Monitor und Desktop Testberichte

MSI Modern MD272QP im Test – Ein Office- bzw. Zweitmonitor ohne viel Schnickschnack?

Messaufbau allgemein

Viel gibt es im Grunde nicht zu sagen. Um die Response Times zu messen, nutze ich NVIDIA LDAT. Dieses wird mittig auf dem Display platziert. So, wie ich mit dem SpyderX z.B. die Farbtreue messe.

Vorher lasse ich den Monitor für eine Stunde bei 200 Nits aufwärmen. Das Panel sollte, wie schon beim Kalibrieren, erstmal warm werden. Dann vermeidet man unterschiedliche Messwerte. Dazu sieht mein aktueller Testaufbau wie folgt aus:

CPU Ryzen 7 5800X (PBO 2, CO negativ)
Mainboard MSI MAG X570 ACE
RAM 4×8 GB Crucial Ballistix RGB 3200 MHz CL16-16-16-36
SSD 1 Samsung 980 Pro 500 GB (System)
SSD 2 Crucial P2 1000 GB (Spiele)
SSD 3 Crucial P2 1000 GB (Spiele)
SSD 4 Samsung 512 GB 840 Pro (Backup)
CPU Kühler Alphacool Eisbaer Aurora 360
Netzteil Seasonic Prime Platinum 1300 Watt
GPUs NVIDIA GeForce RTX 4090 FE
Sound SoundblasterX AE-5 Plus
Tastatur Cooler Master SK 622 (Red Taster) via USB @1000 Hz Polling Rate
Maus ASUS ROG Chakram Core X @1000 Hz Polling Rate (NVIDIA Reflex Latency Analyzer Support)
Monitor
MSI Modern MD272QP
Test-Tools NVIDIA LDAT / SpyderX

Sollte sich hier was ändern, dann werde ich das natürlich aktualisieren. Fakt ist, dass die PC-Hardware im Grunde keine Rolle spielt. Ich habe drei verschiedene Rechner an den Monitor angeschlossen, die Ergebnisse waren immer die gleichen. Der Monitor selbst sollte NVIDIA G-Sync kompatibel sein. Ist aber für die GtG Messungen kein muss! Die Response Times messe ich grundsätzlich nach dem Kalibrieren. Das schafft gleiche Bedingungen für alle Monitore.

Messmethode (GtG)

Bei der Grau zu Grau (GtG) Messung werden unterschiedliche Graustufen gemessen. Aber auch von Schwarz = 0 bis 255 = Weiß. Das ergibt dann 36 Response Times im Rise-Up (Schwarz nach Weiß) und 36 im Rise-Down (Weiß nach Schwarz) – macht in Summe 72 Messungen. Hierbei misst LDAT die Zeit in ms, die von der Startfarbe bis zur Zielfarbe benötigt wird.

Der aktuell international gültige Standard für die Response Time, ist die 80 % Transition. Bedeutet: Um Messungenauigkeiten in Bezug auf Signalrauschen zu vermeiden, misst auch LDAT erst nach 10 % der Start-Transition-Kurve und 10 % vor dem eigentlichen Ende, wird die Response-Time ausgegeben. Der Overshoot wird dabei gesondert betrachtet. Siehe auch Bild oben.

Des Weiteren ist es mir aktuell technisch nicht möglich, UFO Aufnahmen zu machen. Dazu fehlt mir einfach das nötige Equipment. Eine einstellbare Highspeed-Kamera (0 bis 1000 FPS) habe ich leider nicht.

Dennoch schau ich mir die Motion-Clarity zum einen mit UFO (klick hier) und zum anderen mit der NVIDIA LDAT Software an. (siehe Bild oben)

Display Lag, Monitor Input-Lag und E2E Latenz

Der Display-Lag ist die Summe aus Processing-Lag und dem halben Scan-Out (der Bildaufbau bis Mitte Bildschirm = Refesh-Lag). Gemessen via LDAT, hierfür und ich betone – nur für den Display-Lag – ist eine G-Sync Kompatibilität zwingend erforderlich. Das bedeutet quasi FreeSync via DisplayPort. Im NVIDIA-Treiber muss G-Sync aktiviert werden.

Für den eigentlichen Input-Lag addiere ich die durchschnittliche Pixel-Reaktionszeit (spielbares Overdrive) hinzu. Beispiel: 3.6 ms Display-Lag + 2.6 ms Response Time = 6.2 ms Input-Lag

Abschließend messe ich noch die E2E Latenz. Mit anderen Worten: Vom Mausklick bis zur halben Pixel-Response-Time. Ja, hier wird nur die halbe Transition gemessen.

Achtung:

Alle Latenz-Messungen werden bei der maximalen Bildwiederholrate und gleicher FPS durchgeführt. Bsp.: 240 Hz mit 240 FPS

Messen der Color-Performance

Wie ich die Color-Performance messe, habe ich euch bereits im Grundlagenartikel bzgl. Calman Ultimate von Portrait Displays vorgestellt.

Hier nochmal zum Nachlesen:

Grundlagen für unsere Monitor- und Display-Tests – Portrait Displays Calman Ultimate im Einsatz

Für alle Messungen sowie Kalibrierungen habe ich die Farbkalibrierungssoftware Calman von Portrait Displays verwendet.

Hinweis

Wenn ihr euch andere Tests zu Monitoren bei anderen Testern anschaut, dann kann es hier zu Differenzen – insbesondre – bei den Response-Times kommen. Ihr müsst also immer prüfen, wie andere Kollegen sowas messen. Das bedeutet nicht, dass meine oder andere Messungen falsch sind. Die Unterschiede entstehen, aufgrund verschiedener Test-Methodiken. Entscheidend ist, dass man alle Monitore mit der gleichen Messsystematik / Methodik testet. Dann sind die Werte auch gegeneinander vergleichbar. Bitte vergleicht nicht meine Messsystematik eins zu eins mit anderen.

