Testberichte

Intel Core i5-8600K: Sechs Kerne für die Mittelklasse

Da sich Coffee Lake-S immer mehr zum digitalen Launch entwickelt und auch die Hardware nicht wirklich in Stückzahlen zu bekommen ist, könnten wir uns ja eigentlich Zeit lassen. Denn auch der neue Intel Core i5-8600K ist eher eine Fata Morgana, die auc...Beim AI-Test von Civilization IV positionieren sich alle CPUs brav so, wie man es von den technischen Daten her auch erwarten könnte.

CPU-Performance: Workstation

Natürlich ist im Produktivbereich bei den eben gebenchmarkten Applikationen nicht nur die 3D-Grafikperformance wichtig, denn es werden innerhalb dieser Anwendungen parallel ja auch viele Dinge von der CPU berechnet (Simulationen, Compute-Aufgaben, Preview-Rendering usw.). Damit man einen wirklich objektiven Eindruck erhält, muss man beides stets im Zusammenhang betrachten.

Viele der aktuellen Softwarepakete enthalten auch Module, die sich auf reine Berechnungen und Simulationen stützen, so dass man im Produktiveinsatz immer alle der möglichen Aspekte mit einbeziehen muss. Allerdings skalieren Softwarepakete wie Solidworks nicht vollumfänglich mit der großen Anzahl möglicher Threads, so dass hier oft genug sogar noch Quad-Cores mit hoher IPC (und SMT) bestehen können.  Das sieht man auch im direkten Vergleich zwischen dem Core i5-7600K und dem Core i5-8600K, der erst beim Maximaltakt vom Cache profitieren kann.

Bei Creo zählt der pure Takt, solange 8 Threads stressfrei laufen können. Ansonsten kann auch hier der neue Core i5-8600K kaum Vorteile aus den zwei zusätzlichen Kernen ziehen.

Bei 3ds Max zählen Takt und Kernanzahl, wobei sich der Core i5-8600K nun etwas vom Core i5-7600K absetzen kann.

In den CPU-Composite fließt hingegen auch das extensive Rendering mit ein (auf das wir gleich noch separat kommen werden), so dass die Gesamtbewertung der AMD Ryzen 7 für ein etwas anderes Bild sorgt. Die Ryzen sind jetzt nämlich das absolute  Maß der Dinge in diersem Test.

CPU-Performance: Photorealistisches Rendering

Beim finalen Rendern kommt es nun nicht mehr so sehr auf die Universalität, sondern eine möglichst effiziente und schnelle, parallelisierte Abarbeitung an. Deshalb betrachten wir diesen Abschnitt jetzt extra. Kommen wir deshalb gleich am Anfang auf 3ds Max zurück. Beim reinen Rendern macht dem Core i7-8600K in seiner Klasse nur der Ryzen 7 1700 etwas vor. Kernanzahl geht vor Takt, wobei auch die Performance mit letzterem wunderschön skaliert.

Die Konsolenvariante von Luxrender bestätigt dieses Bild, wobei zumindest der Core i7-8700K mit dem Ryzen 7 1700 konkurrieren kann.Die neuen Core i5 sehen da bereits kein Land mehr und es fehlt das Hyper-Threading an allen Ecken und Kanten.

Kommen wir nun zu Blender. Der übliche Workload (allerdings mit einer Sample-Size von 200 Pixeln) bestätigt das Bild der vorangegangenen Tests sehr eindrucksvoll. Der Core i7-8600K liegt noch hinter dem Ryzen 5 1600X, übertaktet wohlgemerkt.

Wenn wir den Blender-Loop des SPECwpc laufen lassen, sieht das Ergebnis sehr ähnlich aus, auch wenn die Aufgabenstellung doch etwas abweicht.

Verringert sich der Anteil an reiner Renderleistung weiter, schiebt sich auch der nicht übertaktete Core i7-8700K noch mit nach ganz oben. Der Rest sieht wieder aus, wie gehabt.

Das zeigt sich dann noch deutlicher, wenn man sich nicht nur auf die photorealistische Bildausgabe beschränkt, sondern im Loop viele Faktoren eine Rolle spielen, bei der eben nicht nur die Kernanzahl der alleinentscheidende Faktor ist, sondern auch die IPC. Plötzlich sind auch die älteren Vierkerner mit SMT wieder ganz vorn mit dabei und der Core i5-8600K übernimmt (übertaktet) sogar die Spitze.

In diesem Part schieben sich die der neue Core i7-8700K und der übertaktete ryzen 7 1700 an die Spitze, da die Kernzahl zwar nicht unwichtig ist, der Takt jedoch ebenfalls deutlich ins Gewicht fällt.

Zwischenfazit

Intels Core i7-8600K ist sicher auch im semi-professionellen Einsatz brauchbar und nicht nur beim Gaming. Jedoch fehlt dem Core i5 das Hyper-Threading, wenn es um parallelisierbare Aufgaben geht, dann doch sehr spürbar. Das wirft den eigentlich potenten Sechskerner genau dorthin zurück, wo Intel ihn mit der aktuellen Preispolitik wohlk am liebsten sieht. AMD bedankt sich dafür in vielen Benchmarks mit Dominanz beim Rechnen und Rendern.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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