Grafikkarten Testberichte VGA

Vor 10 Jahren: Powercolor HD 6850 SCS3 im Test – Passiv gekühlter neuer Grafik-Stern oder verglühender Komet? | Retro

Das Preis-/Leistungsverhältnis im direkten Vergleich

Wir sehen leider, dass Exklusivität ihren Preis hat, sogar einen recht stolzen. Wir werden im Fazit noch einmal darauf eingehen, dass diese Karte sicher eine technische Meisterleistung, aber bei weitem kein interessanter Preisbrecher ist.

Zusammenfassung

Wir stecken etwas im Zwiespalt. Eine deklarierte Passivkarte, die bereits bei klimatisierten Raumtemparturen im offenen Aufbau die Füße streckt, wenn man sie an Grenzen der Belastung führt, gibt durchaus Anlass zum Grübeln, ob eine derartige Leistung überhaupt sinnvoll ohne Lüfter zu handhaben ist. Ein guter Beweis für den wirklich exzellenten Kühlkörper sind die Ergebnisse mit dem leisen Zusatzlüfter, der die Karte im Lastbetrieb um über 30 Kelvin kühler halten konnte. Dies untermauern auch die Messergebnisse beim Einbau in geschlossene Gehäuse, die über einen wirklichen Airflow verfügen. Ein Betrieb ohne jegliche Lüfterhilfe in einem geschlossenen Gehäuse ist definitiv nicht möglich, „mogelt“ man jedoch ein wenig und hilft mit etwas leise erzeugter Kaltluft nach (Zusatzlüfter oder aktive Gehäuseentlüftung), dann ist das Teil nicht mehr zu bremsen und eine deutliche Empfehlung wert. So leise war bisher in dieser Leistungsklasse noch keine Karte.

 

Die Karte ist mit einer Höhe von 130 mm recht hoch (20 mm höher als die normale Karte) und belegt zudem zwei weitere Slots. Je einen auf der Vorder- und Rückseite. Wer zudem ein Board nutzt, bei dem der PEG als erster Slot ausgelegt ist, der sollte vorher testen, ob noch Platz für den Kühler ist. Immerhin ragt die Karte stolze 25 mm nach hinten. Wenn man den Raumbedarf vernachlässigen kann, dann muss man neidlos anerkennen: der Kühler an sich gehört zum Besten, was wir im letzten Jahr in der Hand hielten.

Am Ende steht allerdings noch die Frage des recht stolzen Preises. Knapp 160 Euro sind sicher einer Exotenlösung durchaus angemessen, handelt es sicht hierbei doch, wie bereits erwähnt, um einen sehr leistungsfähigen und qualitativ hochwertigen Kühler. Ob einem jedoch der versprochene Mehrwert noch plausibel erscheint, dass muss jeder mit sich und seinem Portemonnaie ausmachen. Die Karte ist auf alle Fälle mehr als eine reine Machbarkeitsstudie, aber eben auch nichts für die breite Masse.

Kommentar

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G
Guest

Interessante "Machbarkeitsstudie". Bei den heutigen Airflow-Gehäusen mit teilweise auch mächtigen 200er Lüftern würde die sich wahrscheinlich wohl fühlen. Solange genug Platz ist, vorausgesetzt.
Hach ja, schöne Welt, eine GraKa für unter 300 Euro...

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Blubbie

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808 Kommentare 275 Likes

Ich glaub das Teil hatte ich sogar mal. Später habe ich mir dann aber sogar noch einen kleinen Lüfter drauf geklemmt (Kabelbinder und Draht) um das letzte bischen Mehrleistung raus zu quetschen... :p

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D
Dezor

Veteran

492 Kommentare 215 Likes

Ich finde es wirklich schade, dass es solche Kühler nicht mehr gibt. Das Potential ist groß. Mit UV und/oder Begrenzung der Leistungsaufnahme rutscht man weiter Richtung Sweet-Spot und kann einen lautlosen PC aufbauen. Mit nahezu unhörbarem Lüfter drauf wird das ganze zwar größer als 2 oder 3 Slots, dafür bleibt man flüsterleise. Die neuen Asus-Karten mit Noctua-Lüftern gehen ein Stück weit in die Richtung.

Ich frage mich allerdings, ob eine gedrehte Ausrichtung der Lamellen nicht sinnvoller wäre. Dann könnte man den Luftstrom des vorderen Gehäuselüfters sinnvoller nutzen oder sogar eine Kühllösung ähnlich wie in Servern (oder beim aktuellen Mac Pro) konstruieren, bei der die Luft von vorne nach hinten durchgepustet wird. Mit ein bisschen Basteln gibt es Luftkanäle und die Lüftergeschwindigkeit kann man anhand der GPU-Temperatur regeln. Selbst Multi-GPU wäre damit möglich, ohne dass die obere Karte nach Luft hecheln muss.

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ApolloX

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1,664 Kommentare 931 Likes

Als ich um Weihnachten herum mit altem Radeon HD Karten gespielt hatte, haben die passiv gekühlten auch richtig Freude gemacht, weil diese mit aufgeschnalltem Lüfter dann auch nochmal richtig nen Leistungssprung nach vorne gemacht haben.

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Alexander Brose

Moderator

819 Kommentare 573 Likes

Ich mag solche Tests echt gerne, da sieht man mal, wie weit wir gekommen sind.

Tatsächlich hab ich neulich erst STALKER installiert, weil es in irgend einem Game-Hilfspaket für die Ukraine angeboten wurde. Damals habe ich das Spiel auf einer fast abbrennenden 8800 GTX mit bescheidenen FPS gezockt, auf der RX 6600 lief das Ding maxxxed out in 1440p mit hunderten von FPS und die GPU gönnt sich dabei 30 Watt oder sowas :D.

Gerne mehr von so altem Zeug, wenn du noch was liegen hast 👍.

Grüße!

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Igor Wallossek

1

10,193 Kommentare 18,806 Likes

Eimerweise, ich war in den ganzen Jahren ja recht aktiv :)

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C
ChaosKopp

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529 Kommentare 538 Likes

Dieser kleine Ausflug in die Vergangenheit war angenehm zu lesen. Von daher vielen Dank.

Lustig auch, wenn man mal auf die Preise der damaligen Karten schaut. Klar, Inflation, blablabla, aber für knapp über nen Hunni bereits erhältlich.

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s
samhayne

Veteran

101 Kommentare 59 Likes

Witzig… hatte grad noch den 2020er Artikel zur GTX 1650 KalmX durchgeschmökert.

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LurkingInShadows

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1,348 Kommentare 551 Likes

Wie war das? 318W für die Brechstangen GF560 Ti???

Heute gibts dafür was, ne 3080? (Will grad nicht suchen)

Wären dann 2 vs. 28 Mrd. Transistoren bei selber Leistungsaufnahme, auch krass.

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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