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KFA2 GeForce RTX 3060 EX im Schnell-Test – Die etwas günstigere unter den raren Grafik-Goldstücken

Zusammenfassung

Es ist das Gleiche wie schon beim Launch: Vor allem bei niedrigeren Auflösungen bis WQHD ist diese Karte eine sichere Bank, denn auch wenn der Rückstand zur GeForce RTX 3060 Ti etwas deutlicher ausfällt als erwartet. Aber reicht es , die angestrebte Spielbarkeit noch gut zu erreichen. In manchen Situationen wird man in WQHD den einen oder anderen Qualitätsregler etwas lupfen müssen, aber auch nur dann, wenn man extrem hohe FPS-Zahlen braucht und das Spiel kein DLSS 2.0 unterstützt. Erst in höheren Auflösungen wird es etwas enger, nur bewirbt NVIDIA die Karte ja auch nicht für die hohen Auflösungen.

Gerade DLSS war für diesen Kampfzwerg noch nie so wertvoll wie heute, denn man kann, wenn man eher auf Performance setzt und die sonstigen Settings etwas dämpft sowie auf die DXR-Effekte komplett verzichtet, sogar noch in Ultra-HD in den passenden Spielen ganz gut im Strom mitschwimmen. Ansonsten lässt DLSS in Full-HD auch DXR zu, was wohl auch die Absicht war. Wer sich zudem im Launchartikel die Seite mit den Varianzen angesehen hat, der wird auch gesehen haben, dass es hier vor allem in Full-HD genug einen recht runden Bildverlauf gibt. Da sind die FPS oder Perzentile noch viel zu grobe Intervalle, um diesen doch sehr subjektiven Eindruck gut abbilden zu können.

Ja, man kann mit der GeForce RTX 3060 auch noch recht flott arbeiten, auch wenn die Effizienz etwas schlechter ausfällt als noch bei der GeForce RTX 3060 Ti, das hatte ja schon der Launch-Artikel gezeigt. Die Nicht-nur-Gamer werden sich also freuen, weil der Gelbeutel spürbar entlastet wird. Denn egal ob nun Octane, Arnold oder Blender – hier geht immer noch (im Rahmen der technischen Möglichkeiten) die Post ab. Mit OptiX kann die RTX 3060 zudem so einige Defizite galant überspielen. Immer vorausgesetzt, die Anwendung unterstützt diese Features überhaupt.

Was natürlich auch für die Videobearbeitung gilt und alle die Workstation- oder CAD-Anwendungen, die keine zertifizierten und optimierten Treiber zum Sprinten benötigen. Generell macht die RTX 3060 also keine schlechte Figur, auch wenn für höhere Auflösungen die Kraft fehlt. Wobei man sich wirklich nach dem Sinn des vergleichsweise üppigen Speicherausbaus fragt. Glaubt man jedoch den kolportierten Leistungsdaten einer möglicherweise kommenden Radeon RX 6700, dann soll diese nur mit 6 GB Speicher kommen, was erstmalig ein Vorteil für NVIDIA in einer ähnlichen Leistungsklasse hinausliefe. Kaum zu glauben, aber falls das so kommt, ist es eigentlich relativ smart und tricky, AMD ausnahmsweise mal mit den eigenen Waffen schlagen zu wollen.

Fazit und Schlussbemerkung

Optisch und haptisch ist die KFA2 RTX 3060 EX keine schlechte Karte und sie bietet als Einstiegsmodell bereits recht viel. Beim Kühleraufbau und Platinendesign hat man die Gene der RTX 3060 Ti fast 1:1 geerbt, somit ist sie fast schon überdimensioniert. Kühlung topp, ein Betriebsgeräusch quasi nicht vorhanden – so darf eine Grafikkarte gern aussehen (und sich anhören), auch wenn KFA2 hier echt etwas am Preis optimiert hat. Das sieht man allerdings erst auf den zweiten Blick, wenn überhaupt.

Sie ist schneller als eine GeForce RTX 2060 Super (als Replacement für die GTX 1060 mit 6GB sowieso) , kostet dabei (die leidige, imaginäre UVP) weniger als das Gegenstück damals und sie ist deutlich performanter und effizienter geworden. Für eine abschließende Einschätzung, auch die der Marktpositionierung, wird man allerdings fairerweise noch abwarten müssen, ob und wie sich die Lage am Grafikkartenmarkt noch entwickelt und hoffentlich auch entspannt. Eigentlich kann es ja nur besser werden, denn schlechter geht es kaum noch.

Ob da NVIDIAs Kunstgriff mit der Mining-Bremse für einige wenige Mining-Anwendungen auf breiter Front überhaupt wirksam werden kann, das wird sich ebenfalls zeigen müssen. Hoffen wir es mal, denn genau das wird auch das Urteil der Kunden über diese Karte stark beeinflussen. Denn was nützt einem schon ein leerer Karton im Schaufenster, dessen Inhalt man dann eh nicht bezahlen könnte oder ein Review wie dieses? Nichts. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Die Karte wurde igorsLAB von KFA2 unter NDA mit der Bedingung zum Testen zur Verfügung gestellt, den festgelegten Veröffentlichungstermin zum Fall des globalen NDA nicht zu unterschreiten. Eine mögliche Einflussnahme des Herstellers auf den Test und die Ergebnisse fand nicht statt, es bestand auch keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.

