Grafikkarten Testberichte

Mit Triple-Fan und Überlänge: MSI GeForce GTX 1080 Ti Gaming X Trio im Test

Man nehme die Platine der , vergrößere den Kühler, damit drei Lüfter draufpassen, passe die Platine dementsprechend an und kühle auch den Großteil der Spannungswandler erstmalig direkt – fertig ist die Gaming X Trio, die den Platz zwischen der normalen Gaming X und der Lightning (X und Z) einnehmen soll.

Damit hat sich dann auch MSI erstmalig vom Sandwich-Design mit einem durchgehenden Kühl- und Stabilisierungsframe zwischen dem eigentlichen Kühler und der Platine verabschiedet und kühlt nunmehr kritische Bereiche lieber direkt.

Da die eigentliche Performance aller Boardpartnerkarten eher vom tatsächlich erreichten Boost-Takt, und somit ursächlich von der Kühlung, dem Power Target und vor allem auch der Güte des jeweiligen Chips abhängen, ist jeder nur auf Benchmarkbalken basierende Test eher eine auf Zufällen basierende Momentaufnahme eines einzelnstehenden Exemplars. Genau deshalb haben wir den Schwerpunkt dieser Einzelreviews vor allem auf die eigentliche technische Umsetzung jedes Modells gelegt und dies mit unserem Equipment auch sehr gut dokumentieren können.

Unboxing, Abmessungen und Anschlüsse

Das Zubehör beschränkt sich nicht nur auf die üblichen Dreingaben wie DVD, Manual und 8-Pin-Adapter, sondern umfasst wegen des arg hohen Gewichts der Karte auch noch einen VGA-Ständer. Auf das genaue Platinen- und Kühldesign werden wir später noch gesondert eingehen. Die wichtigsten Features zeigen wir zunächst zusammengefasst in einer Tabelle:

Übersicht der Einbaumaße, Features und Anschlüsse
Einbaulänge:
33,0 cm (Slot-Blende bis Ende Abdeckung)
Einbauhöhe:
13,5 cm (Oberkante Slot bis Oberkante Karte)
Einbautiefe:
4,5 cm (2,5-Slot)
0,5 cm Backplate
Gewicht:
1483 Gramm
Backplate: Ja, ohne passive Kühlfunktion
Kühlung: Luftkühlung
Horizontal ausgerichtete Kühllamellen
Lüfter:
2x 10 cm Lüftermodule (9,7 cm Rotordurchmesser)
1x 9 cm Lüftermodul (8,5 cm Rotordurchmesser)
14 Rotorblätter
semi-passiv geregelt
Anschlüsse Slotblende:
2x DisplayPort 1.4
2x HDMI 2.0
1x Dual-Link DVI-I
Sonstige Anschüsse:
2x SLI Connector
Spannungsversorgung:
2x 8-Pin PCI-Express

Außenansichten

Betrachten wir nun die Karte zunächst von außen. MSI setzt, wie viele andere auch, diesmal auf eine matte, graphitfarbene Abdeckung aus Kunststoff, die haptisch und optisch in Ordnung geht. Farbliche Applikationen außerhalb der RGB-Leuchteffekte, wie das altbekannte MSI-Rot, sucht man bei dieser Karte vergebens.

Die Backplate dient rein der Optik und trägt ein RGB-hintergrundbeleuchtetes Logo sowie einen beleuchteten Rand. Die zwei 8-Pin-Buchsen der externen Spannungsversorgung sind um 180° gedreht eingebaut. Das Logo an der Oberseite ist ebenfalls mit einer RGB Hintergrundbeleuchtung versehen und kann mittels eigener Software natürlich auch farblich individualisiert werden.

Die Kühllamellen sind vertikal ausgerichtet, was die Abluft ungeleitet gegen Mainboardoberseite und Gehäuseseitenwand drückt.

Bei den Anschlüssen setzt man neben den beiden DisplayPort-Buchsen auf zwei HDMI-Ausgänge, was z.B. VR-Brillen natürlich entgegenkommt. Der Dual-Link DVI-Anschluss ist eine nette, aber mittlerweile kaum noch notwendige Dreingabe.

