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Radeon RX 590 im Test – Polaris am absoluten Limit

Die Umstellung auf einen verbesserten Herstellungsprozess (12nm FinFET) soll auch Polaris noch einmal ein neues Leben vor dem Ruhestand einhauchen. Man hat sich, auch im Hinblick auf Nvidias GeForce GTX 1060, allerdings zum Ziel gesetzt, die neu hinzugewonnen Reserven ausschließlich zur Taktsteigerung zu nutzen und nicht etwa zur Erhöhung der Effizienz bei dann gleicher Performance, was aus unserer Sicht schade ist. XFX setzt bei der heute getesteten RX 590 Fatboy zudem auf bereits vorhandene Technik der aktuellen RX 580 GTS Black Edition und spart sich damit die Kosten für eine Neuentwicklung von Platine und Kühler. Wir haben genauer getestet...

Platinenanalyse

Wer glaubt, ein echtes Déjà-vu zu erleben, wenn er auf die Platine schaut: es stimmt wirklich. Bis auf notwendige Anpassungen, wie einen weiteren 6-poligen Stromversorgungsanschluss, ist die Platine der XFX RX 590 Fatboy nahezu baugleich mit der einer aktuellen XFX RX 580 GTS Black Edition. Man setzt bei XFX wiederum auf 6 Phasen für die GPU und 1 einzelne Phase für den Speicher und bläst lediglich den möglichen Stromfluss gehörig auf, mehr dann aber auch nicht.

Auf der recht aufgeräumt wirkenden Rückseite findet man kaum aktive Komponenten, dafür aber das Dual-BIOS. Der Rest ist die übliche und bereits bekannte Kost, denn es gibt noch nicht einmal einen RGB-Controller. Die Karte bleibt also schön dunkel. Aber auch das kann man mögen.

Die nachfolgende Tabelle listet noch einmal die wichtigsten verbauten Komponenten auf:

GPU-Spannungsversorgung

PWM-Controller IR35217
International Rectifier
6+2-Phasen max.
VRM 6x IR3578
International Rectifier
PowIRstage
(High-, Low-Side, Schottky diode, driver)
Spulen 6x  XL Ultra Low Noise Coils

Speicher und -Spannungsversorgung

Module 8x MT51J256M32HF-80
Micron
8Gb-Module GDDR5 (256Mb x32)
8.0 Gb/s bei 1.5V
VRM 1x IR3578
International Rectifier
PowIRstage
(High-, Low-Side, Schottky diode, driver)
Spulen: 6x  XL Ultra Low Noise Coils

Sonstige Komponenten

BIOS 2x FM25Q02
EEPROM
Dual-BIOS
DIP BIOS-Umschalter
Glättung 1x 470-mH-Spule (Glättung) pro 12V-Versorgungsanschluss

Weitere Details

Sonstige
Merkmale
– 8-Pin + 6-Pin PCI-Express Anschlüsse zur Spannungsversorgung
– Filterspulen im Eingangsbereich

 

Kühler und Backplate im Detail

Die schiffchenförmige Backplate aus geschwärztem Aluminium mit der aufgeklebten Folie auf der Innenseite kühlt nichts, sondern ist im Gegenzug dazu noch mit extra Luftlöchern versehen worden. Optik pur und maximal noch gut für die Stabilisierung der Platine, aber eben kein Beitrag zum thermischen Wohlbefinden der Grafikkarte. Da diese Backplate von oben verschraubt wurde, kann man sie nur entfernen, wenn man zuvor den kompletten Kühler abgenommen hat.

Der Kühler ist recht einfach gehalten und man setzt auf insgesamt zwei 8-mm- und zwei 6-mm-Heatpipes aus Kupfer-Kompositmaterial, die nicht vernickelt wurden. Auf den angeschliffenen und geplätteten Enden sitzt der eigentliche GPU-Heatsink als dünne Kupferplatte. Dieser Aufbau sitzt wiederum auf dem eigentlichen Heatsink aus Leichtmetall, der sowohl den umlaufenden Rahmen für die Speicherkühlung und Verschraubung trägt und außerdem den mittleren Teil der horizontal ausgerichteten Kühlfinnen.

Dieser doch recht simpel gestrickte Kühler wird später seine liebe Not haben, die bis zu 250 Watt Verlustleistung auch souverän abzuführen. Er schafft es – aber nur mit Hängen und Würgen, wie wir später noch sehen werden. Mehr spoilere ich an dieser Stelle erst einmal nicht. Dafür gibt es die wichtigsten Fakten noch einmal zusammengefasst in Tabellenform:

Kühlsystem im Überblick
Art des Kühlers: Luftkühlung
GPU-Heatsink: Kupferplatte auf Heatpipes
Kühlfinnen: Aluminium, horizontale Ausrichtung, engstehend
Heatpipes 2x 8mm + 2x 6mm, Kupferkomposit
VRM-Kühlung: VRM über eigenen Heatsink
RAM-Kühlung über Rahmen auf Heatsink
Lüfter: 2x 9,5 cm Lüfter, je 11 Rotorblätter
Fan-Stopp
Backplate Aluminium
Keine Kühlfunktion

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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