Grafikkarten Testberichte VGA

AMDs Pitcairn mit 768 SPs im Test: Der Chip, den es als Radeon HD 7830 leider nie geben durfte | Vor 10 Jahren

Technische Daten im Vergleich

Man muss sich wirklich fragen, wieso man bei AMD ein so großes Leistungsloch ungenutzt in der Welt stehen lässt, anstatt es derzeit konkurrenzlos gehörig zu stopfen. Wir haben es mit einer übertakteten HD 7770 selbst bei einem Takt von 1,15 GHz nicht geschafft, die gewünschte Leistungsmitte stabil und sinnvoll zu erreichen. Mehr Shader für Cape Verde? Ebenfalls eher unwahrscheinlich, womit eine potentielle Karte oberhalb der HD 7770 eigentlich ausscheidet.

Nun könnte man spekulieren, dass die Ausbeute bei AMDs Pitcairn offensichtlich so hoch ist, dass einfach nicht genügend teildefekte Chips anfallen, die man dann einfach günstig auf einer Karte zwischen der HD 7700 und HD 7800 Serie wiederverwerten könnte. Allerdings wäre es sicher nicht unklug, sich wie in der jüngeren Vergangenheit bereits oft genug geschehen, mit einer künstlichen Beschränkung einer hungrigen Zielgruppe zuzuwenden, die genau auf Karten mit diesem dann entstehende Leistungsniveau wartet.

Unser getestetes Engineering Sample

Werfen wir noch einmal einen Blick auf die Ausgangslage:

 

  HD 7770
Engineering Sample
HD 7850 768SP
HD 7850
HD 7870
Stream Prozessoren 640 768
1024 1280
Textureinheiten 40 48
64 80
Full Color ROPs 16 32
32 32
GPU-Takt 1000 MHz 860 MHz
860 MHz 1000 MHz
Texturfüllrate 40 Gtex/s 41,3 Gtex/s
55 Gtex/s 80 Gtex/s
Speichertakt 1125 MHz 1200 MHz
1200 MHz 1200 MHz
Speicherbus 128-Bit 256-Bit
256-Bit 256-bit
Speicherdurchsatz 72 GB/s 153,6 GB/s 153,6 GB/s 153,6 GB/s
Video-RAM 1 GB GDDR5 2 GB GDDR5 2 GB GDDR5 2 GB GDDR5
Transistoren (Milliarden) 1,5 2,8 2,8 2,8
Strukturgröße 28 nm 28 nm 28 nm 28 nm
Stromanschlüsse 1 x 6-pin 1 x 6-pin 1 x 6-pin 2 x 6-pin
Stromverbrauch (max) 80 Watt 120 Watt*
130 Watt 175 Watt
Straßenpreis (ab ca.) 110 Euro 160 Euro
(Wunschpreis)
210 Euro 290 Euro

*) bitte beachten, dass es keine finale GPU ist

Teardown

Betrachten wir zunächst die Vorderseite der entkleideten Test-Karte. Wir sehen neben dem einen 6-Pin-Versorgungsanschluss vier Phasen für die GPU und eine für die 2 GB Speicher, die sich auf insgesamt 8 Module aufteilen.

Eigentlich ist diese Ausgangslage recht plausibel, denn 25% weniger Shader-Einheiten lassen im Endeffekt auf ca. 20-25% weniger Performance schließen, je nach Anwendung und Situation. Da es sich um ein Engineering-Sample und keinen Endkunden-Chip handelt, können natürlich einige Punkte wie Leistungsaufnahme oder Temperaturentwicklung nicht so stark gewichtet werden, wie wir es sonst tun würden. Trotz allem können wir auch in dieser Hinsicht eine Beruhigungspille an AMD verteilen – es ist absolut nichts, was nicht akzeptabel wäre, wenn man es richtig einordnet.

Selbst in diesem Stadium ist unser Testmuster also keine Enttäuschung. Kommen wir deshalb nun zu unserem Benchmark-Durchlauf, der dem unserer Charts entspricht. 

Kommentar

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Alexander Brose

Moderator

819 Kommentare 574 Likes

Früher war mehr Lametta.

Und attraktivere Preise!

Grüße

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konkretor

Veteran

298 Kommentare 301 Likes

Im ersten Absatz ist nen Fehler

inzerne Entwicklungszwecke

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R
Ratzefummel

Neuling

9 Kommentare 3 Likes

Ein klein wenig Offtopic...
Wer die genannten Preise für die Grafikkarten im Artikel liest, dem kommt ja fast direkt ein kleines Tränchen gekullert, oder? Wenn ich mich recht erinnere war ja eine Radeon 7850 die damals drittschnellste Grafiklösung im AMD-Lineup für gerade mal 210€? 10 Jahre später muß man um die rund 700€ dafür ausgeben, wenn man das Original-Lineup betrachtet und die nachgeschobenen xx50er-Modelle jetzt mal außer Acht läßt.
Aus der Sicht betrachtet würde ich heute z.B. nicht über eine gerade mal 50€ billigere 7830 nachdenken, ok ich hatte damals sowieso auch eine 7850er in meinem PC. :)

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Alexander Brose

Moderator

819 Kommentare 574 Likes

Vielleicht kommt die Zeit ja wieder... wo AMD und Nvidia festgestellt haben, dass nach dem Einbruch der ganzen Sh!tcoins deutlich weniger Bedarf besteht, TSMC aber wohl auf die gebuchten Kapazitäten bestehen wird und zusätzlich noch der Markt mit Mining-Karten geflutet wird, werden sie ihre Karten vielleicht schön verramschen müssen. Ich glaube an Karma und mir würde das gefallen, wenn die Gierlappen ihr Zeug maximal zum Selbstkostenpreis loswerden würden 😋.

Grüße!

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G
Guest

@wuchzael
Wie heißt es so schön: Charma is a B.....! Da würde ich mich mitfreuen, wenn es so kommt!

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C
ChaosKopp

Urgestein

547 Kommentare 560 Likes

Die Chancen stehen gut, dass AMD und Nvidia kleinere Brötchen backen müssen in Zukunft. Die Preise für alles steigen, wir wissen nicht, wo der Strom und die Heizleistung für den Herbst herkommen. Indien verdient sich ne goldene Nase als Zwischenhändler für Russland, Hartweizengrieß für Nudeln kommt dank Versagens der Deutschen Bahn nicht in die Werke, alles steht auf sch...e.

Mann, was waren das für goldene Zeiten damals. Die Welt war noch nicht im Wahnsinn gefangen. Und viele hofften auf Einsicht und Erscheinen der 7830. So ist dieser schöne Test ein Wink in die Vergangenheit. Mir wurde kurz das Herz warm, als ich ihn las. Dafür danke, Igor.

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g
genervt

Mitglied

50 Kommentare 10 Likes

Der 768SP Chip entspricht der Xbox One, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Dabei hat die One nur 68,3 Gb/s Bandbreite ohne ESRAM. So eine Karte hätte wirklich gut eine Lücke geschlossen.

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Igor Wallossek

1

10,205 Kommentare 18,842 Likes

Sehe ich auch so. Aber nein, lieber eine schmale 7790 mit GHz Aufschlag :D

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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