3D-Printer Picture Story Praxis Testberichte

Elegoo Neptune 4 Max 3D-Drucker im Test – Wie groß ist zu groß?

Zusammenbau

Es scheint immer mehr zum Standard zu werden, dass neben einer schriftlichen Anleitung auf Papier oder als PDF auch ein Video vom Hersteller bereitgestellt wird. Meiner Meinung nach eine sehr willkommene Entwicklung, daher möchte ich auch den Clip nicht vorenthalten:

Aber keine Angst, ich gehe auch hier nochmal Schritt für Schritt alles durch. Die erste Hürde ist dann schon direkt, überhaupt genug Platz für den Zusammenbau zu finden. Ich habe es wegen der Bilder auf meinem Büro-Schreibtisch hinkriegen müssen, würde aber eher zu einem Ess- oder Wohnzimmertisch raten. Irgendwas auf angenehmer Höhe, bestenfalls mit einfachem Zugriff von allen Seiten.

Mit dem Anbringen des Extruders an das Gantry Frame beziehungsweise Portal geht es los.

Sind die Schrauben links und rechts vom Druckkopf ordentlich angezogen, dreht man das Ganze am besten einmal komplett um.

Anschließend muss die Halterung für das Kabel fixiert werden sowie eine dritte Schraube in ein leicht verstecktes Gewinde unterhalb der X-Achse.

Spätestens jetzt wird etwas mehr Platz benötigt, das Portal muss nämlich mit der Basis verbunden werden.

Auch hier wieder mein Tipp, die Basis leicht über die Tischkante ragen zu lassen und dann die Schrauben abwechselnd auf beiden Seiten des Druckers anziehen.

Und wenn wie sowieso gerade „in der Nähe“ sind, bitte noch die korrekte Spannung beim Netzteil einstellen.

Während des Transports wird das große Druckbett durch mehrere Kunststoffteile an Ort und Stelle gehalten, die müssen jetzt entfernt werden.

Danach bietet es sich an, die Halterung für das Touch-Display zu montieren.

Und das magnetische Modul gleich hinterher, auch das Kabel kann schonmal angeschlossen werden.

Ganz oben am Drucker sollten bereits zwei bewegliche T-Nüsse in der Extrusion stecken.

In diese wird im nächsten Schritt der Filament-Halter eingebaut.

Theoretisch konnte der Filament Sensor auf beiden Seiten angebracht werden, bedingt durch das kurze Kabel klappt es aber nur auf der linken Seite wirklich gut.

Bei dem Verbindungskabel zum Extruder könnte man fast nostalgisch werden, eine gewisse Ähnlichkeit hat das Flachbandkabel schon zu den alten IDE-Anschlüssen.

Damit das Kabel beim Drucken nicht in die Quere kommt, wird es seitlich in eine Halterung fixiert.

Durch die beachtliche Höhe muss eine zusätzliche Stabilisierung her, hier in Form von zwei langen Stangen.

Oben gibt es eine entsprechende Halterung, in die ein Ende erstmal locker mit einer Schraube angebracht wird.

Und am anderen Ende gibt es wieder ein etwas verstecktes Gewinde.

So verstärkt wirkt der Aufbau wirklich gleich viel solider und auch das hin- und herdrehen ist etwas einfacher.

Eines der Markenzeichen der Neptune Serie an 3D-Druckern ist die große externe Kühlung, welche auch hier zum Einsatz kommt. Nur eben nochmal größer.

Kommen wir aber nun zu den kleinen Dingen, wie beispielsweise der WLAN-Antenne direkt neben dem LAN-Anschluss. Das fehlende WLAN ist beim normalen Neptune 4 für viele Käufer ein Problem gewesen, jetzt wurde es nachgerüstet.

Dann noch alle Kabel angeschlossen und „schon“ ist es geschafft.

Der Neptune 4 Max ist wirklich unhandlich und auch schwer, etwas umständlich ist also auch der Zusammenbau. Zwar alles alleine schaffbar, aber unterschätzt Sperrigkeit und Gewicht nicht.

Kommentar

Lade neue Kommentare

O
Opa_Hoppenstedt

Mitglied

32 Kommentare 12 Likes

Hast du mal versucht mit einem Haarlineal die Ebenheit der Platte zu kontrollieren? Ich hatte mit meinem Kobra 2 Max ähnliche Probleme und habe dann den Sensor neben der Düse 1mm nach unten verschoben und neu gelevelt. Das Ergebnis ist nicht 100% perfekt, aber ausreichend für große Drucke, wenn man die erste Schicht mit 140% Fluss druckt.

Antwort Gefällt mir

Tim Kutzner

Moderator

829 Kommentare 672 Likes

Ja, das Ding ist krumm und schief.

Antwort Gefällt mir

Corro Dedd

Urgestein

1,817 Kommentare 676 Likes

Eine Möglichkeit wäre noch, die Teile auf ein Raft zu drucken, bis zu welcher Größe das Sinn macht, weiß ich aber nicht. Zumindest kleinere Unebenheiten sollten damit aber nach ein paar Ebenen ausgeglichen sein.

Antwort Gefällt mir

Arnonymious

Veteran

192 Kommentare 74 Likes

Vielen Dank für den Test. Da ich mich seit einer Weile immer intensiver nach einem preiswerten 3D Drucker mit großem Druckraum umschaue, sind deine Erkenntnisse zum großen Neptune 4 sehr willkommen.
Momentan bin ich noch ohne eigenen Drucker, aber man hat ja meistens jemanden im Freundeskreis, der Druckzeit und -material gegen einen kleinen Obolus zur Verfügung stellen kann.