Kommentar

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G
Guest

Danke für den Test @Igor Wallossek
Das wäre wohl genau die Preis- und Leistungsklasse, die mir voll und ganz reichen würde. Und das als alter AMD-Jünger, kaum zu glauben.
Bleibt echt zu hoffen, dass ihr bald wieder mit gutem Gewissen Graka-Tests machen könnt. Zumindest ohne diese leidigen Begleiterscheinungen, die das ganze leider zur Lotterie machen.

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Tim Kutzner

Moderator

799 Kommentare 641 Likes

KFA2 macht schon seit einer ganzen Weile echt gute Mittelklasse-Karten, die für den "Normalo" völlig ausreichen.
Wenn 2030 dann alles wieder im Lot ist, freue ich mich auf solche Karten :D

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Michael20

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@Igor Wallossek auf Seite 4 steht bei den Grafiken mehrfach MSI 3060.. als Überschrift ;)

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Igor Wallossek

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Haha, falsche Grafiken hochkopiert. Danke, ist gefixt.

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McFly_76

Veteran

395 Kommentare 136 Likes

@Igor Wallossek
Hat die Quadro RTX A6000 im Testlabor alle Tests bestanden ? :coffee:

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Igor Wallossek

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10,107 Kommentare 18,598 Likes

Kommt auch noch. Ich habe nur einen Kopf, 2 Hände und 6 Karten in der Pipeline :)

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tcd

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78 Kommentare 27 Likes

Die UVP ist echt süß. Momentan günstigstes Angebot sind 969 €...

Eigentlich will ich mir einen neuen PC zusammenstellen, aber das wird insbesondere im Hinblick auf die GPU momentan echt schwierig.

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Derfnam

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7,517 Kommentare 2,029 Likes

Vor allem die Läden, die da plötzlich bei Geizhals auftauchen - Jessas, wat Klitschen, ey.
Saturn hat ne 1050 Ti für 199.- und das kostet die schon über 2 Monate. Sen-sa-tio-nell.
@Tim Kutzner: kleiner Zahlendreher, oder? 3020 meinst, ne^^?

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LurkingInShadows

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1,345 Kommentare 549 Likes

oder nen Fertig-PC kaufen; da spinnt zB Medion scheinbar noch nicht total, siehe hier. sind ~800€ mehr als die günstigste 3080 bei geizhals

AlphaCool freut sich da sicher auch :p

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t
tcd

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78 Kommentare 27 Likes

Ja, habe ich gesehen. Ist trotzdem ein irrsinnig hoher Preis. Außerdem brauche ich einen Wasserblock für die GPU. Das wird eine aufwendige Suche...

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Freelancera1

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Ich habe den größeren Bruder die 3060 Ti von denen(Ja ich hatte vor Weihnachten letztes Jahr noch Glück). Ich war auch sehr positiv vom Kühler überrascht. Nur die CPU kommt leider regelmäßig ins Schwitzen. Ein i7 6700k auf 4,4 GHz. Ich habe das Gefühl, dass durch das Anpusten des CPU-Lüfters(be quiet dark rock pro 4)(und durch die evt. Höhere Auslastung durch die Grafikkarte) mein Kühlkonzept hart an der Grenze läuft.
Die Grafikkarte läuft bei ca. 75° C in City Skylines am heißesten und die CPU liegt in der Spitze bei 88° C bzw. 80° C im Schnitt.

Was meint Ihr, trägt der nach oben ausblasende Lüfter oder eher die höhere Auslastung der CPU zu den höheren Temperaturen bei?
Da fast alle RTX-Karten nach oben ausblasen müsste das im Gehäuse auch bei den anderen Karten auffallen.

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Martin Gut

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Hallo Freelancera1

Die RTX 3060ti verheizt 200 Watt. Auch wenn ein Teil der Luft direkt durch die Slotblende Rausgeblasen wird, landet der grosse Teil der Wärme im Gehäuse. Ob diese nun direkt nach oben geblasen wird oder sich seitlich im Gehäuse verteilt, spielt nicht mal so eine grosse Rolle. Beim üblichen Luftstrom von vorne, unten nach hinten, oben geht die erwärmte Luft der Grafikkarte immer an der CPU vorbei. Wenn die Belüftung des Gehäuses ausreicht, sollte sich die Luft aber nicht mehr als etwa 3 - 6 Grad erwärmen. Die Luft, die zur CPU kommt, kann also schon 2 - 4 Grad wärmer sein, was die CPU so viel wärmer werden lässt.

80 bis 90 Grad ist bei einer solchen CPU normal und unproblematisch. Erst bei 104 Grad würde langsam der Takt gesenkt, so dass die CPU nicht überhitzt. Der Prozessor ist also dafür gebaut, dauerhaft mit gut 100 Grad zu laufen. Trotzdem hat man natürlich lieber etwas tiefere Temperaturen. Wenn es kühler ist, drehen die Lüfter weniger stark auf und der PC wird leiser.

