Update vom 09.03.2021 – CTR 2.0 RC5
- Niedrigere Referenzfrequenzwerte für Zen3 (zusätzliche Sicherheit beim Drücken der TUNE-Taste)
- Die Anzahl der Versuche, die SMU zu kontaktieren, wurde von 5 auf 10 erhöht
- Testmodus – nur AVX Light (behebt einen Fehler, bei dem es möglich war, diesen Schalter freizulegen)
Update vom 04.03.2021 – CTR 2.0 RC4
Wie wir erst vor kurzem feststellen mussten, funktionierten die Schutzfunktionen in CTR 2.0 RC3 nicht mehr so wie sie zuletzt in CTR 1.1 dokumentiert waren. Dies wird mit dem heutigen Release von CTR 2.0 RC4 wieder geändert. Die Schwellwerte für PPT, TDC und EDC greifen nun nicht nur beim Tuning, sondern auch im Betrieb und bei Überschreitung wird die Übertaktung beendet und die CPU in den Standard-PBO Modus zurückversetzt. Zusätzlich zur Max Temperature für das Tuning gibt es nun noch ein hartes Temperatur-Limit von 90°C bei dessen Erreichen ebenfalls die Übertaktung terminiert und die CPU in den Standard-PBO Modus zurückversetzt.
Auch bei uns hatte die undokumentierte Änderung von Version 1.1 zu 2.0 RC3 für Überraschung, Verwirrung und Erschütterung im Vertrauen zur Software und seinem Herausgeber gesorgt. Auch wenn Übertakten mit dem üblichen Kanon von etwaigen Beschädigungen der Hardware und Garantieverlust verbunden ist, hätte CTR als „OC-Tool für Jedermann“ nie auf diese Funktionen verzichten dürfen. Dennoch wollen wir Yuri auch zu Gute halten, dass er die Veröffentlichung für CTR 2.0 RC4 auf unsere Nachfrage hin solange verschoben hat, bis die Schutzfunktionen wiederhergestellt waren.
Im folgenden Guide erklären wir die Features, Benutzung und Besonderheiten des neuesten CTR 2.0 RC4 Releases, logischerweise mit kleinen Anpassungen zum bisherigen RC3. Aufgrund der oben genannten Thematik, empfehlen wir allen Nutzern von CTR 2.0 RC3 dringend auf die Version 2.0 RC4 zu aktualisieren.
Features und Roadmap
Heute ist es endlich soweit, der Clock Tuner for Ryzen erscheint in der lang ersehnten zweiten Version mit Support für die neuesten Ryzen 5000 CPUs und vielen weiteren herausragenden Features. CTR war in der vorherigen Version 1 schon ein sehr beliebtes Tool in der Community zur Optimierung der CPU Spannung und Taktung für Ryzen CPUs. Das Prinzip ist genauso simpel wie genial: Das Tool testet jeden Compute Core Complex (CCX) einer Ryzen CPU auf seine individuelle Qualität und ermittelt die maximale stabile Taktrate für eine gegebene Spannung. Unter Berücksichtigung eures Kühlers und Mainboards könnt ihr dann entscheiden, ob Ihr mehr Leistung, weniger Stromverbrauch oder sogar beides als Ergebnis wählt.
Heute setzt der Entwickler Yuri Bubliy aka 1usmus mit der Version 2.0 nochmal einen drauf und zukünftige geplante Releases mit weiteren Features und Optimierungen stehen für dieses Jahr auch schon auf der Roadmap. Yuri lässt also nicht locker, verwöhnt uns Ryzen-Besitzer stetig mit neuen Versionen seiner Software und das auch noch völlig kostenlos. Dafür möchte ich einmal vorab im Namen der Community ausdrücklich Danke sagen! Wenn ihr über kommende Updates zu CTR auf dem Laufenden bleiben wollt oder euch einfach nur interessiert, was Yuri den Tag über so treibt, folgt ihm doch auf Twitter. Aber genug der Vorrede, sehen wir uns zunächst einmal an, was es in diesem Release alles Neues gibt.
Was ist neu?
