Wie bitte schön schreibt man einen Test über etwas, das es (fast) nicht zu kaufen gibt? Oder man hatte Glück und/oder eine etwas praller gefüllte Kriegskasse und erwischt dann doch einmal eine der KFA RTX 3060 EX. Genau für solch seltenen Glücksmomente im Gamer-Leben habe ich heute dieses Review geschrieben, denn man sollte schon wissen, ob man auch mit einem etwas einfacher gehaltenen Modell einer Baureihe glücklich werden kann, wenn man gerade einmal zufällig über so ein Einhorn in einem Shop stolpert. Unverhofft kommt oft, also mache ich Euch heute einfach mal schlau. Quasi auf Vorrat, denn man weiß ja nie.
Generell sind Grafikkarten aktuell aber ein heikles Thema, so dass man sehr stark zwischen technischer und emotionaler Betrachtung trennen muss. Lassen wir deshalb bitte Miner, Scalper und den teilweise schon größenwahnsinnigen Einzelhandel erst einmal beiseite und widmen uns zunächst rein der Technik und natürlich auch der Gaming-Performance. Über den Rest samt Mining-Unfug habe ich schon genug geschrieben, das muss man jetzt nicht noch einmal wiederkäuen. Es weiß ja eh jeder.
Der GA106 auf der KFA2 GeForce RTX 3060 EX
Der Chip der NVIDIA GeForce RTX 3060 basiert auf dem GA106 und ist in vielen Belangen sogar deutlich schneller als eine GeForce RTX 2060 Super, wird jedoch mit einer UVP von 329 Euro eingepreist. Die UVP der deutlich schnelleren GeForce RTX liegt da nur 70 Euro höher, aber in der Relation kommt das schon fast hin. Für die GeForce RTX 3060 nutzt NVIDIA insgesamt 28 SM der maximal 30 Einheiten des GA106 (siehe Schema unten), was zu insgesamt 3584 CUDA-Kernen führt.
Zusätzlich zu den CUDA-Kernen ist NVIDIAs GeForce RTX 3060 auch mit 28 RT-Kernen der nächsten Generation (Ray-Tracing), 112 Tensor-Kernen, 48 ROPs und 112 TMUs ausgestattet. Was den Speicher betrifft, so verfügt auch die GeForce RTX 3060 über 12 GB GDDR6-Speicher mit einer Geschwindigkeit von 16 Gbps, der am 192 Bit Interface der 6 Speicher-Controller eine kumulative Bandbreite von 360 Gbps besitzt.
Rechnet man nun die 28 SM hoch, ergeben sich die bereits erwähnten 3584 CUDA-Cores. Im Idealfall wohlgemerkt und auch nur, wenn alle Einheiten mit FP32 werkeln dürfen. Die Lücke zur GeForce RTX 3060 Ti ist plausibel, da passt sicher keine Grafikkarte mehr sinnvoll dazwischen. Aber man hätte eigentlich davon ausgehen können, dass es bei der RTX 3060 einen Vollausbau mit 30 SM gibt. So aber kann man am Ende wohl seitens NVIDIA die Ausbeute erhöhen, was in Anbetracht des extrem hungrigen Marktes keine schlechte Entscheidung ist. Und merken wird man die fehlenden 2 SM eher nicht. Man taktet einfach etwas höher und fertig. Wobei das die Effizienz etwas drücken sollte, wie wir später noch sehen werden.
Resizeable BAR ist hardwareseitig bereits implementiert, ist aber nur bei gelisteten Spielen funktionsfähig und auch nicht ganz so effizient wie AMDs SAM. Aber es funktioniert. Es ist aber spannend zu sehen, was NVIDIA und KFA2 jetzt als neues RTX-Einstiegspaket anbieten, so dass ich heute überwiegend das Gaming-Umfeld behandle. Wer Informationen über den Produktiveinsatz und die elektrischen Feinheiten der Karte sucht, sie auf den Launchartikel zur RTX 3060 verwiesen, denn die heute getestete Karte unterscheidet sich da kaum vom Modell des Mitbewerbers.