Was hast du für ein Gehäuse und wie ist es belüftet? Was hast du für einen CPU-Kühler?

Die Grafikkarte würde bei 83 Grad beginnen den Takt zu senken. Da hast du auch noch etwas Reserve.

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Phelan

Veteran

189 Kommentare 171 Likes

nein, du hast einfach mehr Abwärme im Gehäuse. Die GRaka hat mehr TPD und weil sie schneller ist kann sie jetz die CPU regelmäßig ins Limit treiben, wo vorher eher die alte GRaka limitiert hat.

Bei City Skylines .. wundert micht das etwas ... mal als Allgemeiner Tip, wenn man kein High FPS Jukie ist ;-)
Vsync anmachen.
Ohne versucht die Hardware immer die maximalen FPS zu rendern, was bei älteren Spielen dann auch mal 200 oder 500FPS sein können.
Vsync begrenzt das auf z.b. die 60 FPS vom Monitor und CPU und GRaka müsse nur noch so viel wie nötig rechnen und bleiben dann oft deutlich kühler und leiser.

@zum Test
Jo sone 3060 mit 12 Gbyte ist eigentlich die vernunft GRaka für den normalen Zocker und (wäre zum uvp) ein guter Ersatz für eine 1060 :)

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Freelancera1

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Vielen Dank für die Rückmeldung. Die Lüfter drehen leider schon bei 75° C auf Max. Im UEFI habe ich schon versucht das auf +10° anzupassen, verweigert er mir aber leider.

OK, dann wird es wenig bringen, die Grafikkarte einfach auf den 2. von drei Slots zu versetzen.

Mein System:

Die Lüfter oben laufen aktuell nicht mit, da diese die Temperatur nicht verbessern. Habe mir überlegt den hinteren Noiseblocker Blacksilent XL1 durch einen andren zu ersetzen, nur die Noiseblocker Multiframe M12-2 im Deckel bekommen bei vertikaler Ausrichtung ein furchtbares Lagerklackern(egal bei welcher Umdrehungszahl)

@Phelan ich spiele eher bei 30 FPS, mehr geht bei der großen Stadt nicht mehr. Das Spiel reizt bei mir die CPU wie GPU maximal aus.

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Martin Gut

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Die Abwärme bleibt genau gleich gross und geht auch dann an der CPU vorbei. Bei Mainboards mit 2 oder 3 PCIe x16-Slots hat nur der erste eine Anbindung mit 16 Lanes. Wenn in den 2. Slot auch eine Karte eingesteckt wird, werden 8 Lanes vom ersten auf den 2. Slot geschaltet, so dass beide noch 8 Lanes haben. Eine Karte im 2. PCIe x16-Slot hat somit immer nur 8 Lanes. Auch wenn der erste Slot frei ist, bekommt sie nicht mehr, weil die restlichen Lanes nicht umschalten können.

Die kleineren PCIe x4 und x1-Slots sind üblicherweise vom Chipsatz versorgt und somit unabhängig von den 16 Lanes der Grafikkarte.

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Derfnam

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Welcher nach oben ausblasende Lüfter, @Freelancera1?

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Freelancera1

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Bei den RTX pustet der zweite Lüfter durch die Backplate durch, direkt vor den CPU-Lüfter. Die Karte ist eigentlich recht kurz, nur der Kühlkörper ist recht lang. Deswegen sieht es auch so aus, als wenn der Stromanschluss in der Mitte sitzt, eigentlich ist da aber schon die Karte zu Ende.

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Martin Gut

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7,725 Kommentare 3,538 Likes

Das sollte eigentlich nicht sein. Drehen die Lüfter plötzlich voll auf? Was zeigt GPU-z oder HWinfo64 für eine %-Einstellung der Lüfter und welche Drehzahl? Bringt auch eine Lüfterkurve oder manuelle Einstellung mit Afterburner oder so nichts? Wann kommt die Drehzahl wieder runter?

Es könnte sein, dass irgend ein Bauteil auf der Karte zu heiss wird und diese Notfunktion auslöst. Die Regelung geht dann nicht mehr nach den vorgegebenen %-Werten sondern schlagartig auf volle Leistung. Mit GPU-z kannst du das in der Grafik gut verfolgen. Wenn plötzlich die Drehzahl abhebt ohne dass sich der %-Wert bedeutend verändern, dann hat eine Schutzschaltung ausgelöst.

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Freelancera1

Mitglied

59 Kommentare 16 Likes

Sorry evt. kam das nicht richtig rüber, die Lüfter der Grafikkarte sind so leise, dass sie nicht zu hören ist, bzw. auf dem Desktop eigentlich immer aus sind, Temperatur hier dann bei ca. 40° C. Alle anderen Lüfter werden aber über das Asus-Board gesteuert, hier ist aber Max. 75° C, mehr kann Asus nicht, warum auch immer.
Beim Spielen fahren die Lüfter der Grafikkarte schön langsam an, zum Glück braucht man hier also nicht nochmal manuell herumfrickeln.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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