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Noch weitere GeForce RTX 4080 mit Defekt ab Werk – Das Wärmeleitpasten-Drama geht munter weiter und NVIDIA unternimmt: Nichts

Demontage der Karte und Freilegung der Schlammwüste

Die Gallardo gibt eigentlich keine Rätsel auf, trotzdem sind ein paar Tipps für die richtige Reihenfolge der Demontage sicher hilfreich. Denn da die Slotblende mit der Platine und dem Kühler verbunden ist, sollten wir sie zunächst vom Kühlerrahmen lösen. Vier kurze Schrauben und das war’s. Die Verschraubung der Blende an der Platine lassen wir dran. Kleiner Tipp: Ist die Slotblende höher als der Kühler, dann legen wir sie so über die Tischkante, dass sie in der Luft hängt und der Kühler plan auf dem Tisch aufliegt, damit kein Hohlraum entsteht (Verbiegegefahr). Oder aber, Ihr habt ein Stück passenden Schaumstoffs, das Ihr unter den Kühler legen könnt.

Danach lösen wir die kleineren Schrauben, welche den Kühler an der Platine fixieren und legen diese in ein kleines Behältnis. Erst danach lösen wir ganz zum Schluss die vier Feder-Schrauben des GPU-Heatsinks. Die beiden Schrauben links im Bild, die den Überhang am Ende der Karte fixieren, sind übrigens deutlich kürzer als die restlichen, also bitte separat ablegen und später auch nicht vermischen.

Die beiden 4-poligen Mini-Molex-Stecker an der Oberseite der Karte kann man im Notfall dran lassen, aber man muss die Platine später so aufklappen, dass sie nicht abreißen.

Das wird beim dritten Kabel unmöglich, das muss leider ab. Hier hebt man die Platine nun so weit hoch und klappt sie längsseitig an der Seite mit den beiden Steckern um, damit man leicht an die Steckverbindung kommt und zieht dann den Stecker vorsichtig raus. Wobei der Stecker eigentlich eine Steckbuchse ist und die vermeintliche Buchse auf der Platine ein sogenannter Header mit Pins wie beim heißgeliebten 12VHPWR.

Das Abheben erfolgt vorsichtig, damit wir die Wärmeleitpads nicht abreißen oder überdehnen. Danach sehen wir schon die Bescherung, denn der Schmodder ist auf den ersten Blick sichtbar. Und nein, das hat kein übereifriger Bastler so hinterlassen, sondern ist schon ab Werk so ausgeliefert worden. Diese wirklich nicht sehr homogene Fläche auf der GPU nehme ich mir auf der nächsten Seite einmal genauer vor.

Womit sich der Kreis schließt und man NVIDIA wieder in die Pflicht nehmen sollte, denn wenn man schon die eigenen Boardpartner bis hin zur Box-Art und Schriftproben gängelt, dann wäre eine Kontrolle der verwendeten Komponenten bei der Kühlung wie bei so einer Wärmeleitpaste eigentlich Pflicht. Das mal als Gedankenanstoß für die grünen Kontroll-Freaks. Es gibt im GLP sicher noch Platz für den passenden Absatz, am besten dort, wo es bereits ganz am Anfang auch um den Kühler geht. Da sollte man schon Vorgaben und Empfehlungen setzen und dies auch kontrollieren.

Manli GeForce RTX 4080 Gallardo, 16GB GDDR6X, HDMI, 3x DP (N68840800M35350 / N68840800M35351)

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Roland83

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Ja du hast im Fazit eigentlich eh alles auf den Punkt gebracht... Ein Witz was da, für gar nicht so wenig viel Geld, zum Kunden gebracht wird!

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_roman_

Mitglied

89 Kommentare 21 Likes

Das Thema wäre ja relativ egal, wenn z.B. die AMD Grafikkartenhersteller es auch erlauben würden, die Wärmeleitpaste selbst zu tauschen.

Nur müsste man hierfür keinen Pfusch bauen. Einfach zu öffnende Grafikkarten ohne properitären und zu kleine Stecker für Lüfter usw.

Es gibt immer Laien die gegen eine Meinung argumentieren. Ich verwende über 10 Jahre eine Noctua Wärmeleitpaste. Üblicherweise ist diese nach 6 Monaten zu ersetzen. Ich bezweifle, dass es irgendeine Paste gibt die für 35 Jahre ohne Tausch an derselben Stelle verwendet werden kann. Egal ob es jetzt der Gaming Laptop war oder der Desktop Rechner. Verschiedene Chargen der Wärmeleitpaste.

Im Vergleich mal die ARctic MX6 geholt letztes Jahr. Nach 1x Verwendung habe ich die Packung verkauft, da Sie schlechter abschnitt in meinem Einzelfall in der Anwendung.

Im Grunde ein erheblicher versteckter Mangel, da dem Kunden der Tausch der Wärmeleitpaste ülicherweise, eigentlich immer, untersagt wird.

