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Scythe Ninja 5 im Test – Kühlkoloss mit Platzproblemen


Der Kühler im heutigen Artikel ist mal ein richtiger Exot, auch im Sortiment von Scythe. Mit schon fast gigantischen Ausmaßen (nahezu der Breite eines ATX-Mainboards) und keinerlei Rücksicht auf Kompatibilität anderer Komponenten hat der Ninja 5 viele interessante Aspekte, nicht nur den überraschend günstigen Preis. Wie sich der große Bruder des Fuma 2 im Test schlägt, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

Verpackung & Lieferumfang

Was die Größe des Kartons angeht, dürfte nur der Deepcool Assassin III auf ähnliche Dimensionen kommen, Luftkühler sieht man doch eher selten in solchen Kästen. Die Außenseiten sind größtenteils Schwarz bedruckt mit einigen roten Akzenten für Textboxen. Die Vorderseite wird von dem üblichen Produktbild dominiert, auf der Rückseite werden die wichtigsten Features kurz aufgelistet.
Seitlich befindet sich eine Tabelle der Spezifikationen und Bilder mit den Abmessungen.

Ich scheine hier zudem eine recht aktuelle Variante zu haben und keinen alten Ladenhüter, ein Vermerk auf der Vorderseite wirbt schon mit Kompatibilität für den Sockel 1200.

Ein Blick ins Innere zeigt eine für Luftkühler und besonders Scythe unüblich umfangreiche Polsterung des Kühlers. Einmal um den Kühlkörper rundherum gibt’s eine dicke Schicht aus Schaumstoff und zusätzlich noch einzelne „Abteilungen“ für die beiden Lüfter.

Das Zubehör kommt in einer eigenen kleinen Pappbox zum Auffalten daher. Es umfasst neben dem bekannten HPMS Montagematerial und bereits für Intel Sockel vorbereiteter Backplate auch Schraubendreher, Y-PWM Splitter und eine Tube Wärmeleitpaste. Diese ist übrigens nicht komplett voll, sondern nur in der Spitze befüllt. Für mehrfaches Auftragen sollte es aber reichen. Man setzt Plastiktüten zwar wieder sparsam ein, dieses Mal gibt es aber etwas mehr Müll als sonst bei diesem Hersteller üblich.

 

Montage & Einbau

Da auch hier wieder das Hyper Precision Mounting Systems (H.P.M.S.) in Version 3 von Scythe zum Einsatz kommt, gestaltet sich der Einbau praktisch identisch zum Großteil des restlichen Sortiments. Alleine aufgrund der Größe empfiehlt es sich, den Kühler bei ausgebautem Mainboard auf dem Tisch liegend einzubauen oder die Backplate mit einem Klebeband zu fixieren. Für den AM4-Sockel wird die Backplate des Mainboards genutzt, mit vier gummierten Abstandshaltern und Schrauben werden die zwei silbernen Halterungen montiert. Nachdem mit dem beiliegenden Schraubendreher die beiden federgelagerten Schrauben in den Halterungen fixiert wurden, fehlt nur noch das Befestigen der Lüfter. Dies geschieht mit den vier beiliegenden Metall-Klammern, welche in den Kühlkörper eingehängt werden.

Ein Blick auf die Unterseite zeigt die vernickelte Kupferbodenplatte mit leicht konvexer Wölbung und die 6 Heatpipes. Der Kühlkörper ist symmetrisch und die Lamellen gut verarbeitet, entgratet sowie recht stabil.

In der Seitenansicht wird die Breite des Ninja 5 zum ersten Mal richtig deutlich. Auf beiden Seiten gibt es Aussparungen im Kühlkörper, da dieser bis über die RAM-Slots reicht. Dennoch darf der Arbeitsspeicher nicht höher als 55mm sein, die Lüfter müssen beim Einbau im Gehäuse ebenfalls ein gutes Stück höher gesetzt werden und der Vordere liegt auch dann noch auf dem RAM auf. Auch hinten gibt es Platzprobleme bei meinem Mainboard, dort stößt der Lüfter nämlich gegen den VRM-Kühlkörper und muss ebenfalls etwas nach oben weichen.


