Grafikkarten Testberichte VGA

Vor 10 Jahren: Powercolor HD 6850 SCS3 im Test – Passiv gekühlter neuer Grafik-Stern oder verglühender Komet? | Retro

Vorwort

Wir führen diesen Test analog zu unseren Charts mit einer ganz speziellen Benchmark-Auswahl und einem neuen Testsystem fort. Die Auswahl der einzelnen Tests erfolgte exemplarisch und nach langem Überlegen. Wir haben deshalb auch Spiele, die den Grafikkarten eines Herstellers besonders entgegen kommen, bewusst verzichtet. Außerdem haben wir auch Dinge wie Tessellation und Physik nur im spieleüblichen Rahmen bewertet und keine Tech-Demos oder speziellen Benchmarks verwendet. Ziel war es, möglichst ausgewogen bewerten zu können.

Technik

Testsystem
CPU Intel Core i5 2500K @4,5 GHz
CPU-Kühler Prolimatech SuperMega + Noiseblocker Multiframe PWM
Mainboard Asus P67 Sabertooth Rev. B3

RAM 8 GB Kingston HyperX 1600 „Genesis“
System-SSD 256GB SAMSUNG MZ5PA256HMDR-01000
Netzteil Cougar GX 105080 Plus Gold

Gesamt 1050 Watt
Combined Power 3,3V/5V 160 Watt
Combined Power 12V 1008 Watt
Effizienz 93 %
OS Windows 7 x64 Ultimate
Messgeräte
Strom- und
Verbrauchs-
Messung
Energy Logger 4000 (Conrad Electronic)

• Langzeitmessungen
• Monitoring
• Verbrauchsmessungen bis 1,2 KW

Voltcraft SBC-500 (Conrad Electronic)

• Genauere Messungen im Milliwattbereich
• Verbrauchsmessungen bis 500 Watt

Lärmpegel-
Messung
Voltcraft SL-400 (Conrad Electronic)

• Lärmpegelmessungen
• Langzeitaufzeichnungen
• Monitoring

Synthetische Tests

Für unsere Tests greifen wir als Erstes auf den 3DMark11 zurück, bei dem wir die weitgehend prozessorunabhängigen Grafiktests bewerten. Die Ergebnisse sind im Hinblick auf die Aktualität des Benchmarks sicher recht aussagekräftig. Auf 3DMark06 und Vantage haben wir hingegen auf Grund des Alters bzw. der vielen Abhängigkeiten von äußeren Umständen verzichtet. Als zweiten synthetischen Test haben wir Sanctuary v. 2.3 von Unigine gewählt und bewusst auf eine DirectX-11-Funktionalität verzichtet, da immer noch viele aktuelle Spieletitel keine explizite DirectX-11-Unterstützung beinhalten oder auch auf DirectX-10-Features setzen.

Spiele

Auch in diesem Bereich setzen wir vorrangig auf Ausgewogenheit, denn einige Vortests haben ergeben, dass vor allem in den älteren DirectX-Modi durchaus Überraschungen lauern können. Die Relevanz ist durchaus gegeben, denn die Spielesammlung der meisten Anwender beinhaltet schließlich nicht nur reine DirectX-11-Spiele. Zu Tessellation und PhysX ist genug geschrieben worden, wir werden uns hier nicht mit Machbarkeitsstudien beschäftigen, sondern den Spiele-Alltag austesten.

Syntethic Benchmarks
3DMark11
  • Grahpics Tests 1-4
Unigine Sanctuary v. 2.4
  • Dynamic lights
  • HDR rendering
  • Parallax occlusion mapping
  • Ambient occlusion mapping
  • Translucence
  • Volumetric light and fog
  • Particle systems
  • Postprocessing
  • Interactive experience with fly-through mode
Gaming Benchmarks
DirectX 11 Metro 2033
Aliens vs. Predator
DirectX 10 Call of Juarez
S.T.A.L.K.E.R. Call of Pripyat
DirectX 9 Mafia II