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NighForce

Neuling

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Ich möchte an dieser Stelle einmal meine Erfahrung mit der AsRock RX7800XT Phantom Gaming OC (3-Fan Karte) teilen: der übliche und in der Wirkung strittige -warranty void if broken- Sticker auf einer der Backplateschrauben war natürlich vorhanden, jedoch hatte ich bis dato kaum eine so einfach zu demontierende Karte! Der gesamte Kühlkörper konnte nach lösen aller Schrauben *ohne* dass man ein Kabel abstecken musste einfach nach oben hin parrallel umgeklappt und neben das PCB gelegt werden! Top! Noch dazu war die thermisch bereits eingebundene Backplate nicht mit dem üblichen Kunststofffilm beklebt, was es super einfach machte an der ein oder anderen Stelle noch ein oder zwei zusätzliche 2mm Wärmeleitpads zu montieren. Alles in allem hatte ich selten eine so easy zu demontierende Karte und spreche hier für AsRock ein echtes Lob aus!

Edit: zu deinen Erfahrungen mit der (Noctua) WLP: ich ersetze seid gut 5 Jahren bei annähernd allen meinen Geräten die WLP durch Liquid Metal und kann hier nur gutes berichten. Ja, auch bei vernickeltem Kupfer entsteht eine gewisse Legierungsschicht die die Oberflächen nach einer Zeit einfach unschön aussehen lässt aber Performance und vorallem Langzeitstabilität sind sonst und auch erst seit kurzem nur mit der PTM7950 Phase-Change WLP zu erreichen..

..vielleicht versuchst du es einmal damit?

Persönlich habe ich noch keine Erfahrungen mit der PTM7950 sammeln können - aber sehr wohl äußerst positive Berichte darüber gelesen.

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konkretor

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Es können ja die Hersteller der Karten selber die Paste verhunzen, um die letzte Münze raus zu pressen.

Spätestens bei der RMA müsste das doch auffallen

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echolot

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Mal wieder ein großartiger Einblick hinter die Kulissen. GLP kannte ich bis dato gar nicht. Scheint aber vernünftig zu sein, nur aber nicht zu Ende gedacht. Wenn das alles so geregelt abläuft fragt man sich tatsächlich warum Nvidia bei der Paste keine Vorgabe für die Wärmeleitfähigkeit macht. z.B. >12 W/mK. Das sah auch wirklich nicht besonders appetitlich aus. Eigentlich eine Schande so etwas bei einer teuren Karte vorzufinden. Beim Aufbringen im Werk kann ja in Zukunft der X-Apply aushelfen.

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Roland83

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706 Kommentare 548 Likes

Falls es zu einer RMA kommt... wir kennen ja die beliebten Support Spiele... 103 Grad sind "unproblematisch"- weil die Chips ja prinzipiell bis 110 stabil sind. Zu einer RMA kommt es vermutlich erst nach viel Diskussion da die Karte durch Drosselung im Garantiezeitraum wohl nicht kaputt geht und ein Nachbessern wohl aufgrund der oben genannten Temperaturfenster so lang wie möglich wegdiskutiert wird.

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e
eastcoast_pete

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1,635 Kommentare 953 Likes

Schon wieder ein Hersteller, der die angeblich edleren Karten mit billigsten Zeug ausstattet; halt da, wo man es nicht sieht bzw sehen kann. Außen Hui, innen Pfui. Dabei ist es ja eigentlich auch schade (vielleicht sogar etwas dumm), daß die OEMs, die zB die teureren und viel besseren Honeywell Phase Changing Lösungen einsetzen, dies nicht ausdrücklich bewerben. Denn sowas würde auch den Druck auf die heimlichen Billigheimer erhöhen, es ihnen gleich zu tun. Ich würde jetzt zB darauf schauen, und das wäre mir ein paar Euro mehr wert.

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Martin Gut

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Da ist das Siebdruckverfahren schon sehr üblich. Damit macht man genau das, was mit X-Apply für jedermann möglich wird.

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ipat66

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Trotzdem gehe ich ich mit Igor's Meinung „Hand in Hand“ .
Selbst bei den „preiswerten“ Karten ( Einsteiger und Mittelklasse GPU's ), ist es eine Unverschämtheit, wegen einer Cent-Einsparung, so einen Schnodder zu verwenden :(
GPU's sind der teuerste Bestandteil eines PC's .
Da sollte eine gewisse Sorgfalt bei den verwendeten Pasten und Pad's eigentlich selbstverständlich sein :)
Edit: Es geht ja auch anders ... Meine 2070 hat sich in 4 Jahren nur um 1 kelvin verschlechtert ... :)

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Roland83

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706 Kommentare 548 Likes

Exakt, aber wenn das Billigprodukt noch vor dem burnin davonläuft ist die beste Applikation am Ende auch nur Perlen vor die Säue ..
Da wird halt auch irgendwo ein Erbsenzähler in der Befehlskette sitzen der ein großes Einsparungspotential entdeckt hat. Man kennt das ja ..