Spezifikationen

Der GPU-Z Screenshot zeigt uns bereits vorab die wichtigsten Eckdaten, wobei der tatsächlich erreichte Boost bei unserem Modell natürlich höher lag. Das wiederum relativiert solche theoretischen Angaben ein wenig, so dass wir wirklich auf die später folgenden Testergebnisse verweisen wollen:

Abschließend das Ganze noch einmal als tabellarischer Vergleich zu den anderen, relevanten Grafikkartenmodellen:

  Nvidia
GeForce
GTX 1080 Ti FE
MSI
GTX 1080
Ti Gaming X
Nvidia
GeForce
GTX 1080 FE
Nvidia
GeForce
GTX 980 Ti
GPU
GP102 GP102 GP104 GM200
CUDA-Kerne
3584 3584 2560 2816
Basistakt 1480 MHz 1544 MHz
1607 MHz 1000 MHz
Boost-Takt
1582 MHz+ 1658 MHz
1733 MHz+ 1076 MHz+
Speichergröße & -typ
11 GByte
GDDR5X
11 GByte
GDDR5X
8 GByte
GDDR5X
6 GByte
GDDR5
Die-Größe
471 mm² 471 mm² 314 mm² 601 mm²
Prozesstechnik
16 nm 16 nm 16 nm 28 nm
Transistoren
12 Mrd. 12 Mrd. 7,2 Mrd. 8 Mrd.
Streaming Multiprozessoren (SM)
28 28
20 22
GFLOPS (Basistakt)
10.609 11.247
8.228 5.632
Textureinheiten
224 224 160 176
Texturfüllrate
331,5 GT/s 345,9 GT/s
257,1 GT/s 214 GT/s
ROPs
88 88
64 96
Pixelfüllrate
130,24 GPix/s 135,9 GPix/s
114,2 GPix/s 116,7 GPix/s
Speicherdatenrate
11 GBit/s 11 GBit/s 10 GBit/s 7 GBit/s
Speicherbus
352 Bit 352 Bit 256 Bit 384 Bit
Speicherbandbreite
484,4 GByte/s 484,4 GByte/s 320 GByte/s 336 GByte/s
L2-Cache
2816 KByte 2816 KByte 2 MByte 3 MByte
TDP
250 Watt 285 Watt (PT)
180 Watt 250 Watt

Testsystem und Messmethoden

Das neue Testsystem und die -Methodik haben wir im Grundlagenartikel “So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017” (Englisch: “How We Test Graphics Cards“) bereits sehr ausführlich beschrieben und verweisen deshalb der Einfachheit halber jetzt nur noch auf diese detaillierte Schilderung. Wer also alles noch einmal ganz genau nachlesen möchte, ist dazu gern eingeladen. Allerdings haben wir CPU und Kühlung noch einmal verbessert, um für diese schnelle Karte mögliche CPU-Flaschenhälse weitgehend auszuschließen.

Interessierten bietet die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick:

Testsysteme und Messräume
Hardware:
Intel Core i7-6900K @4,3 GHz
MSI X99S XPower Gaming Titanium
Corsair Vengeance DDR4-3200
1x 1 TByte Toshiba OCZ RD400 (M.2, System SSD)
2x 960 GByte Toshiba OCZ TR150 (Storage, Images)
Be Quiet Dark Power Pro 11, 850-Watt-Netzteil
Windows 10 Pro (alle Updates)
Kühlung:
Alphacool Eisblock XPX
Alphacool Eiszeit 2000 Chiller
2x Be Quiet! Silent Wings 3 PWM (Closed Case Simulation)
Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel)
Gehäuse:
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen
Modi: Open Benchtable, Closed Case
Monitor: Eizo EV3237-BK
Leistungsaufnahme:
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card)
berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung
direkte Spannungsmessung an den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion
4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion
Thermografie:
Optris PI640, Infrarotkamera
PI Connect Auswertungssoftware mit Profilen
Akustik:
NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei)
Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone)
Creative X7, Smaart v.7
eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH)
Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm
Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung
Frequenzspektrum als Grafik

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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