Leistungsklassen: Gamer- und Enthusiast

Wir haben uns bei den Charts nach längerem Überlegen auf zwei Leistungsklassen festgelegt, die auch die Anschaffungskosten berücksichtigen und widerspiegeln. Diesbezüglich wird auch der Bereich Gamer mit einer Auflösung von 1680 x 1050 Pixeln und der Bereich Enthusiast mit 1920 x 1080 Pixeln gebencht. Nach interner Diskussion und Beratung mit einigen Lesern haben wir uns entschlossen, sowohl auf die übergroßen Auflösungen, als auch auf die kleineren zu verzichten, da dies die angestrebte Zielgruppe noch nicht bzw. nicht mehr betrifft. Auch die Auswahl der Settings wurde dieser Gruppeneinteilung untergeordnet. In diesem Artikel testen wir zwar explizit die Mittelklasse, aber auch die Resultate mit den Oberklasse-Anforderungen sind von hohem Interesse – zeigt es doch, dass so manche Karte den Anschluss an die Königsklasse fast schaffen kann und zumindest oft genug zumindest die Rücklichter noch sichtbar sind.

Leistungsindex und Berechnungsgrundlagen

Anstelle kumulierter Frameraten zur Gesamteinordnung haben wir deshalb erstmals insgesamt 2 neue Leistungsindizes geschaffen, den Gamer- und den Enthusiast-Index. Jede getestete Karte kann demnach leistungsmäßig gleichzeitig im Gamer oder Enthusiast-Bereich bewertet werden. So kann eine im Enthusiast-Bereich zu schwache Karte im Gaming-Bereich durchaus noch gut brauchbar sein. Kumulierte Raten sagen nämlich nichts über die Leistungsfähigkeit unter bestimmten Voraussetzungen aus, so dass wird dies durch die transparenteren Index-Varianten ersetzen.

Wie kommen wir nun zu den Werten? Dazu haben wir je einen typischen Vertreter jedes Herstellers der guten Mittelklasse (AMD Radeon HD 6870, Nvidia Geforce GTX 560 Ti) und der Oberklasse (AMD Radeon HD 6970, Nvidia Geforce GTX 570) hergenommen und deren Verhalten in insgesamt 15 getesteten Spielen bewertet, gruppenweise ins Verhältnis gesetzt und so je eine fiktive „Raforce Gedeon“ geschaffen. Diese „Karten“ haben wir in jedem der Benchmarktests zum Gradmesser der jeweiligen Qualitätseinstellungen genommen und die erzielbaren Frameraten als 100%-Marke für den Gamer- bzw. Enthusiast-Index dieses einen Benchmarks gesetzt. Die Summe aller Prozentzahlen innerhalb der beiden Bereiche, geteilt durch die Anzahl der Tests, ergibt dann jeweils den Gamer- und Enthusiast-Index für jede einzelne Karte. Da die „Raforce Gedeon“ herstellerneutral daherkommt, werden Vorteile bestimmter Karten bereits im Voraus weitgehend ausgeschlossen. Das Ganze mag kompliziert klingen, ist es aber am Ende gar nicht. Wenn man sich auf praxisübliche Spielesettings beschränkt, dann sind die Indizes mit Sicherheit ein guter Anhaltspunkt für das Preis-/Leistungsverhältnis.

Verbrauchsmessung und Temperatur

Nach einigen Versuchen wollen wir diesmal einen abweichenden Weg beschreiten, um Schwankungen auszuschließen. Wir haben unsere CPU mit Prime95 zu 100% ausgelastet, lassen diese Threads aber im Hintergrund mit niedriger Priorität laufen. Dann haben wir den Verbrauch einer kleineren Karte, deren Werte uns sehr genau bekannt sind, einmal im Idle und einmal mit Furmark gemessen. Zieht man von den gemessenen beiden Gesamtverbrauchswerten jeweils den Idle- bzw. den Lastverbrauchswert ab, erhält man als Differenz jeweils den Gesamtverbrauch des Systems unter Last ohne Grafikkarte. Bei uns stimmten beide Werte bis aufs Watt überein, so dass wir von allen weiteren Messwerten nur 131 Watt abzuziehen brauchen, um auf den Verbrauch der Karte zu schließen. Natürlich nehmen wir zu Kontrolle noch die tatsächlichen Werte her und überprüfen die Ergebnisse auf mögliche Ausreißer. Die Temperaturen messen wir wie üblich im Idle und unter voller Last. Zu Grunde liegt eine konstante Zimmertemperatur von 22° Celsius.

