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Vor 10 Jahren: Powercolor HD 6850 SCS3 im Test – Passiv gekühlter neuer Grafik-Stern oder verglühender Komet? | Retro

Das galt schon vor 10 Jahren: Passiv gekühlte Mittelklasse-Grafikkarten sind mittlerweile zu seltenen Exoten geworden. Zu groß sind oft genug die abzuführende Verlustleistung und damit auch die anfallende Wärme. Diese Karten passiv kühlen zu wollen erfordert nicht nur eine ausgeklügelte Kühllösung, sondern auch die passende Einsatzumgebung. Powercolor hat bei der SCS3 nichts an der Taktrate geändert, sondern bietet die volle Leistung einer normalen Radeon HD 6850, nur eben ohne eigenen Kühler. Ob dies in der Praxis wirklich funktioniert, hat uns natürlich brennend interessiert. Wir haben diese Karte also nicht nur gebenchmarkt, sondern auch in verschiedenen Gehäusen getestet, um die Praxistauglichkeit der Passivlösung zu hinterfragen. Außerdem haben wir noch einen sehr leisen Lüfter montiert, um die Unterschiede zu einer aktiven Kühlung auszuloten.

 

Ohne das Fazit vorweg nehmen zu wollen – im Sommer steht diese Karte in einem ungeeigneten Gehäuse unmittelbar vorm thermischen Abgrund und im schlimmsten Fall schon mit einem Bein bereits in der Luft. Wie man den Absturz verhindern kann und ob das Ganze unter welchen Umständen überhaupt Sinn macht, das soll neben den Messergebnissen der Inhalt dieses Artikels sein.4

Technische Daten

Powercolors HD 6850 SCS3 ist die erste marktreife, passiv gekühlte Radeon 6850 und damit auch die erste aktuelle Mittelklasse-Grafikkarte ohne zusätzlichen Lüfter. Die technischen Daten unterscheiden sich nicht von denen der herkömmlichen Lösungen und auch der Takt wurde so belassen, wie er als Referenz vorgesehen ist. Die hier vorgestellte Passivlösung basiert auf einem riesigen 3-Slot-Design, was die Handhabung und den Einsatz dieser Karte bereits einigermaßen einschränken könnte. Der Preis hingegen überrascht nicht wirklich, so werden im Schnitt mehr als 40 Euro Aufpreis fällig.

 

 

Mittelklasse-Karten im Vergleich
  Radeon
HD 6790
Radeon
HD 6850
PowerColor
HD 6850 SCS3
Radeon
HD 6870
GeForce
GTX 560
GeForce
GTX 560 Ti
Shadereinheiten 800 960 960 1120 336 384
ROPs 16 32 32 32 32 32
Chip Barts Barts Barts Barts GF114 GF114
Transistoren 1700M 1700M 1700M 1700M 1950M 1950M
Speicher 1024 MB 1024 MB 1024 MB 1024 MB 1024 MB 1024 MB
Speicherbandbreite 256 bit 256 bit 256 bit 256 bit 256 bit 256 bit
GPU-Takt 840 MHz 775 MHz 775 MHz 900 MHz 810 MHz 823 MHz
Speicher-Takt 1050 MHz 1000 MHz 1000 MHz 1050 MHz 1002 MHz 1002 MHz

 

Kommentar

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G
Guest

Interessante "Machbarkeitsstudie". Bei den heutigen Airflow-Gehäusen mit teilweise auch mächtigen 200er Lüftern würde die sich wahrscheinlich wohl fühlen. Solange genug Platz ist, vorausgesetzt.
Hach ja, schöne Welt, eine GraKa für unter 300 Euro...

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Blubbie

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808 Kommentare 275 Likes

Ich glaub das Teil hatte ich sogar mal. Später habe ich mir dann aber sogar noch einen kleinen Lüfter drauf geklemmt (Kabelbinder und Draht) um das letzte bischen Mehrleistung raus zu quetschen... :p

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D
Dezor

Veteran

492 Kommentare 215 Likes

Ich finde es wirklich schade, dass es solche Kühler nicht mehr gibt. Das Potential ist groß. Mit UV und/oder Begrenzung der Leistungsaufnahme rutscht man weiter Richtung Sweet-Spot und kann einen lautlosen PC aufbauen. Mit nahezu unhörbarem Lüfter drauf wird das ganze zwar größer als 2 oder 3 Slots, dafür bleibt man flüsterleise. Die neuen Asus-Karten mit Noctua-Lüftern gehen ein Stück weit in die Richtung.

Ich frage mich allerdings, ob eine gedrehte Ausrichtung der Lamellen nicht sinnvoller wäre. Dann könnte man den Luftstrom des vorderen Gehäuselüfters sinnvoller nutzen oder sogar eine Kühllösung ähnlich wie in Servern (oder beim aktuellen Mac Pro) konstruieren, bei der die Luft von vorne nach hinten durchgepustet wird. Mit ein bisschen Basteln gibt es Luftkanäle und die Lüftergeschwindigkeit kann man anhand der GPU-Temperatur regeln. Selbst Multi-GPU wäre damit möglich, ohne dass die obere Karte nach Luft hecheln muss.

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ApolloX

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1,659 Kommentare 925 Likes

Als ich um Weihnachten herum mit altem Radeon HD Karten gespielt hatte, haben die passiv gekühlten auch richtig Freude gemacht, weil diese mit aufgeschnalltem Lüfter dann auch nochmal richtig nen Leistungssprung nach vorne gemacht haben.

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Alexander Brose

Moderator

817 Kommentare 572 Likes

Ich mag solche Tests echt gerne, da sieht man mal, wie weit wir gekommen sind.

Tatsächlich hab ich neulich erst STALKER installiert, weil es in irgend einem Game-Hilfspaket für die Ukraine angeboten wurde. Damals habe ich das Spiel auf einer fast abbrennenden 8800 GTX mit bescheidenen FPS gezockt, auf der RX 6600 lief das Ding maxxxed out in 1440p mit hunderten von FPS und die GPU gönnt sich dabei 30 Watt oder sowas :D.

Gerne mehr von so altem Zeug, wenn du noch was liegen hast 👍.

Grüße!

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Igor Wallossek

1

10,173 Kommentare 18,753 Likes

Eimerweise, ich war in den ganzen Jahren ja recht aktiv :)

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C
ChaosKopp

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516 Kommentare 534 Likes

Dieser kleine Ausflug in die Vergangenheit war angenehm zu lesen. Von daher vielen Dank.

Lustig auch, wenn man mal auf die Preise der damaligen Karten schaut. Klar, Inflation, blablabla, aber für knapp über nen Hunni bereits erhältlich.

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s
samhayne

Veteran

101 Kommentare 59 Likes

Witzig… hatte grad noch den 2020er Artikel zur GTX 1650 KalmX durchgeschmökert.

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LurkingInShadows

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1,348 Kommentare 550 Likes

Wie war das? 318W für die Brechstangen GF560 Ti???

Heute gibts dafür was, ne 3080? (Will grad nicht suchen)

Wären dann 2 vs. 28 Mrd. Transistoren bei selber Leistungsaufnahme, auch krass.

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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