So kann das Tool in der Version 2.0 zum einen dynamisch zwischen statischer Übertaktung und dem automatischen Boost-Algorithmus von AMD hin und her wechseln, je nachdem was für die momentane Auslastungs-Situation mehr Leistung erbringt. Während dieses Feature bisher nur auf dem Crosshair XIII Hero Mainboard von Asus verfügbar war, macht CTR diese Funktion nun auch für Nutzer aller anderen Mainboards zugänglich. Des weiteren benötigt CTR in der neuen Version nicht mehr den Ryzen Master als Schnittstelle zur Steuerung der CPU, sondern kann direkt auf die SMU, System Management Unit, der CPU zugreifen. Damit einher gehen zum einen präziseres Monitoring und verlässlichere Kommunikation, aber auch weniger Ressourcenverbrauch durch die CTR Applikation selbst.
Die für mich persönlich willkommenste Neuerung ist der Phoenix Modus. Während das System beim Feintuning von Takt und Spannung in der vorherigen Version oft abstützte und als Folge der letzte Status manuell aus den Logs herausgesucht werden musste, kann CTR 2 nach einem automatischen Neustart dort weitermachen, wo es vor dem Absturz aufgehört hatte, und so das Tuning komplett selbstständig erfolgreich abschließen. Die offensichtlichste, aber nicht minder wichtige Neuerungen ist natürlich die hinzugekommene Unterstützung neuer CPUs der Generationen Vermeer, also Ryzen 5000 basierend auf der Zen 3 Architektur, und Renoir, den APUs basierend auf Zen 2 zusammen mit Radeon Vega Grafik. Eine vollständige Auflistung der aktuell unterstützten CPUs findet ihr hier:
- Zen 3: Ryzen 9 5950X, Ryzen 9 5900X, Ryzen 7 5800X, Ryzen 5 5600X
- Zen 2: Threadripper 3970X, Threadripper 3960X, Ryzen 9 3950X, Ryzen 9 3900X, Ryzen 9 3900XT, Ryzen 9 3900, Ryzen 7 3800XT, Ryzen 7 3800X, Ryzen 7 3700X, Ryzen 5 3600XT , Ryzen 5 3600X, Ryzen 5 3600, Ryzen 5 3500X, Ryzen 5 3500, Ryzen 3 3300X, Ryzen 3 3100
- APU: Ryzen 7 PRO 4750G , Ryzen 7 PRO 4650G, Ryzen 3 PRO 4350G
Auch neu ist die überarbeitete GUI im dunklen Design, die besonders für Anwender mit Farbenblindheiten von Vorteil sein dürfte. Der grundsätzliche Aufbau ist aber gleich geblieben, sodass sich Nutzer der vorheriger CTR Versionen sofort wieder zu Hause fühlen.
Überblick Tutorial-System
Dieses Tutorial basiert auf einem Gigabyte Aorus B550 Pro V2 und einer AMD Ryzen 9 5950X CPU. Auch mit anderen Mainboard-Herstellern, Chipsätzen und CPUs (siehe Tabelle oben) ist CTR kompatibel, ggf. müsst ihr nur ein wenig Transferarbeit leisten, z.B. bei den Einstellungen im BIOS. Solltet ihr euch wo nicht sicher sein oder sich etwas nicht so darstellen wie erwartet, schaut einfach bei uns im Forum-Thread vorbei und fragt, die Community hilft gerne!
Folgend findet ihr noch die gesamten Spezifikationen der getesteten Hardware für dieses Tutorial:
Testsystem | |
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Hardware: |
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Kühlung: |
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Gehäuse: |
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Peripherie: |
|
Vorrausetzungen – Software
Folgende Software-Komponenten werden zwingend benötigt:
- BIOS mit AGESA ComboPI Mindestversion:
- Für Ryzen 5000 and 4000: 1.2.0.0
- Für Ryzen 3000: 1.0.0.6
Die AGESA Version eures momentanen BIOS könnt ihr am einfachsten mit CPU-Z checken, das hier heruntergeladen werden kann: https://www.cpuid.com/softwares/cpu-z.html
Falls euer momentanes BIOS auf einer älteren Version basiert, müsst ihr ein wenig auf die Suche gehen, denn nicht jeder Mainboard Hersteller listet diese Info in den Release Notes seiner BIOS Versionen auf.
