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Cooler Master Hyper 212 RGB Black Edition – Altbewährtes in neuem Gewand


Bei dem Namen Hyper 212 dürfte es bei Vielen klingeln, besonders bei den Enthusiasten aus der Sandy-Bridge-Ära. Und auch wenn sich die angestaubte Evo-Variante bald seinem 10-jährigem Jubiläum nähert und trotzdem weiter aktiv verkauft wird, reichen die Wurzel dieser Kühlerserie sogar bis in das Jahr 2007. Um den modernen Ansprüchen (namentlich Optik und RGB) entsprechen zu können, hat Cooler Master vor einer Weile mit den beiden Black Editions eine frische Version nachgelegt.

Auf Community-Wunsch muss sich der jüngste Spross nun im Test beweisen. Ob die Tradition einer guten Standard-Empfehlung aufrechterhalten werden kann oder ob man neue Wege einschlagen sollte, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel.

Verpackung und Lieferumfang

Die Äußerlichkeiten sind auf jeden Fall schon in der Moderne und dem typischen Design für Cooler Master angekommen. Front, Rückseite, Deckel sowie Boden sind in Schwarz, die Seiten dann in Lila. Auch bei der Illustrierung hält man sich an den inoffiziellen Branchen-Standard mit einem großen Produktbild auf der Vorderseite, Feature-Kurzbeschreibung hinten drauf und seitlich eine Tabelle mit Spezifikationen und ein paar Bildchen.

Im Inneren der kompakten Box befinden sich eine ungewöhnliche Art des Transportschutzes in Form von einer Kunststoff-Verschalung.
Enthaltenes Zubehör kommt in einer kleinen Pappbox zum Aufklappen daher. Das hat man dann aber leider trotzdem nochmal wieder eingetütet, hier wäre Potenzial zum Einsparen von Plastikmüll gewesen.

Für einen relativ kleinen und kostengünstigen Kühler wird der Hyper 212 Black Edition mit einer Menge Zubehör und Kleinteilen geliefert.
Zu den diversen Schräubchen, Abstandhaltern und Muttern komme ich später noch, das komplett optionale (und meistens unnötige) Zubehör sticht ins Auge: Y-PWM Splitter und Rahmen für einen zweiten, nicht vorhandenen 120mm Lüfter. Neben der nicht ganz so optionalen Tube Wärmeleitpaste gibt’s auch noch einen kleinen RGB-Controller dazu, welcher über Knöpfe oder die Reset-Taste das Farbspiel des SF120R RGB-Lüftern steuern kann.

 


Montage und Einbau

Obwohl Cooler Master die bei Ryzen CPUs mitgelieferten Wraith Kühler fertigt und somit einige Erfahrung mit der Montage auf der AM4-Backplate haben sollte, setzt man für die Kühler unter eigenem Namen auch auf eine eigene Backplate. Mit Plastikclips werden vier kleine Gewinde in der Backplate fixiert und von hinten durch das Mainboard geschoben. Auf der Vorderseite schraubt man dann die Abstandhalter auf und kann die Backplate wieder loslassen. Das erleichtert natürlich den nachträglichen Einbau ungemein, ist aber eben mit deutlich mehr Kleinteilen und etwas Vorarbeit verbunden. 

Am Kühler selbst müssen dann noch die entsprechenden Montage-Brackets mit zwei Schrauben befestigt werden, bevor man den vormontierten Lüfter abnimmt und den Kühlkörper mit vier federgelagerten Schrauben auf dem Prozessor anbringt. Durch den schmaleren Durchmesser der oben erwähnten Gewinde im Gegensatz zu den Mainboard-Löchern lässt sich der Kühler bis zum finalen Festzurren noch einige Millimeter in alle Richtungen bewegen. Möchte man ihn genau mittig platzieren, ist also etwas Fingerspitzengefühl nötig.

Das schmale Seitenprofil des Hyper 212 kommt auch noch so hohem Arbeitsspeicher nicht in die Quere. Für den Hitzetransfer bei diesem Budget-Kühler setzt man auf das Direct-Touch Prinzip mit vier Heatpipes und spart sich somit die „teure“ Coldplate.

Unter dem Cover aus gebürstetem Aluminium auf der Oberseite befinden sich ein paar Pads mit unbekannter Funktion. Um die schwarze Optik nicht durch silberne Lüfterklammern zu stören, hat man zur Befestigung des Lüfters am Kühlkörper tief in die Overengineering-Kiste gegriffen.
Zwei Kunststoffteile werden mit dem Lüfter verschraubt und an den Ecken durch Gummipads entkoppelt. Das Ganze hängt man dann wie gewohnt in Aussparungen in den Lamellen ein und kann sich am ungebrochenen Schwarz seiner Black Edition erfreuen.