Alle Messungen (Latenzen, Response Times, Color-Performance usw.) werden 3-Mal wiederholt und müssen meiner definierten Genauigkeit unterliegen.

Messwiederholgenauigkeiten:

Average Response Time +/- 0,5 ms
Average Latency +/- 1 ms
Average delta E 2000 +/- 0,5
Brightness +/- 20 Nits

Das beste Ergebnis wird veröffentlicht. Somit ist die Plausibilität und Fairness am Ende auch gewährleistet! Weiter geht es auf der nächsten Seite.

 

Kommentar

Lade neue Kommentare

konkretor

Veteran

302 Kommentare 306 Likes

Mit 144 Hz sofort gekauft. So nicht

Antwort 1 Like

FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

144 Hz beim Arbeiten?

Antwort 2 Likes

skullbringer

Veteran

306 Kommentare 328 Likes

Wenn man den Cursor Lauf auf einem Gaming Monitor mit 144 Hz gewohnt ist, merkt man niedrigere Bildwiederholraten sogar auf dem Desktop sofort, zumindest geht's mir so.

Kann man den Monitor evtl. mit einer custom Resolution zu mehr als 75 Hz überzeugen? Manche (günstigere) Display Controller erlauben das ja, wäre zumindest interessant.

Antwort 3 Likes

FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Da ich hier mit bis zu 360 Hz "arbeite" merke ich mittlerweile jede kleine Veränderung bzgl. der Bildwiederholrate. Dennoch, es ist auch Kopfsache. Ich sage mir, das ist jetzt so, weil der Monitor das halt nicht kann. Ein paar Minuten der inneren Trauer und schon hat man sich an die 75 Hz gewöhnt. Bei Arbeiten kein Problem...

Zocken unterhalb von 100 Hz/FPS geht gar nicht... da sehe ich jeden Pixelmüll, und Bildfehler alá DLSS 3 Frame Generation... Nervig

Bzgl. Overclocking des Panels, keine Ahnung - das habe ich nicht getestet.

Antwort 1 Like

P
Phoenixxl

Veteran

160 Kommentare 123 Likes

Ich bin mir nicht sicher, aber braucht man für KVM nicht zwingend ein Thunderbolt Kabel mit USB-C Anschluss?
Ich habe einige USB-C Kabel an meinem KVM getestet (z.B. das Ladekabel von OnePlus, mit dem natürlich auch Daten transferiert werden können).
Geklappt hat es aber erst mit einem Thunderbolt Kabel, was ganz schön dick und teuer war.

Oder ist Display Signal über USB-C mittlerweile so weit verbreitet?
Oder ist es Teil von USB X.Y?

Ich gehöre zum Kreis der Verwirrten und ihre mich hier gerne.

Ansonsten wäre es super, wenn man in den Berichte genau drauf achtet die Kabel richtig zu bezeichnen, nicht das ein Leser dann 5 Mal zum Saturn rennen muss :)

Antwort 1 Like

FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Stimmt, darauf sollte ich achten. Man benötigt ein:

USB 3.2 Gen2 Typ C Monitorkabel USB Kabel (oder vergleichbar)​

Kosten ab 20 Euro aufwärts....

Antwort Gefällt mir

Tim Kutzner

Moderator

823 Kommentare 665 Likes

Ich habe daheim 165 Hz und auf Arbeit 60Hz, dafür aber 16:10
Also einen spürbaren Unterschied im Office Betrieb merke ich da überhaupt nicht

Antwort Gefällt mir

konkretor

Veteran

302 Kommentare 306 Likes

Na klar beim Arbeiten, man merkt schon einen Unterschied. Ich will nicht mehr ohne sein

Antwort Gefällt mir

Sephiroth Nikon

Mitglied

55 Kommentare 7 Likes

Klar, wenn du zum Beispiel mit Pro/Engineer arbeitest.

Antwort Gefällt mir

D
Daedalus

Veteran

157 Kommentare 137 Likes

ich hatte den Monitor vor ein paar Tagen im Angebot gekauft, leider zeigt er bei mir ein lautes Spulenfiepen, sobald man ein DP/HDMI-Kabel anschließt und ein Bild übertragen wird.

Das stört schon sehr, ich werde ihn daher umtauschen. Ansonsten aber wirklich ein schönes Gerät, aber das Gefiepe/Gesurre ist echt ein no-go, gerade für ruhige Büroarbeit.

Hat noch jemand diese Erfahrung mit diesem Modell gemacht oder hatte das Testgerät das auch @FritzHunter01 ?

Antwort Gefällt mir

FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Hallo,

das ist natürlich nicht schön. Umtauschen! Bei meinem Test war kein Pfeifen zu hören.

Antwort Gefällt mir

Tim Kutzner

Moderator

823 Kommentare 665 Likes

Der Testmonitor ist mittlerweile bei mir ist Einsatz, das Fiepen habe ich auch.
Aber nur die 1-2 Sekunden, wenn ein Gerät via HDMI angeschlossen ist und noch kein Bild angezeigt wird.
Via Displayport habe ich das überhaupt nicht.

Vielleicht hat @FritzHunter01 besseren Strom als ich :D

Antwort Gefällt mir

D
Daedalus

Veteran

157 Kommentare 137 Likes

Bei mir war das Fiepen leider dauerhaft. Das scheint bei dem Gerät auch öfter aufzutreten, wenn man zumindest einigen Kommentaren auf mydealz glauben möchte.

Antwort Gefällt mir

FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Bei mir hat nix gefiept. Komisch!

Antwort Gefällt mir

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Fritz Hunter

Werbung

Werbung