- Windows 10 64-bit, Build 1909 oder neuer: Welche Architektur und Version eure Windows Installation hat findet ihr in den Windows Settings unter System -> About:
- .Net Framework 4.7.2 oder neuer: Um zu checken, ob diese oder eine neuere Version installiert ist, kann einfach folgendes Powershell Statement ausgeführt werden:
(Get-ItemProperty "HKLM:SOFTWARE\Microsoft\NET Framework Setup\NDP\v4\Full").Release -ge 461808
Falls die Ausgabe „True“ lautet, ist die benötigte Version bereits installiert. Falls die Ausgabe „False“ lautet, kann die aktuelle Version von .Net Framework unter folgendem Link nachinstalliert werden: https://dotnet.microsoft.com/download/dotnet-framework/thank-you/net48-offline-installer
Sollte bereits diese oder eine aktuellere Version installiert sein, gibt der Installer Bescheid und bricht ab.
Voraussetzungen – BIOS
Die folgenden aufgeführten BIOS-Einstellungen sind Minimalanforderungen, damit CTR korrekt funktionieren kann. Da aber auch diverse andere Einstellungen die Stabilität eines Systems und damit das Ergebnis von CTR beeinflussen können (z.B. IF Clock, RAM OC etc.) empfiehlt sich zuvor ein CMOS Clear bzw. Laden von Optimized Defaults. Wem seine aktuellen BIOS Einstellungen am Herzen liegen, der kann sich bei den meisten Mainboards diese vorher in eine Profil speichern.
BIOS-Einstellungen, die zwingend gesetzt sein müssen, sind folgende:
- CPU-Multiplikator: Auto
- CPU-Spannung: Auto
- LLC: Hier variieren die Settings je nach Mainboard Hersteller und auch zwischen den Generationen, z.B. von X370 zu X570. Das Ziel ist in jedem Fall ein möglichst geringer Vdroop unter Last ohne zu hohen Overshoot nach Stop der Last. Yuri empfiehlt zunächst mit LLC Auto zu starten und einen CTR Lauf zu starten. Sollte der Vdroop (Spannungsfall) außerhalb der empfohlenen Toleranz von 1.5-5% liegen, gibt CTR eine entsprechende Meldung aus mit der Bitte die LLC noch mal anzupassen. Weitestgehend bewährte Alternativen zu “Auto” sind je Hersteller wie folgt:
- Precision Boost Overdrive (PBO 2): Auto
- Global C-state Control: Auto (Enabled falls es kein Auto gibt)
- CPPC: Auto (Enabled falls es kein Auto gibt)
- CPPC Preferred Cores: Auto (Enabled falls es kein Auto gibt)
- Stabile RAM-Übertaktung oder stabiles XMP: Wie man seinen RAM auf Stabilität testet, würde den Rahmen dieses Tutorials sprengen. Im Zweifel empfiehlt es sich, die aktuellen Settings in ein BIOS Profil zu speichern und die RAM Einstellungen auf Auto bzw. XMP zurückzusetzen.
Voraussetzungen – Human
Was Ihr neben den genannten technischen Tools auf jeden Fall mitbringen solltet, sind etwas Zeit, Geduld eine verlässliche Koffein-Quelle eurer Wahl und ein Quäntchen Experimentierfreude. Außerdem solltet Ihr euer System nicht benutzen und alle anderen Applikationen schließen, während CTR die Eigenschaften eurer CPU auslotet. Zum einen könntet ihr sonst das Ergebnis verfälschen und zum anderen im schlimmsten Fall bei einem Absturz des Systems sogar Daten verlieren.
Installation CTR
Die aktuelle Version des CTR bekommt ihr immer bei uns auf der Website (siehe letzte Seite des Tutorials). Falls ihr den CTR Download ohne Cinebench R20 gewählt habt, muss nach dem Herunterladen und Entpacken noch eine Cinebench R20 Installation in das “CB20” Verzeichnis kopiert werden. Cinebench R20 kann ebenfalls auf der Downloadseite hier im Tutorial heruntergeladen werden.
Cinebench durch Klick auf die Cinebench.exe einmal manuell starten, nochmal die eigene Seele verkaufen und Cinebench wieder schließen.
Das war’s auch schon, CTR ist nun einsatzbereit und es kann losgehen!
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