Praxistest
Mit optischen Switches war ich bisher noch gar nicht in Berührung gekommen und entsprechend unbekannt war mir auch der NZXT Swift Optical Switch.
NZXT Swift Optical Linear Switch mit PBT Keycap
Operating force: 40g
Pre-Travel: 1.0 / 1.5 mm
Distance: ca. 3.0 mm.
Pre-Lubed: yes
Nach einigem Testen bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass sich optische Schalter jetzt auch nicht weltbewegend anders anfühlen als die „gewöhnlichen“ mechanischen Schalter. Verglichen mit den geläufigen linearen Switches, also Massenware wie den Cherry MX red, Kailh red usw. löst der optische NZXT Switch allerdings schneller aus und dürfte mit dem minimal einstellbaren Auslösepunkt (1.0mm) sogar die kürzeren Switches wie den MX Speed und seine Artgenossen noch unterbieten. Für mich persönlich ist das ehrlich gesagt überhaupt nichts, bei meinen unbeholfenen „Peeking“-Versuchen in CS2 habe ich die Reaktion der Function 2 sehr oft falsch eingeschätzt. Nun bin ich aber auch keine 20 mehr und ich könnte mir vorstellen, dass gerade die jüngeren (und reaktionsstärkeren) Gamer genau hier einen Vorteil draus ziehen können.
Zum Tippen langer Texte musste ich den Auslösepunkt auf 1.5mm stellen, weil ich bei 1.0mm viel zu viele falsche Anschläge produziert habe. Man spürt das durchaus enorm, an welchem Punkt die Tasten auslösen und durch das Umstellen von 1.0mm auf 1.5mm verändert sich das Feeling der Tastatur deutlich. Das allgemeine Feeling und Feedback der optischen Schalter benötigt auch eine kurze Eingewöhnungsphase, weil man hier bis zum Erreichen des Anschlags keinen wirklichen Unterschied spürt, wie weit man die Taste bereits heruntergedrückt hat. Für Freunde von taktilen Tasten eine schwer tolerierbare Eigenschaft. Rausgerissen haben es am Ende aber die angenehmen Keycaps, die sehr griffig sind und durch ihre sich minimal nach oben verjüngende Form ein kleines Bisschen mehr „Raum“ zwischen den einzelnen Tasten schaffen. So hat das Tippen dieses Artikels jedenfalls keinen Frust verursacht.
Insgesamt würde ich diese Switch-Art aber eher für Gaming empfehlen, hier würde ich sie als „gut bis sehr gut“ einstufen, für Productivity „gerade noch befriedigend“ – wobei letzteres aber wohl auch stark von den verwendeten Keycaps abhängen dürfte.
Leistungsaufnahme
Natürlich habe ich auch die Leistungsaufnahme wieder gemessen, um sicherzugehen, dass die Tastatur im Worst-Case (weiße Beleuchtung mit 100% Helligkeit, in diesem Fall dann eben auch noch das Laden des verbauten Akkus) die USB-Spezifikationen nicht überschreitet. Bei der Function 2 (und Function 2 MiniTKL) waren auch im Worst-Case alle Messungen im grünen Bereich.
Wie immer habe ich mit „Beleuchtung aus“ (geringster Verbrauch), „Standard-Einstellung“ = Regenbogenwelle mit ca. 75% Helligkeit (typischer Verbrauch) und „statisch weiß mit 100% Helligkeit“ (maximaler Verbrauch) gemessen.
Beleuchtung
Die Beleuchtung ist zwar schön intensiv, allerdings nicht besonders hell. Das schmälert zwar den „Show and Shine“-Faktor etwas, ist aber recht zuträglich für die Lesbarkeit der Buchstaben. Auf der weißen Version gibt es mehr Reflektion zwischen den hellen Keycaps und der hellen Aluminumplatte, weshalb die weiße Version eine sichtbar stärkere Leuchtkraft aufweist.
Sound-Check
Und zum Abschluss des Praxistests noch der obligatorische Sound-Check. Weil ich mir einbilde, dass sich der Sound der beiden Tastaturen (Full-Size vs. MiniTKL) minimal unterscheidet, habe ich das „normale Tippen“ mit beiden Varianten einmal aufgezeichnet. Aufgezeichnet wurde wie gehabt mit dem Elgato Wave DX am Elgato Wave XLR Interface.
Normales Tippen Function 2 Full-Size
Normales Tippen Function 2 MiniTKL
5x Space, 5x Backspace, 5x Enter
Knopf drehen/drücken und Lichttaste
Zwischenfazit
Der Sound der Function 2 geht durchaus in Ordnung, für meinen Geschmack könnte er noch etwas dumpfer klingen und die Leertaste etwas leiser sein. Nach einer doch recht gewöhnungsbedürftigen Einarbeitung ließen sich auch lange Texte gut tippen, wie ich oben bereits erwähnt hatte. Ziemlich nervig fand ich die Positionierung der seitlichen Tasten, die bei jedem Versetzen der Tastatur zu einem Umschalten der Beleuchtung oder einem ungewollten Stummschalten des Sounds geführt haben. Ich weiß nicht, wie das bei anderen Usern aussieht, aber ich versetze die Tastatur praktisch immer, wenn ich meine Sitzposition ändere. Und das kommt ziemlich häufig vor. Ansonsten war es ein Genuss, einfach mal wieder jede Taste an der „richtigen“ Position wiederzufinden – und JA, ich persönlich nehme es auch gerne in Kauf, öfter mal mit dem Daumen der Maushand an die Tastatur zu knallen, wenn ich dafür im Arbeitsalltag jede Taste sofort finden kann.
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