 

Spezifikationen

Hier eine kurze Übersicht der technischen Daten, alles Weitere wie gewohnt auf der Herstellerseite.

Cooler Master Hyper 212 RGB Black Edition (RR-212S-20PC-R1)

Kommentar

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Derfnam

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Mir fällt grade auf, dass der Deepcool Assassin 3 in der Vergleichsliste fehlt. Hat das einen Grund?

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Tim Kutzner

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Ja, deutlich teurer. Habe Kühler in den Vergleich genommen, die ähnlich viel kosten.
Kommt aber bald eine Übersicht über alle getesteten Kühler im direkten Vergleich, jetzt wo ich 10+ Kühler zusammen habe :)

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Derfnam

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7,517 Kommentare 2,029 Likes

Aha, der Preis. Tricky. Danke für die Antwort :)

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D
Denniss

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1,496 Kommentare 543 Likes

Sind die Pads am Deckel Wärmeleitpads oder eher Gummipads?
Bei Ersterem wäre es ein Versuch den Deckel zur Abgabe von Abwärme zu nutzen, bei Gummi denke ich eher an Entkopplung/Vibrationsdämpfer

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Megaone

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Hallo Igor,

ich möchte dir an dieser Stelle mal ein Kompliment machen. Wenn jeder, der sich zum testen berufen fühlt, die Dinge mit solch einem Fachwissen und der gleichen Bereitschaft alles zu Hinterfragen, zu Werke ginge, würden wir in einer besseren Welt leben. Dann würde 90% des frisch produzierten Sondermülls kurz nach erscheinen aus den Regalen verschwinden. Darüberhinaus kenne ich kaum jemand im deutschsprachigen Raum auch nur Ansatzweise über deine Kontakte verfügt. Nicht umsonst schreibt ein großteil der "Qualitätsjournalisten" direkt oder indirekt von dir ab. Also mach weiter so. Wenn es dich nicht gäbe müsste man dich erfinden. Ich hab noch nie soviel gelernt, wie die letzten jahre auf deiner Seite.

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Tim Kutzner

Moderator

793 Kommentare 637 Likes

Eher Gummipads. Mein erste Gedanke war auch Entkoppelung, aber das würde nicht wirklich Sinn ergeben. Der Lüfter ist bereits vom Kühlkörper entkoppelt und der Deckel ist ja trotzdem noch über den anderen Halterungen verbunden.

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Tim Kutzner

Moderator

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Der Artikel ist von mir, trotzdem Danke für die netten Worte :D

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Megaone

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1,703 Kommentare 1,597 Likes

Sorry, aber dann bist du auch ein ganz toller. Ich bin Kind der 60/70 und eines meiner Hobby´s ist Hifi. Und wenn ich sehe wie eine ganze Branche sich vom kritischen Journalismus zum Abschreiber der Herstellermarketingabteilung hin entwickelt hat, erklärt es den Niedergang einer kompletten Berufsgruppe. Von den ganzen Internetschreihälsen deren Intellekt im besten Fall dazu ausreicht, die aufgedruckte Wattleistung eines Netzteil abzulesen, mal ganz zu schweigen. In diesem Sinne ist Igorslab ohne Übertreibung eines der letzten Refugien des Wissens.

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Alkbert

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926 Kommentare 703 Likes

Dank an @Tim Kutzner für den Test.
Ich mache auch immer wieder die Erfahrung dass - wahlweise - auch heute nur mit Wasser gekocht wird oder - wahlweise gerade die "älteren" Konstrukte, ggf. erweitert um das heute obligatorische und unsägliche "Bling-Bling" durchaus noch Ihre Daseinsberechtigung haben und- wie man beispielsweise an diesem Kühler oder auch an einem CNPS 20x sehen kann, richtig "Dampf" haben. Ich liebe das und bei meinen nächsten Kühlern (für die Luft-Systeme) wird genau in so eine Schublade gegriffen, oder um meinen Vater zu zitieren: "Wir waren ja früher auch keine Deppen."

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Derfnam

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7,517 Kommentare 2,029 Likes

Frage am Rande: gibt es keine schwarzen Lüfterklammern?

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Tim Kutzner

Moderator

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Never touch a running system ;)

Aber um es mal postiver auszudrücken:
An sich ist ja absolut nichts falsch daran, wenn man das Rad nicht wieder neu erfinden möchte und etwas Bewährtes einfach an den Markt anpasst.

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v
vonXanten

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801 Kommentare 335 Likes

@Derfnam es gibt dort Plastehalterungen in schwarz die den Lüfter auf dem Kühler in Position bringen.

Ohne Bling Bling ein günstiger und guter Luftkühler. Immer ganz gut ein wenig Auswahl zu haben...

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Derfnam

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7,517 Kommentare 2,029 Likes

Danke für die Spende



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About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

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