Da sich Coffee Lake-S immer mehr zum digitalen Launch entwickelt und auch die Hardware nicht wirklich in Stückzahlen zu bekommen ist, könnten wir uns ja eigentlich Zeit lassen. Denn auch der neue Intel Core i5-8600K ist eher eine Fata Morgana, die auch ohne echte physikalische Verfügbarkeit AMDs Ryzen stören soll. Doch ob dieser Produktlaunch, der immer mehr zur bloßen Ankündigung mutiert, dann auch wirklich das bringt, was sich intel erhofft, bleibt stark abzuwarten.
Wir sind in unserem ausführlichen Launchartikel “Mehr Kerne fürs Volk: Coffee Lake-S mit Intel Core i7-8700K und Core i7 8700 im Test” bereits sehr ausführlich auf die Neuerungen, den Chip, den Sockel und den neuen Chipsatz eingegangen, so dass wir uns an dieser Stelle die langweilende Redundanz sparen wollen. Wer es noch einmal nachlesen möchte, darf gern den oben stehenden Link anklicken.
Als Alternative hat AMD ja immer noch passende Ryzen-CPUs im Rennen, wobei eine preisliche Anpassung viele davon noch attraktiver erscheinen lässt. Immerhin muss man ja nicht bei jedem neuen Refresh in eine neue Plattform investieren und auch für den direkten Zen-Nachfolger soll der Sockel laut AMD kompatibel bleiben. Gute Boards, die sich auch zum Übertakten eignen, bekommt man sogar schon für deutlich unter 100 Euro, so dass ein AMD-Gesamtsystem rein preislich bereits eine Verlockung sein könnte.
Wir stellen deshalb dem Core i5-8600K die preislich passenden Ryzen 5 1600X und Ryzen 7 1700 zur Seite, die wir genauso wie Intels Core i5-8600K bis an die Grenzen des stabilen Betriebs übertaktet haben. Dieser Vergleich wird vor allem den Ryzen 7 1700 in einem sicher nicht uninteressanten, neuen Licht erscheinen lassen.
Die Spezifikationen
Die TDP gibt Intel für den Core i5-8600K ebenfalls mit 97 Watt an, aber es wird abzuwarten bleiben, was die Mainboardhersteller daraus machen und ob auch diesmal wieder All-Core Turbo-Taktraten ermöglicht werden, die deutlich darüberliegen und somit die TDP-Klassen sprengen werden. Wir werden später bei den Leistungsaufnahmemessungen noch einmal darauf zurückkommen.
Modell | Basistakt | Single-Core-Turbo | All-Core-Turbo* | Kerne / Threads | TDP-Klasse | L3-Cache | Speicher | RCP (pro 1000) |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
i7-8700K | 3,7 GHz | 4,7 GHz | 4,3 GHz | 6/12 | 95 Watt | 12 MiB | DDR4-2666 | 359 USD |
i7-8700 | 3,2 GHz | 4,6 GHz | 4,3 GHz | 6/12 | 65 Watt | 12 MiB | DDR4-2666 | 303 USD |
i5-8600K | 3,6 GHz | 4,3 GHz | 4,1 GHz | 6/6 | 95 Watt | 9 MiB | DDR4-2666 | 257 USD |
i5-8400 | 2,8 GHz | 4,0 GHz | 3,8 GHz | 6/6 | 65 Watt | 9 MiB | DDR4-2666 | 182 USD |
i3-8350K | 4,0 GHz | – | – | 4/4 | 91 Watt | 8 MiB | DDR4-2400 | 168 USD |
i3-8100 | 3,6 GHz | – | – | 4/4 | 65 Watt | 6 MiB | DDR4-2400 | 117 USD |
Das MSI Z370 Gaming Pro Carbon AC und unser Test-Setup
MSI führt die Z-Reihe der Gaming-Pro-Mainboards chronologisch fort und spendiert dem aktuellen Ableger erneut ähnliche Features, wie bereits den Vorgängermodellen. Auch die preisliche Positionierung am Markt sollte am Ende ähnlich ausfallen. Die genauen Boarddetails und Spezifikationen findet man bei Interesse auf der Herstellerseite.
Die neue Test-Methodik haben wir im Grundlagenartikel “So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017” ja bereits sehr ausführlich beschrieben und so verweisen wir deshalb der Einfachheit halber jetzt nur noch auf diese detaillierte Schilderung. Wer also alles noch einmal ganz genau nachlesen möchte, ist dazu gern eingeladen.
Abweichend ist in diesem Falle nur die Hardwarekonfiguration mit CPU, RAM, Mainboard, sowie die neue Kühlung, so dass die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick über das hier und heute verwendete System gibt:
Testsysteme und Messräume | |
---|---|
Hardware: |
Intel Sockel 1151 (Z370): Intel Core i7-8700K, Core i5-8600K MSI Z370 Gaming Pro Carbon AC 2x 8GB G.Skill TridentZ DDR4-3200@2666 MHzAMD Sockel AM4 Workstation AMD Ryzen 7 1700, Ryzen 5 1600X MSI X370 Tomahawk 4x 8 GB G.Skill TridentZ DDR4-3200 Intel Sockel 1151 (Z270): Alle Systeme: 1x 1 TByte Toshiba OCZ RD400 (M.2, System SSD) |
Kühlung: |
Alphacool Eiszeit 2000 Chiller Alphacool Eisblock XPX Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel) |
Monitor: | Eizo EV3237-BK |
Gehäuse: |
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen Modi: Open Benchtable, Closed Case |
Leistungsaufnahme: |
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card) berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung direkte Spannungsmessung an den Shunts, den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil Auslesen der Mainboard-Sensoren 2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion 4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC) 4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz) 1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion |
Thermografie: |
Optris PI640, Infrarotkamera PI Connect Auswertungssoftware mit Profilen |
Akustik: |
NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei) Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone) Creative X7, Smaart v.7 eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH) Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung Frequenzspektrum als Grafik |
- 1 - Einführung und Test-Setup
- 2 - 3DMark, VRMark, Civilization AI Test
- 3 - Ashes of the Singularity: Escalation
- 4 - Battlefield 1
- 5 - Civilization VI
- 6 - Warhammer 40K: Dawn of War III
- 7 - Project Cars
- 8 - Far Cry Primals
- 9 - Hitman (2016)
- 10 - Grand Theft Auto (GTA) V
- 11 - DTP, Office, Multimedia und Kompression
- 12 - Workstation 2D- und 3D-Performance
- 13 - CPU-Computing und Rendering
- 14 - Wissenschaftlich-technische Berechnungen und HPC
- 15 - Übertaktung, Leistungsaufnahme, Temperaturen
- 16 - Zusammenfassung und Fazit
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