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Martin Gut

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7,885 Kommentare 3,651 Likes

Ja. Leider ist es oft so, dass die Technikabteilung alles richtig geplant hat und später an entscheidenden Stellen so gespart wird, dass ein Produkt nur noch mangelhaft funktioniert.

Oft gehen solche Einsparungen zu weit, weil die Folgen nicht beachtet werden. Auch wenn durch solche Wärmeleitpaste nur eine von Tausend Karten ausgetauscht oder repariert werden muss, hat sich die Einsparung nicht gelohnt. Die Kosten und auch der Imageverlust für eine Firma sind einfach zu hoch als dass man sich so etwas erlauben darf.

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a
argh113

Mitglied

16 Kommentare 8 Likes

Bei einem teuren Produkt an einer Stelle zu sparen die für die Funktion notwendig ist kann ich einfach nicht akzeptieren. Vor allem im Cent Bereich bei teuren Produkten. Das Plastikgebimmel an den Lüftern simpler gestalten und sie sparen mehr ohne Leistungsverlust.

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Pilstrinker

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29 Kommentare 12 Likes

Exakt das gleiche Problem hatte ich mit meiner Manli 4080 Gallardo nach circa 1 1/2 Jahren intensiver Nutzung auch: Durch die Decke schießende Hotspot-Temps (bis zu 110 °C laut HWiNFO64) und dementsprechend auf Anschlag drehende Lüfter. Erst deren Lärm hat mich überhaupt darauf aufmerksam gemacht, sie lief ja ansonsten wunderbar leise.

Dann Kühler usw. demontiert, die GPU-Paste sah übrigens genau so aus, wie hier auf den Fotos. Als neue Paste habe ich dann auch die von Apex genommen, die ich allerdings sorgfältig mit einer alten Kredikarte auf der GPU hauchdünn verstrichen habe.

Die Temperaturen sind jetzt natürlich wieder alle im grünen Bereich, was auch gut so ist, denn ungern hätte ich die Karte durch ein anderes Modell ersetzt, gehört sie doch zu den wenigen RTX 4080 Modellen, die nicht durch Spulenfiepen, rasseln, oder sonstige Störgeräusche auffallen.

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grimm

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3,130 Kommentare 2,060 Likes

Ich hatte bei der Gallardo kurz gezuckt, weil die damals eine der günstigeren Karten war - hatte aber ein ungutes Gefühl und weiß auch wieder warum:
https://www.caranddriver.com/news/a...ine-fires-including-ultra-rare-veneno-models/

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Phelan

Veteran

200 Kommentare 177 Likes

Gut die Manli 4080 waren Monate lang die günstigsten Karten im Markt, of 50€ unterhalt der nächten Konkurenz.
Ich bin aber voll dakor, das es auf jeder Graka ein Mangel eine WLP einzusetzen die nach kurzer Zeit ihre Funtion verliert.

Aber hey das kenn man doch. Selbst Hochpreisige Autohersteller haben mit 5 cent sparen, für ihre Kunden unnötigen 3,4 stellige Kosten für Reperaturen verursacht.

Das ist nur mit Gier zu erklären um nicht ein geplanten vorzeitigen Mangel zu unterstellen, die wohl zum Neukauf animieren soll und es wohl auch oft macht. Wieviele Nutzer können bei einer Grafikkarte selber die WLP wechseln ? 20% ?

PS: die Karten müssen alle Reklamiert werden sobald die Temeratur nicht mehr passen. Dem Käufer kann und soll es egal sein ob es miese WLP oder ein Lüfterdefekt ist. Selbst wenn man weiß woran es liegt, immer mit der "negativen Produkterfahrung" Reklamieren. Also nicht "WPL iss scheiße, sondern die "Karte drosselt sich", "schafft nicht ihren angegebenen Taktfrequenz", "Lüfter spinnen rum, machen viel Krach" reklamieren. Müssen halt alle machen. Ist das einzige was wirklich hilft.

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Pilstrinker

Mitglied

29 Kommentare 12 Likes

Ich würde die Manli jederzeit erneut kaufen.

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echolot

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1,059 Kommentare 810 Likes

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass bei einem automatisertem Verfahren zum Aufbringen der Paste das einfacher vonstatten geht mit dünnflüssigeren Sorten. Also weniger die Kosten für die Paste selbst sondern das Aufbringverfahren kriegsentscheidend ist.

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big-maec

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895 Kommentare 530 Likes

Man müsste mal herausfinden, ob es Firmen gibt, die Pasten einfach mit billigem Zeugs strecken und panschen um die mit Gewinn im großen Stile weiter verkaufen. Bei anderen Sachen wird das auch schonmal gemacht und man merkt es nicht sofort.

Wer macht schon eine Materialanalyse von der Zusammensetzung im Wareneingang?

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RedF

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4,779 Kommentare 2,646 Likes

Zwar keine Paste, aber inzwischen sehr gute Pads. Zum Beispiel das Phase Change Pad von Honeywell oder das Kryosheed.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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