Komplett-PCs System Testberichte

ECS Liva Q1L Mini-PC im Test – Winzig klein dank Sandwich-Design

Zusammenfassung und Fazit

Über den Namen Elitegroup Computer Systems stolpert man auf dem deutschen Markt meines Empfindens nach nicht so oft, dabei bieten sie die günstigsten Systeme im Preisvergleich an. Und da sind auch eher normale Modelle dabei, nicht nur so Exoten wie hier in diesem Artikel getestet. Wie sich in den diversen Tests schon gezeigt hat, ist der normale Desktop-Betrieb und Einsatz als Alltags-Computer zwar möglich, aber wohl eher nicht das eigentliche Ziel. Alleine die Windows-Updates nach der Installation haben gefühlte Ewigkeiten gebraucht, trotz des recht flotten eMMC-Speichers. Den zeigt Windows im Taskmanager übrigens als SD-Karte an, wieso auch immer.

Den Flaschenhals sehe ich hier einfach bei der Pentium-CPU von 2016, der trotz 4 Kernen / 4 Threads schnell die Puste ausgeht. Aber wie die dedizierte Linux-Option im BIOS schon andeutet, es muss ja nicht immer Software von Microsoft sein. Und ich finde, genau das ist auch der Einsatzzweck für ein solches System mit zwei LAN-Anschlüssen. Leider konnte der Proxmox VE Installer nichts mit dem Onboard-Speicher anfangen und hat das Formatieren abgebrochen, dafür lässt sich Ubuntu Server 20.04 problemlos aufspielen. Und damit lässt sich wunderbar eine Docker-Umgebung aufsetzen, die Smarthome-Funktionen steuert, via PiHole netzwerkweit Werbung unterbindet und als kleine NAS dient. Diese und ähnliche Dienste brauchen nur selten viel Leistung, daher eignet sich der Q1L dank vielfältiger Anschlussmöglichkeiten bei nur etwa 0,19 Litern Volumen und geringem Stromverbrauch eher für diesen Einsatzbereich. Quasi ein stärkerer Raspberry Pi, der aber nicht durch die ARM-CPU limitiert ist und eben auch x86 unterstützt.

Eine Auffälligkeit möchte ich noch erwähnen, dabei geht es um den insgesamt über die USB-Ports abrufbaren Strom. Ich habe ein 15,6″ Display, meinen Funkempfänger für Maus / Tastatur sowie eine externe 2,5″ HDD angeschlossen, was bisher auch bei keinem Mini-PC ein Problem war. Mit diesem hier wurde dann aber alle paar Sekunden die Festplatte  abgeschaltet, vermutlich kann nicht so viel Leistung gleichzeitig bereitgestellt werden. Bei dem kleinen Netzteil aber auch nicht verwunderlich. Meine diversen Programme für den Test habe ich dann via USB-Stick übertragen, das war kein Problem.

Dieses System füllt eine interessante, aber vermutlich auch sehr kleine Nische. Für das, was es vermutlich sein möchte, kann ich durchaus gute Tauglichkeit bescheinigen. In dieser Größe dürfte es kaum etwas Vergleichbares geben, aber das hat vermutlich auch einen triftigen Grund. Die Zielgruppe ist sehr klein, dementsprechend wird sich auch der Umsatz in dieser Marktlücke in Grenzen halten. Kennt man ganz genau seine Anforderungen und hat genau nach solch einem System gesucht, liefert ECS passgenau ein Angebot. Für den Rest gab es hier immerhin eine interessante Kuriosität zu sehen, die eine beeindruckend kreative Lösung für viel Technik auf wenig Platz zeigt.

Das Testmuster wurde von ECS unverbindlich zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Tests und Ergebnisse fand und findet nicht statt. Eine Aufwandsentschädigung erfolgte ebenfalls nicht und es bestand auch keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.

Die sonst hier platzierte Box mit dem Preisvergleich ist bei diesem  Artikel leider nicht möglich, da der Q1L Mini-PC nicht kategorisiert ist. Daher hier der Direktlink von Geizhals.de, in Deutschland ist nur die Version mit N3350 erhältlich:

=> ECS ELITEGROUP Q1L N3350 4G/32G/Blue
 

Kommentar

Lade neue Kommentare

Abductee

Veteran

271 Kommentare 48 Likes

Schade das man sich hier für ein aktives Kühlsystem entschieden hat.
Der hier wird passiv gekühlt und hatte bei mir am Tisch niedrigere Temperaturen.

Antwort Gefällt mir

ApolloX

Urgestein

1,664 Kommentare 931 Likes

Was kostet der kleine - ich find keine Preise.
Hab mich auch gefragt, wozu man den nutzen kann und ich kam auch auf Sachen wie PiHole, was ich auf auf nem Raspi hab. Aber was du auch schreibst, dass halt eine Windows Plattform mit dabei ist, ist schon ein Vorteil in bestimmten Fällen.

Antwort Gefällt mir

n
neroqx

Neuling

3 Kommentare 2 Likes

Der aller letzte Satz ist dein Freund ;-)

Antwort 1 Like

B
Besterino

Urgestein

6,730 Kommentare 3,326 Likes

Fand so Mini-Kisten eine gewisse Zeit mal ganz spannend: Hab u.a. nen Lattepanda, Up2 und Intel NUC - ist aber unter'm Strich nichts für mich. Für Office und Spezialkrempel (z.B. kleiner Selbstbau-Router, HTPC o.ä.) aber ggf. eine Überlegung wert.

Antwort Gefällt mir

grimm

Urgestein

3,082 Kommentare 2,035 Likes

Mit nem HTPC liebäugel ich seit Jahren, erst waren unsere TVs zu klein für echtes "Theatre"-Feeling und der jetzige UHD TV, den wir im Dezember angeschafft haben, hat einfach schon selbst alles mit an Bord.

Antwort Gefällt mir

Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Ist auch viel größer :D
Aktive Kühlung ist hier aber nicht störend, System ist wie gesagt recht leise

Antwort Gefällt mir

B
Besterino

Urgestein

6,730 Kommentare 3,326 Likes

@grimm jo, HTPC braucht’s heute eigentlich nicht mehr. Ich hab noch einen völlig überdimensionierten voll-Gaming-tauglichen PC im WZ, den nutzt da aber auch niemand. Werde ich dementsprechend auch wohl wieder abbauen und einer anderen Verwendung zuführen…

Antwort Gefällt mir

grimm

Urgestein

3,082 Kommentare 2,035 Likes

Das ist schon krass, was da mittlerweile von Haus aus drin steckt - und schön flach an der Wand hängt.

Antwort Gefällt mir

Göran

Veteran

154 Kommentare 63 Likes

Passierte das Abschalten der Festplatte am USB-Port unter jedem OS ?

Antwort Gefällt mir

Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Das weiß ich leider nicht, ist mir nur unter Windows aufgefallen.
Betreibe ich das Display über ein eigenes Netzteil tritt das Problem unter Windows auch nicht auf

Antwort Gefällt mir

Göran

Veteran

154 Kommentare 63 Likes
D
Dunkeltier

Mitglied

15 Kommentare 2 Likes

Naja, mit 4GB RAM und den lahmen eMMC-Speicher ist das Ding nicht wirklich empfehlenswert. Auch sind der Pentium und Celeron alles andere als Raketen und bremsen eher.

Antwort Gefällt mir

Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Die minimale Größe war hier auf jeden Fall wichtiger als die Leistung, ja. Hat was von Machbarkeitsstudie.
Wenn man auch nur ein wenig mehr Platz erübrigen kann, gibts andere Optionen.

Antwort Gefällt mir

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

Werbung

Werbung