Lüfterdrehzahlen und Lüftersteuerung
Sapphire hat eine deutlich schneller auf wechselnde Lasten reagierende Steuerung der Lüfter beworben und sogar Wort gehalten. Betrachtet man allein die Temperaturverläufe, lässt so noch kein wirklicher Unterschied feststellen. Daher lohnt es sich, einmal einen Blick auf die Lüfterdrehzahlen über den Loop zu werfen. Beginnen wir wieder beim Gaming:
Wir sehen beim Boost-Mode sehr gut, dass der Lüfter nunmehr im geschlossenen Gehäuse zur Hochform auflaufen muss, um die Temperaturen zu halten. Das wiederum ist auch der Beleg dafür, warum die Komponenten auf der Platine trotz ähnlicher GPU-Temperaturen zum Teil deutlich niedriger lagen als beim Silent-Mode. Die Drehzahlen liegen am Ende bei bis zu 1700 U/min, wo es im Silent-Loop noch deutlich unter 1400 U/min waren.
Dieser Test zeigt uns auch, warum man nicht nur Temperaturen vergleichen sollte und bestätigt zudem, dass es einfach nur unsinnig ist, nur auf dem offenen Benchtable zu testen. Um eine für die Realität verwertbare Aussage treffen zu können, gehören diese Karten nun einmal fest eingebaut. Sonst sind alle Messwerte am Ende nur ein Fall für die Galerie.
Machen wir nun das Spielchen mit dem Torture-Loop noch einmal und staunen. Im Silent-Mode liegen wir mit knapp 1500 U/min noch deutlich über dem Gaming-Loop.
Im Boost Mode hingegen werden die kurzzeitigen 1700 U/min wie beim Gaming nicht mehr erreicht, es sind noch knapp 1600 U/min. Dafür liegen diese Drehzahlen deutlich länger in voller Höhe an und die Kurve wirkt insgesamt auch etwas ausgeglichener. Kunststück, denn Sapphire reagiert in erster Linie bei der Steuerung auf wechselne Lasten und die liegen bei den Spitzenwerte im Gaming sogar höher (siehe Leistungsaufnahme im Detail).
Geräuschemission: „Lautstärke“
Kommen wir nun nach so vielen Kurven zur Quintessenz. Mit knapp 36 dB(A) im Gaming-Loop des Silent-Mode ist die Karte bereits als leise zu bezeichnen. Viel interessanter ist aber die Analyse des Frequenzspektrums! Die Linien, die wir bei ca. 220 und 300 Hz sehen, sind Lagergeräusche und Vibrationen des Lüfters, die genauso schwanken, wie es die Lüfterdrehzahlen bei den Lastwechseln auch tun.
Die sichtbare Marke ab ca. 1400 Hz aufwärts zeigt uns sehr schön die eigentlichen Lüftergeräusche. Der höherfrequente Streifen bei ca. 15 KHz ist noch einmal ein Indikator für „elektrische Geräusche“, wobei sich das Schnarren der Spulen wirklich gut in Grenzen hält.
Beim Gaming im Boost Mode ändert sich das Bild nur marginal und auch der Geräuschpegel steigt nur um 1,4 dB(A) an. Ansonsten gilt das bereits Beschriebene.
Im Torture-Loop des Boost-Mode sind es dann noch einmal ca. 1,8 dB(A) mehr. Mit nunmehr reichlich 39 dB(A) ist die Karte gut hörbar, bliebt aber durch den eher dezent rauschenden Klangcharakter trotzdem unaufdringlich und im Hintergrund.
Zwischenfazit
Es gibt sicher bessere und auch leisere Kühllösungen, aber Sapphire gelingt mit diesem Kühler ein recht guter Kompromiss aus Größe, Gewicht, Performance und Geräuschemission. Da kann man eigentlich nicht meckern, denn es geht wirklich auch wesentlich schlechter.
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - Im Detail: Spannungsversorgung und Kühlung
- 3 - Ashes, Battlefield 1, Civilization VI, Doom
- 4 - GTA V, Hitman, Metro, Rise of the Tomb Raider
- 5 - Ghost Recon, The Division, The Witcher 3
- 6 - Leistungsaufnahme im Detail
- 7 - Temperaturen und Takt
- 8 - Lüfterdrehzahlen und Geräuschemission
- 9 - Zusammenfassung und Fazit
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