An alle: Mit welcher Software konstruiert ihr eigentlich? Habe in der Vergangenheit ein wenig mit Catia und Solidworks gearbeitet, aber schon lange nichts mehr damit gemacht, zumal mir die beiden Produkte für die private Wurschtelei (viel) zu teuer sind. Wurschtele mich derzeit in FreeCAD und Fusion360 rein und bin mir noch nicht sicher wo ich heimisch werden soll.

Antwort Gefällt mir

Tim Kutzner

Moderator

829 Kommentare 672 Likes

Damit fährst du eigentlich schon ganz gut.
Ich habe mittlerweile auch echt viel direkt im PrusaSlicer gemacht, funktioniert auch super zum bearbeiten von STLs

Antwort 1 Like

Arnonymious

Veteran

192 Kommentare 74 Likes

Danke. Das heißt, du konstruierst direkt im Slicer?

Antwort Gefällt mir

Tim Kutzner

Moderator

829 Kommentare 672 Likes

Einfache Sachen mache ich direkt im Slicer mit dem Basis-Körpern, ja

Antwort Gefällt mir

Dummbatz

Veteran

293 Kommentare 90 Likes

Die T-Nüsse nennen sich Nut-Steine.

Kann man für bestimmte Alu Profile bekommen unter anderem hier:

Antwort Gefällt mir

phisher

Neuling

2 Kommentare 0 Likes
RedF

Urgestein

4,672 Kommentare 2,554 Likes

Kapton Band drunter kleben, also an den Stellen wo es zu niedrig ist.

Antwort Gefällt mir

Tim Kutzner

Moderator

829 Kommentare 672 Likes

Ja, kann man alles machen.
Mir hat es aber schon an Fummelei gereicht, 1,5 Stunden die Kabel und PCB zu tauschen.

Hätte ich mir das Teil gekauft, wäre es nach ein paar Tagen wieder zurückgegangen.

Antwort 2 Likes

e
eastcoast_pete

Urgestein

1,507 Kommentare 852 Likes

Ein billigerer großer, aber schlecht verarbeiteter Drucker ist zwar groß, aber immer noch schlecht verarbeitet und damit seinen Preis nicht wert. Mir als Anfänger wär das zuviel Frickelei, und wenn's dann noch selbst einem erfahrenen Enthusiasten wie @Tim Kutzner so auf den Geist geht, gehts gleich gar nicht. @Tim Kutzner : danke für den wie immer ehrlichen und objektiven Testbericht!

Antwort 3 Likes

Alkbert

Urgestein

936 Kommentare 709 Likes

Ich besitze mittlerweile 5 3D Drucker - ein richtiges "Billigteil" ist da nicht dabei. Problem bei allen Druckern mit größeren Druckbett ist letztlich die mangelnde Planheit der Platte. Bei meinen Glasdruckbetten weniger (Ceran) bei den Aludruckbetten je nach Dicke eher mehr und oft auch unterschiedlich je nach Temperatur. Und für ABS und ASA habe ich schon gerne 85-100 °C (sowie bei Letzterem einen beheizten Bauraum). Das nächste Problem der großen Drucker ist die Geschwindigkeit. Im günstigen Segment findet man oft keine Highflow Extruder/Thermistor/Düsen Kombinationen, die auch die Verwendung von 0,8er bis 1,2er Düsen mit vernünftigem Tempo erlauben würden. Ein Drucker wie der hier vorgestellte mit einer 0,4er Düse ist natürlich schon eher lustig als sinnvoll und bei entsprechenden Kombinationen, die letztlich auf die großen Bauvolumina sinnvoll sind, und mindestens 32 mm2/sec extrudieren können sind schon andere Tarife am Start. Der große Ultimaker liegt bei ca. 6 500 Euro, Raise 3D pro (der Große) ebenfalls. Ich sehe das ein bischen am meinem Creality Ender 5 plus (meinem günstigsten Drucker), dem ich zumindest schon mal einen Bondtech extruder spendiert habe: Groß ist schön und gut, aber Druckzeiten bis zu 72 h hatte ich bislang regelmäßig mit dem Teil. Da sollte dann bitte nix schief gehen.

Antwort 2 Likes

Klicke zum Ausklappem
big-maec

Urgestein

850 Kommentare 492 Likes

@Tim Kutzner
Ich hatte für mich verschieden Druckplatten mit Effekten aus China bestellt und finde die bis jetzt nicht schlecht.
Kennst du schon die Druckplatten, die je nach Material auf der Unterseite ein Muster oder Hologramm hinterlassen?

Antwort 1 Like

Tim Kutzner

Moderator

829 Kommentare 672 Likes

Ja, siehst du sogar auf Seite 5 direkt 3 Stück von :D
Habe ich aber noch nicht viel mit herumexperimentiert

View image at the forums

Antwort 1 Like

S
SpotNic

Urgestein

956 Kommentare 398 Likes

Was ist das eigentlich fürn Ding was du da gedruckt hast? Unterbau für einen Drucker?

Antwort 1 Like

Tim Kutzner

Moderator

829 Kommentare 672 Likes

Richtig, ist im Artikel auch verlinkt:

Antwort 1 Like

S
SpotNic

Urgestein

956 Kommentare 398 Likes

Ahso, hatte ich übersehen. Danke.

Antwort Gefällt mir

big-maec

Urgestein

850 Kommentare 492 Likes

Jetzt sehe ich das auch, fällt dann kaum auf wenn man das nicht im richtigen Licht und Winkel sieht.

Hier mal die Platten im Licht.

View image at the forums

Meine Drucke auf den ersten 2 Schichten sind noch schlecht, da habe ich noch Fehler. Auf dem Blauen sieht man ein bisschen den Holo Effekt bei Bewegung sieht man es aber wesentlich besser.

View image at the forums

Antwort 1 Like

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

Werbung

Werbung