So, heute gibt es Teil zwei der Grafikkartenfestspiele und diesmal ist AMD am Zug. Frage des heutigen Tages: Was ist klein, knuffig und performt fast genauso wie eine GeForce RTX 3060 12 GB? Es ist AMD neuester Navi33-Spross. Das Kind heißt Radeon RX 7600 8 GB, landet in Full-HD fast genau auf dem gleichen Performance-Punkt wie die RTX 3060 12GB und braucht sogar ein paar Watt weniger Lebens-Elixier. Um nicht zur Doublette zu geraten, muss AMD also über den Preis gehen, der zum Zeitpunkt, wo ich diese Zeilen schreibe, inoffiziell gerade auf 299 Euro inklusive MwSt. gesenkt wurde. Zwar gibt es in Deutschland bereits eine GeForce RTX 3060 für 269 Euro, allerdings mit nur 8 GB Speicher und auch deutlich langsamer. Die vergleichbaren 12-GB-Modelle liegen bei ca. 320 Euro und darüber. Und auch nur die sind in etwa genauso schnell. Das muss ich fairerweise voranstellen.
Wichtiges Vorwort
Natürlich gibt es wie gewohnt viele Benchmarks, den umfassenden Teardown, eine sehr aufwändige Platinen- und Kühler-Analyse mit einigem Reverse-Engineering, sowie die Analyse der Leistungsaufnahme und der Lastspitzen samt passender Netzteilempfehlung. Da ich weiß, dass viele Kollegen auch noch einmal die ganzen technischen Details samt Theorie wiederholen, die ja bereits vorab schon in diversen Häppchen dargereicht wurden, spare ich mir das heute im ganz großen Umfang und verweise nur noch einmal kurz auf die bereits bekannten Daten. Wie das mit dem Vergleich zu NVIDIAs GeForce RTX 3060 12 GB genau aussieht und wo AMDs ältere 6000er Karten noch mitmischen können, wird der heutige Test natürlich zeigen.
NAVI33 XL im Vollausbau
Die AMD Radeon RX 7600 setzt auf die Navi 33 XL GPU, also den Vollausbau mit 204 mm² in 6 nm. Und es ist der dritte und auch einzige Chip des RDNA 3 Line-Ups, der noch ein echtes monolithisches Design nutzt. Dazu kommen 8 GB GDDR6-Speicher an einer 128-Bit-Bus-Schnittstelle. Die Spezifikationen des Speichers sind identisch mit denen der NVIDIA GeForce RTX 4060 Ti 8 GB, was eine maximale Bandbreite von 288 GB/s (20 Gbps) ergibt. Die GPU wird 32 Compute Units (CU) mit 2048 Stream-Prozessoren bieten, also genau die Kernzahl der älteren Navi 23 GPU.
Zu den Eckdaten gehören auch 32 ROPs und 128 Textureinheiten, sowie eine PCIe 4.0 x8 Schnittstelle, identisch mit der NVIDIA GeForce RTX 4060. Die GPU-Basis- und Speichertaktraten liegen bei jeweils 2250 MHz, sowie 2655 MHz (Boost), aber die Karte liefert auch schon mal Werte oberhalb von 2.8 GHz, je nach Kühlung und Last. Doch dazu komme ich später noch. Ansonsten gelten die gleichen Features wie für die größeren RDNA3-Chips, bis hin zum AV1-Videoencoder.
Die AMD Radeon RX 7600 8 GB MBA (Made by AMD)
Die kleine Karte wiegt nur noch 753 Gramm. Die Länge von 20,4 cm ist extrem moderat und die Höhe von 11 cm liegt nur etwas über dem Normalmaß. Da braucht man kein Trum von Gehäuse, zumal man ja keinen 12VHPWR-Adapter nutzen muss, sondern mit einem einzigen 6+2-Pin auskommt. Dass das trotzdem nicht ganz unproblematisch ist, das zeige ich Euch beim Teardown. Die Einbautiefe beträgt rund 4 cm zuzüglich der 5 mm für den Backplate-Aufsatz auf der Rückseite. Damit ist sie gerade noch so eine echte Dual-Slot-Karte.
Der Leichtmetallrahmen ist altbekannt und auch die Formensprache von Lüfter, Abdeckung und Slotblende im Radeon-RDNA3-Design ist nicht neu. Nur dass alles reichlich geschrumpft aussieht. AMD nutzt ein Single-BIOS und wer übertakten möchte, muss ein passendes Tool wie den Wattman verwenden. Die Haptik ist wie gewohnt hochwertig, die Karten haben durchaus Sammlerwert und wirken angenehm zeitlos. ARGB findet man jedoch nicht, nicht einmal gegen Aufpreis.
Man kann ja aber nicht nur Strom in die Karte stecken, sondern auch Videoanschlüsse. Es sind derer vier, um ganz genau zu sein, als da wären: dreimal DisplayPort 2.1 und einmal HDMI 2.1a. Einen nativen USB-Anschluss gibt es hier leider nicht mehr.
Der Screenshot aus GPU-Z zeigt uns noch einmal Standardvorgaben der RX 7600:
RX 7600 |
RTX 4060 | RTX 3060 Ti | RTX 3060 | |
Architecture | NAVI33 XL | Ada Lovelace | Ampere | Ampere |
Process node | TSMC 6nm | TSMC N4 | Samsung 8 nm | Samsung 8 nm |
CUDA cores | 2048 | 3072 | 4864 | 3584 |
Ray tracing cores | 32 | 24 (3rd-gen) | 38 cores (2nd-gen) | 28 cores (2nd-gen) |
Tensor cores | – | 96 (4th-gen) | 152 cores (3rd-gen) | 112 cores (3rd-gen) |
Base clock speed | 2.250 GHz | 1.83 GHz | 1.41 GHz | 1.32 GHz |
Boost clock speed | 2.655 GHz | 2.46 GHz | 1.76 GHz | 1.78 GHz |
VRAM | 8 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6/6X | 8 / 12 GB GDDR6 |
L2/L3 cache | 32 MB (L3) | 28 MB (L2) | 4 MB (L2) | 3 MB (L2) |
Bus width | 128-bit | 128-bit | 256-bit | 192-bit |
Total Graphics Power (TGP) | 162 W | 115 W | 200 W | 170 W |
Damit wäre diese erste Seite geschafft und wir bereiten uns schon einmal langsam aufs Testgeschehen vor.
- 1 - Einführung, technische Daten und Technologie
- 2 - Test System im igor'sLAB MIFCOM-PC
- 3 - Teardown: PCB und Stecker-Probleme am 8-pin PCIe
- 4 - Teardown: Kühler und Wärmeleitpaste
- 5 - Gaming Performance FHD (1920 x 1080)
- 6 - Summe Gaming-Performance WQHD (2560 x 1440)
- 7 - Latenzen und DLSS vs. FSR
- 8 - Details: Leistungsaufnahme und Lastverteilung
- 9 - Lastspitzen, Kappung und Netzteilempfehlung
- 10 - Temperaturen, Taktraten und Infrarot-Analyse
- 11 - Lüfterkurven und Lautstärke
- 12 - Zusammenfassung und Fazit
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