Die KFA2 GeForce RTX 3060 EX im Detail
Jetzt geht schnörkellos ans Eingemachte. Das Gehäuse und der Auftritt der Karte ähneln der RTX 3070 und 3060 Ti aus gleichem Hause. Da hätten wir den üblichen Mix aus Kunststoff, Leichtmetall und Eisenwaren, der auch bei der RTX 3060 noch einen auf dicke Backen macht und den größeren Schwestern komplett ähnelt. Das Design mit den stattlichen 4.5 cm Einbautiefe zuzüglich der 5 mm für die Backplate macht diese Karte zu einem dicken 2.5-Slot-Design, mit allen bekannten Vor- und Nachteilen. Es schaut gut aus, durch die Metalleinlagen fasst sich alles auch recht wertig an und man kann die optische Umsetzung akzeptieren.
Mit ihren 859 Gramm ist die Karte ein echtes Leichtgewicht. Die Länge von knapp 29 cm ist Mittelmaß auch die Einbauhöhe ist mit 11,8 cm ab der Oberkante des PCIe-Slots bei eingebauter Karte bis zur Oberseite der Abdeckung im üblichen Rahmen Der einzelne 8-Pin-Anschluss an der Oberseite reicht übrigens völlig aus. Der Kühler ist ein Leichtgewicht, aber souverän in allen Lebenslagen. Den NVLINK-Anschluss hat Nvidia logischerweise weggelassen. SLI ist obsolet und hier auch nicht erwünscht.
Die Leichtmetall-Backplate stabilisiert die Platine und zieht sich abgewinkelt auch bis zur Oberseite. RGB findet sich an den beiden 10 cm Lüftern mit transluzentem Rotor und 11 Blättern. Das sieht recht nett aus und die Lüfter stammen bei dieser Serie auch nicht aus dem untersten Regal. Regeln lässt sich das Ganze über die hauseigene Software und die verbaute Lösung über die MCU auf der Platine. Die Lüfter sind leise, auch unter Volllast, das kann ich an dieser Stelle bescheinigen, zumal die Karte ja bei der Abwärme kaum gefordert wird.
KFA2 verzichtet auf den USB Type C am Slot-Panel, wohl auch aus Kostengründen. Interessanterweise hat AMD dieses Feature bei Big-Navi neu aufgenommen, während man hier damit bereits abgeschlossen zu haben scheint. Der neue HDMI-2.1-Anschluss darf in Form zweier Anschlüsse nicht fehlen, die zwei aktuellen DisplayPorts natürlich auch nicht. Die sehr großen Kühlöffnungen zeigen, woher der Wind (nicht) weht und damit wären wir mit den Äußerlichkeiten auch schon wieder einmal komplett fertig.
Die Daten der Grafikkarte zeigt uns noch einmal der aktuelle GPU-Z Screenshot, den Rest hatte ich ja schon weiter oben aufgeführt. Die 1320 MHz Basistakt und die 1852 MHz Boost-Takt sind sind kein Geheimnis mehr, genauso wie die 1875 MHz Speichertakt und der Speicherausbau mit 12 GB am 192-Bit Interface.
Auch hier habe ich noch einmal eine Tabelle für alle Statistiker unter Euch, bevor es dann ab der nächsten Seite wirklich voll losgeht.
Graphics Card | RTX 3090 | RTX 3080 | RTX 3070 | RTX 3060 Ti | KFA2 RTX 3060 EX |
---|---|---|---|---|---|
Architecture | GA102 | GA102 | GA104-300 | GA104-200 | GA106 |
Transistors Mrd. | 28.3 | 28.3 | 17.4 | 17.4 | 12 |
Die Size mm² | 628.4 | 628.4 | 392.5 | 392.5 | 276 |
SMs / CUs | 82 | 68 | 46 | 38 | 28 |
GPU Cores | 10496 | 8704 | 5888 | 4864 | 3584 |
Tensor Cores | 328 | 272 | 184 | 152 | 112 |
RT Cores | 82 | 68 | 46 | 38 | 28 |
Base Clock MHz | 1395 | 1440 | 1500 | 1410 | 1320 |
Boost Clock MHz | 1695 | 1710 | 1725 | 1665 | 1807 |
VRAM Speed Gbps | 19.5 | 19 | 14 | 14 | 16 |
VRAM GB | 24 | 10 | 8 | 8 | 12 |
VRAM Bus Width | 384 | 320 | 256 | 256 | 192 |
ROPs | 112 | 96 | 96 | 80 | 48 |
TMUs | 328 | 272 | 184 | 152 | 112 |
Bandwidth Gbps | 936 | 760 | 448 | 448 | 360 |
TBP Watts | 350 | 320 | 220 | 200 | 170 |
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