Spezifikationen

Nachfolgend wie üblich eine Auflistung der wichtigsten technischen Daten, weitere Informationen gibt es dann auf der deutschen Herstellerseite oder der etwas hübscheren internationalen Seite.

Gesamtmaße BxHxT:
138 x 155 x 180 mm  (einschließlich zwei Lüfter)

Gesamtgewicht:
1190 g (einschließlich Lüfter)

Geräuschpegel:
4 ~ 14,5 dBA

Luftdurchsatz:
16,6 ~ 43.03 CFM / 28,2 ~ 73,1 m³/h

Lüfterdrehzahl:
300  ~ 800 upm (±10%) (PWM-gesteuert)

Statischer Druck:
0,75 ~ 4,8 Pa / 0,076 ~ 0,49 mmH²O

Mit dem „MUGAN“ ist übrigens die Basis-Version des bereits getesteten Mugen 5 gemeint, bei so vielen Namen im eigenen Sortiment kann man sich ja mal etwas vertun.

Scythe Ninja 5 (SCNJ-5000)

Kommentar

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Derfnam

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Das ham die von Scythe bestimmt so gemacht, damit es nicht noch ne weitere PCGH-Edition gibt^^.
Welche Maße hat der Klotz genau? Ist der quadratisch?

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Tim Kutzner

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Ja, der ist quadratisch.
Aus dem Bild mit den Maßen kann man sich die 128x128mm (ohne Lüfter) ableiten.
Wobei natürlich das Stückchen für den Arbeitsspeicher auf zwei Seiten fehlt

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Derfnam

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Du hast die 'Ausbuchtungen' der Klammern dazugerechnet, deshalb war ich mir nicht sicher.
Dann ist es schade, dass die Lüfter nicht an allen 4 Seiten verbaubar sind. Mag sein, dass das mittlerweile nicht mehr relevant ist, aber zu AM3-Zeiten (und davor sowieso) waren ja lange nicht alle Kühlkörper um 90 Grad drehbar.

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Tim Kutzner

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793 Kommentare 637 Likes

Welchen Vorteil sollte das haben?
Die Lüfter oben und unten anzubringen dürfte entweder Mainboard oder erstem PCIe-Slot in den Weg kommen.

Aufgrund der Montagehalterungen wäre ein Drehen um 90° aber sowieso nicht möglich

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Derfnam

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Nicht oben und unten.
Wenn es nicht mehr möglich ist den zu drehen ist es egal. Der Grund waren die unflexiblen Befestigungsmöglichkeiten auf AMD-Boards: Ein Zitat der Konkurrenz:
Aufgrund der Symmetrie ist bei der Montage grundsätzlich auf keine Ausrichtung zu achten. Das macht den Ninja 3 in seinem Einsatz sehr vielseitig.
Quelle
Wenn sich die Problematik bei bzw mit AMD erledigt hat isses ja gut :)

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Tim Kutzner

Moderator

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Verstehe nicht ganz, worauf du hinaus willst :D
Der dort verlinkte Artikel ist ja vom Ninja 3 und bald 11 Jahre alt, nicht vom Ninja 5

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Derfnam

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Martin Gut

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Je nach Luftführung im Gehäuse und wenn keine Grafikkarte verbaut ist kann es immer noch sinnvoll sein, einen Kühler zu drehen. Das sind aber meist enge Gehäuse in denen man eher kleinere Kühler verbauen wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten dass ein Kühler drehbar ist. Bei einigen Sockeln sind die Bohrungen im Quadrat angeordnet, so dass man die Halterung beliebig montieren kann. Einige Halterungen bieten die Möglichkeit den Kühler unterschiedlich aufzuschrauben und wenn der Kühler symmetrisch ist, kann man die Lüfter montieren wie man will.