Lärmpegelmessung

Hier gehen wir den normalen Weg, 50 cm Abstand zur Kartenmitte müssen reichen. Wir haben zudem aus dem Testraum während der Tests alle Uhren und sonstige Lärmquellen entfernt.

Kommentar

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G
Guest

Interessante "Machbarkeitsstudie". Bei den heutigen Airflow-Gehäusen mit teilweise auch mächtigen 200er Lüftern würde die sich wahrscheinlich wohl fühlen. Solange genug Platz ist, vorausgesetzt.
Hach ja, schöne Welt, eine GraKa für unter 300 Euro...

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Blubbie

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808 Kommentare 275 Likes

Ich glaub das Teil hatte ich sogar mal. Später habe ich mir dann aber sogar noch einen kleinen Lüfter drauf geklemmt (Kabelbinder und Draht) um das letzte bischen Mehrleistung raus zu quetschen... :p

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D
Dezor

Veteran

492 Kommentare 215 Likes

Ich finde es wirklich schade, dass es solche Kühler nicht mehr gibt. Das Potential ist groß. Mit UV und/oder Begrenzung der Leistungsaufnahme rutscht man weiter Richtung Sweet-Spot und kann einen lautlosen PC aufbauen. Mit nahezu unhörbarem Lüfter drauf wird das ganze zwar größer als 2 oder 3 Slots, dafür bleibt man flüsterleise. Die neuen Asus-Karten mit Noctua-Lüftern gehen ein Stück weit in die Richtung.

Ich frage mich allerdings, ob eine gedrehte Ausrichtung der Lamellen nicht sinnvoller wäre. Dann könnte man den Luftstrom des vorderen Gehäuselüfters sinnvoller nutzen oder sogar eine Kühllösung ähnlich wie in Servern (oder beim aktuellen Mac Pro) konstruieren, bei der die Luft von vorne nach hinten durchgepustet wird. Mit ein bisschen Basteln gibt es Luftkanäle und die Lüftergeschwindigkeit kann man anhand der GPU-Temperatur regeln. Selbst Multi-GPU wäre damit möglich, ohne dass die obere Karte nach Luft hecheln muss.

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ApolloX

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1,659 Kommentare 925 Likes

Als ich um Weihnachten herum mit altem Radeon HD Karten gespielt hatte, haben die passiv gekühlten auch richtig Freude gemacht, weil diese mit aufgeschnalltem Lüfter dann auch nochmal richtig nen Leistungssprung nach vorne gemacht haben.

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Alexander Brose

Moderator

817 Kommentare 572 Likes

Ich mag solche Tests echt gerne, da sieht man mal, wie weit wir gekommen sind.

Tatsächlich hab ich neulich erst STALKER installiert, weil es in irgend einem Game-Hilfspaket für die Ukraine angeboten wurde. Damals habe ich das Spiel auf einer fast abbrennenden 8800 GTX mit bescheidenen FPS gezockt, auf der RX 6600 lief das Ding maxxxed out in 1440p mit hunderten von FPS und die GPU gönnt sich dabei 30 Watt oder sowas :D.

Gerne mehr von so altem Zeug, wenn du noch was liegen hast 👍.

Grüße!

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Igor Wallossek

1

10,173 Kommentare 18,753 Likes

Eimerweise, ich war in den ganzen Jahren ja recht aktiv :)

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C
ChaosKopp

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516 Kommentare 534 Likes

Dieser kleine Ausflug in die Vergangenheit war angenehm zu lesen. Von daher vielen Dank.

Lustig auch, wenn man mal auf die Preise der damaligen Karten schaut. Klar, Inflation, blablabla, aber für knapp über nen Hunni bereits erhältlich.

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s
samhayne

Veteran

101 Kommentare 59 Likes

Witzig… hatte grad noch den 2020er Artikel zur GTX 1650 KalmX durchgeschmökert.

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LurkingInShadows

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1,348 Kommentare 550 Likes

Wie war das? 318W für die Brechstangen GF560 Ti???

Heute gibts dafür was, ne 3080? (Will grad nicht suchen)

Wären dann 2 vs. 28 Mrd. Transistoren bei selber Leistungsaufnahme, auch krass.

Antwort 1 Like

Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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