen 14nm Node gibt, dann glaube ich auch nicht mehr daran. Das sind die Punkte die noch fehlen, den Einstieg gab man schon mit "das geht nicht" und "das haben wir immer schon so gemacht", bezüglich Ryzen. Ein kleines Team von Ingenieuren reicht eben aus, der Riese intel ist durch seine unflexiblen Strukturen keine echte Konkurrenz mehr.

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Vorgartenzwerg42

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22 Kommentare 12 Likes

Genau das dachte ich mir auch. Das wäre noch eine interessante Ergänzung zum Test.
Ist das Cover der Karte eigentlich aus Aluminium und mit dem Kühlkörper verbunden? das wäre mal ein interessantes Konzept. Oder ist das einfach nur Plastik in Metalloptik?

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wild

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Case39

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2,502 Kommentare 928 Likes

Was war das denn jetzt?

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eastcoast_pete

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Danke Igor! Tja, die diskrete kleine Xe kann Intel wohl in "Nee" umtaufen. Schon schade, ich hatte mir auch Hoffnung auf etwas Bewegung im sub€300 GraKa Bereich gemacht, aber das wird so nichts. Weder AMD noch NVIDIA werden sich hier genötigt sehen, wenigstens etwas neueres in der Klasse anzubieten (also RDNA2 bzw Ampere uArch).
Was mich jetzt noch interessiert: Xe als iGPU läuft ja in den Tiger Lake Notebooks, und kann dort auch Benchmarks und Spiele. Ist es hier uU so, daß Intel die Messungen als PCIe Karte bewusst sabotiert, oder wie kann man sich diese Diskrepanz erklären?

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e
eastcoast_pete

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1,475 Kommentare 832 Likes

Wollte ich noch anhängen: kann Xe denn Mining? Wenn ja, ist das vielleicht der Grund, warum es die Karte so gibt. Und miners juckt es nicht, wenn an den HDMI und DP Ports nichts rauskommt; wundert mich dann allerdings, warum die Karte die Ports überhaupt hat.

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g
gerTHW84

Veteran

409 Kommentare 248 Likes

Wird man einfach abwarten müssen. Igor hat hier ein reines Dev-Kit getestet. Was da noch im Argen ist (und ggf. auch bleiben wird?) und wie sehr da Intel (noch) Ressourcen drauf legt ... wer weiß. Unschön ist das sicherlich, ist aber dennoch nur ein Dev-Kit und sagt über Xe insgesamt erst mal eher weniger aus und Xe-HPG, das was für Gamer eigentlich interessant wird, hat man bisher noch gar nicht zu Gesicht bekommen.

Kategorische Probleme mit Xe scheint es dagegen eher nicht zu geben, denn andernfalls könnte bspw. AnandTech mit Tiger Lake auch keine Tests mit bspw. Civ6, Deus Ex, Final Fantasy 14 und 15, World of Tanks sowie F1 2019 durchführen (und hier werden keinerlei Abstürze erwähnt *).

Im späteren Test des MSI Presitge 14 Evo gibt es ebensowenig Beschwerden. Hier lässt man diverse synthetische Grafikbenchmarks (diverse 3DMark und GFXBench) sowie diverse Spiele inkl. Far Cry 5 und Rise of the Tomb Raider erfolgreich durchlaufen (und auch F1 2019).

Sieht mir daher erst mal eher nach einer Eigenheit dieses Dev-Kits aus.

*) Es gab wohl lediglich ein Problem in F1 mit regulierten 15 W, bei dem es einen Absturz gab, jedoch konnte man das nicht weiter verifizieren bzw. nachtesten, da man das Testsystem schon zurückgegeben hatte als man den Fehler bemerkte, d. h. das könnte auch ein sporadischer Absutz gewesen sein. Der Testlauf mit 28 W lief jedenfalls auch hier problemlos durch.

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Klicke zum Ausklappem
big-maec

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829 Kommentare 477 Likes

Die Karte wäre Interessanter, wenn die mit einem PCIe X1 Konnektor gekommen wäre, wie die ASUS 90YV0E60 ASUS GeForce GT 710 - 2 GB

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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