Der Ninja 3 ist symmetrisch, so dass man die Lüfter auf jeder Seite montieren kann. Der Ninja 5 ist nicht symmetrisch, so dass er immer nach hinten bläst. Nach vorne wäre natürlich auch möglich, macht aber selten Sinn. Durch die Aussparung für den RAM passt er aber besser mit hohen RAM-Modulen. Den Lüfter kann man hochschieben, so dass er die RAMs nicht stört. Dafür braucht es aber ein breites Gehäuse, da der Lüfter dann den Kühler überragt. Man muss eben immer schauen, ob es im eigenen Gehäuse passt und Sinn macht und je nach Situation einen anderen Kühler wählen.

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Denniss

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Jemand sollte Scythe mal stecken das Intel die CPU inzwischen verlötet und eine plane Kontaktfläche sinnvoll wäre. AMD kennen die wohl auch nicht.
zum Kühler selbst - scheint mir zu fett geraten und die Standardlüfter drehen zu langsam

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Martin Gut

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Teilweise. Alle mit K oder X. Von den anderen aber nur einzelne.

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ApolloX

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Der Kühler scheint günstig, aber ich find auch, dass die Drehzahlen der Lüfter wesentlich höher sein müssten, denn es gibt ja nicht nur "(fast) Lautlos" als einzigen Usecase bei normalen Kunden, sondern schon auch mal Situationen, wo ich einfach mehr Kühlleistung will und ggf. wegen eines lauten Spiels, den Lüfter auch bei 1000 RMP und höher garnicht höre.

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Alkbert

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Interessanter Kühler mit guter P/L, wäre aber für meine Bedürfnisse zu ausladend. Ich tausche gerne mal Ram und die Notwendigkeit, hier den Kühler dann vom System rupfen zu müssen wäre für mich keine Option - hier hat der Fuma2 tatsächlich Vorteile.

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Denniss

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1,496 Kommentare 543 Likes

Das Problem bei dem Kühler ist Nebenluft, die Luft vom Frontlüfter geht teils an der Seite raus und er Hecklüfter saugt auch Fremdluft von der Seite an. Dort hätte man eher versuchen sollen die Seiten zu Kapseln.
Statt dem Ninja 5 würde ich eher dem Fuma 2 wählen wenn ich müsste.

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Alkbert

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926 Kommentare 703 Likes

So, gerade eben den Test von Steve Burke gesehen.

Er kommt hier zu einem etwas abweichenden Ergebnis mit der Empfehlung bei einem identischen "prize-tag" hier eher zum Fuma 2 zu greifen.
Offensichtlich hat der Skythe 5 hier tatsächlich ein Problem, die Luft in die Mitte des monströsen Coolers zu befördern. Daher bescheinigt Gamers Nexus hier den Push-Pull Kühlern mit ZENTRALEM Lüfter bei meist geringerer Größe und teil deutlich kleinerer Kühleroberfläche hier die deutlich bessere Effizienz. Hier werden der Assassin 3, der Zalman CNPS 20x und vor allem der Noctua NH15 im Vergleich mit beurteilt.
Meine persönliche Quintessenz aus dem Test ist hier sicherlich der potentielle Versuch, den Skythe 5 als reines Passiv System in Low-TDP Umgebungen bei hinreichender Gehäusedurchlüftung zu versuchen - nicht jedoch am "oberen" Ende der individuellen "Luftkühler-Bedürfnisse".

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Tim Kutzner

Moderator

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So abweichend ist seine Meinung ja nicht, ich sehe das genauso.
Das "Too quiet" im Videotitel entspricht meinem Satz im Fazit, das Verweis auf Fuma 2 habe ich auch gegeben:

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seti1pc

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19 Kommentare 2 Likes

Jo iss das ein Brocken da braucht der ein oder andere noch nen neuen Tisch

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About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

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