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Das große Radeon RX480 Test-Roundup (Update]

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MSI setzt bei der RX480 Gaming X 8G auf altbewährte Kühlertechnik und bleibt sich auch sonst einigermaßen treu. Beim Takt setzt man mit den vorgegebenen 1303 MHz beim Boost auf eine gute, jedoch nicht die höchstmögliche  Werksübertaktung. Zusätzlich vertraut man traditionell auf überdurchschnittlich hohes Power Limit und eine sehr konservative Lüftersteuerung samt niedrigem Temperatur-Limit. Wie gut dies in der Praxis dann funktioniert, werden wir gleich noch sehen.

MSI scheint zwar keinen besonderen Fokus auf die Karte zu legen, was die Werbung und die anfangs sehr bescheidene Verfügbarkeit an Samples für die Medien belegen dürften, aber das Produkt als solches geht so durchaus in Ordnung und hätte durchaus etwas mehr Zuwendung seitens des firmeneigenen Marketings verdient.

1. Äußeres Erscheinungsbild und Eckdaten

Mit 974 Gramm verfehlt man das volle Kilo nur knapp, ist aber nicht die schwerste Karte im Test. Mit einer echten Einbaulänge von 27,5 cm (Slotblende außen bis Hinterkante Kühlerabdeckung), einer Einbauhöhe von 13,5 cm (Oberkante Slot bis Oberkante Kühlerabdeckung), sowie einer Einbautiefe von 3,5 cm ist sie ebenfalls eine echte Dual-Slot-Karte.

Die Backplate benötigt auf der Rückseite zusätzlich noch einmal 0,5 cm Einbautiefe, was bei ITX-Projekten und CPU-Turmkühlern zu berücksichtigen ist. Rein optisch zeigt die Karte das übliche MSI-Design, schön der eigenen Corporate Idendity folgend. Wiedererkennungfaktor 100%.

Die Kühlerabdeckung aus Kunststoff ist jetzt haptisch keine wirkliche Offenbarung, rein optisch ist sie akzeptabel, zumal MSI mit dem roten Blendenteil noch einen Eyecatcher bietet. Die beiden Lüfter kennen wir bereits von anderen MSI-Karten mit dieser Kühlerausbaustufe. Die Rotorblätter sind  doppelt kugelgelagert und besitzen einen Durchmesser von jeweils 9,5 Zentimetern, was den sehr hohen Aufbau der Karte erklärt.

Die Lamellenausrichtung ist horizontal, was das Mainboard unterhalb der Karten entlastet und einen Teil der warmen Abluft durch die Slotblende hinauszubefördern hilft. An der Oberseite dominieren ein beleuchtetes MSI-Logo und der 8-Pin PCIe-Spannungsversorgungsanschluss das Bild.

Das Kartenende zeigt uns noch einmal den Lamellenkühler, während man auf der Ober- und Unterseite die zwei durchgängigen 6-mm-Heatpipes sieht. Auf der Oberseite kommt dann noch die kürzere 8-mm-Heatpipe hinzu.

Die Slotblende ist klassenüblich bestückt und trägt einen DVI-D-Anschluss, drei Anschlüsse für den DisplayPort 1.4 und einen HDMI-2.0.Ausgang. Dazwischen platzieren sich Luftöffnungen, die einen Teil der Abwärme nach außen entlassen.

2. Platinenlayout und Spannungsversorgung

Nehmen wir die Backplate, den Kühl- und Stabilisierungsrahmen, sowie den Kühler ab, können wir einen Blick auf die Platine werfen. MSI positioniert die Spannungswandler für die GPU allesamt auf der rechten Seite zum Kartenende hin, während man die beiden einzelnen Phasen für Speicher und Peripherie/Controller auf der linken Seite anordnet. Damit geht man den komplett umgekehrten Weg zu HIS.

Beim Speicher setzt MSI, wie die Mitbewerber auch, mit den K4G80325FB HC25 auf insgesamt acht 1GB große DDR5-Module von Samsung. Dieser Consumer-Speicher ist für Betriebstemperaturen von maximal 85°C spezifiziert und wird auf dieser Karte mit 2000 MHz betrieben.

Man setzt bei der GPU auf sechs einzelne Phasen, die von einem IR 3567 von International Rectifier bereitgestellt werden. Die Spannungen werden bei jeder Phase jeweils über einen CHL 8510 als Gate-Driver generiert, der den hochintegrierten MOSFET des Regelkreises ansteuert.

Die eigentliche Spannunswandlung geschieht  und auf der Low-Side über einen Dual-N-Channel MOSFET 3816, der die MOSFETs für High- und Low-Side, sowie eine Schottky-Diode in sich vereint. Damit spart man Platz, schafft aber unter Umständen auch einen unnötigen Hotspot, wenn der Kühler unterdimendioniert wird.

Bei den verwendeten Spulen setzt man auf normale, gekapselte Ferritspulen, die in einem dünnwandigen Gehäuse vergossen wurden. Gelabelt und beworben als SFC (Super Ferrite Chokes) sind sie zumindest hochwertiger als die üblichen Verdächtigen auf den Referenzdesigns.

Bei den Spannungswandlern für den Speicher setzt man auf eine eher konservative Lösung, wobei eine Phase auf der linken Platinenseite genügen muss. Ein zweiter, auf den ersten Blick ähnlich ausgeführter Spannungswandler, versorgt dann die Peripherie und die Controller. Mit dem GS7225 von GStek setzt man beim Speicher auf einen ACOT Synchronous Step-Down Converter, der einen einzelnen Dual-N-Channel MOSFET 3816 ansteuert, den wir als Komplettlösung schon bei den Phasen für die GPU gesehen haben.

3. Leistungsaufnahme und Konformität

Die Leistungsaufnahme liegt auch bei dieser werksübertakteten Karte noch deutlich über dem, was wir für das Referenzdesign messen konnten. Die knapp 18 Watt im Idle sind nicht mehr zeitgemäß, aber durch die großzügig bemessenen Spannungen und dem hohen Idle-Takt von immerhin 300 MHz begründet.

Im Gaming-Loop erreicht die Karte ca. 191 Watt und liegt damit deutlich oberhalb der Referenzkarte, während beim Torture-Loop dann stolze 224 Watt gemessen wurden, die aus dem sehr hoch angesetzten Power Limit resultieren. Viel mehr geht dann kaum noch, wobei die Peakwerte lediglich kurze Momentwerte darstellen, die zwar nicht als Richtwert für die Netzteilbemessung herhalten müssen, jedoch zeigen, dass man auf eine qualitativ zweckmäßig bestückte Sekundärseite beim Netzteil achten sollte (Low Impedance Caps).

Die beiden nachfolgenden Grafiken veranschaulichen den Verlauf über jeweils 2 Minuten im Gaming-Loop und beim Torture-Test, auf denen auch die jeweilige Berechnung der durchschnittlichen Leistungsaufnahme beruht.

Kommen wir nun zur Auswertung der fließenden Ströme und die lassen den Anwender im Vergleich zu einigen anderen Karten sehr ruhig schlafen. Zunächst sollten wir noch einen Blick auf die zu den obigen Diagrammen korrespondierenden Stromflüsse der einzelnen Versorgungsschienen werfen:

Was wir sehen, kann ist beruhigend. Ganze 3,9 Ampere anstelle der maximal spezifizierten 5.5 Ampere sind ein sanftes Ruhekissen auch für ältere Mainbords. Wer einwendet, dass die Leistungsaufnahme am PCIe-Spannungsversorgungsanschluss damit die empfohlenen 150 Watt um 22 Watt übertrifft, sei beruhigt. Wir haben in Eigenversuchen bereits bis zu 400 Watt echte Gleichspannung und immerhin noch 300 Watt alternierende Lasten über einen solchen Anschluss zugeführt, ohne dass es zur Überhitzung gekommen wäre.

Da die Versorgung am externen PCIe-Anschluss die spezifizierten 150 Watt um bis zu 22 Watt übersteigt, sollte man diese Karte unbedingt mit einem ordentlichen 8-Pin-Stecker samt AWG18-Kabel direkt anschließen und auf Adapterlösungen von 6- zu 8-Pin oder die Nutzung von Laufwerks-Molexsträngen für die Versorgung zwingend verzichten. Das kann gut gehen, muss es aber nicht!

4. Kühleraufbau und Temperaturen

Das Kühlkonzept setzt auf eine halboffene Sandwichbauweise. MSI verwendet eine im Inneren mit Folie isolierte Backplate, die nicht ins Kühlkonzept einbezogen wurde und lediglich der Stabilisierung und Optik dient, sowie einen Kühlframe, der auch als stabilisierendes Gegenstück zur Backplate dient.

Die Speicher werden nicht über den Heatsink, sondern über diesen speziellen Frame unterhalb des eigentlichen Kühlers gekühlt. Ob und wie das Konzept so aufgeht, sehen wir gleich noch. Die Bereiche um die Spulen und Kondensatoren hat MSI offen gelassen, damit zumindest etwas Airflow auch zur direkten Kühlung dienen kann.

Der Kühler selbst besteht aus einen vernickelten Kupfer-Heatsink für die GPU, in den insgesamt eine 8-mm- und zwei durchgehenden 6mm-Heatpipes eingepresst wurden, die aus gesintertem Kompositmaterial bestehen und die ebenfalls vernickelt wurden.

Die Kühlperformance ist gut, denn im Gaming-Loop wird der Maximaltakt von 1303 MHz konstant gehalten und bricht nur kurzzeitig um wenige MHz ein. Dass die Temperaturen im Torture-Loop bereits ordentlich ausbrechen liegt vor allem im viel zu hoch angesetzten Power-Limit begründet, das in dieser Höhe komplett deplatziert sein dürfte.

Betrachten wir nun die Temperaturen nicht als Kurve, sondern prüfen, welche Folgen die Last auf der Platine hinterlässt. Mit knapp 80°C beim Gaming -Loop im offenen und im geschlossenen Gehäuse ist man noch recht gut dabei. Interessanterweise liegt die GPU-Temperatur im geschlossenen Gehäuse dann soger einen Tick niedriger. Warum das so ist und welche Folgen sich aus der Ursache ergeben, sehen wir gleich noch.

Beim Stresstest messen wir 80°C bzw. knapp 85°C für die Spannungswandler. Die CPU liegt mit reichlich 73°C im offenen Aufbau auch noch gut im Rennen. Im geschlossenen Aufbau sehen wir die GPU bei knapp 80°C wobei auch hier das wärmste Speichermodul die 80°C-Marke deutlich unterschreitet.

Die Kühlung geht somit also auch im geschlossenen Gehäuse vollends in Ordnung, zumindest solange, wie man nicht den Stresstest anwirft..

5. Lüfterdrehzahlen und Geräuschemission

Doch wo liegt nun die Ursache für die fast gleiche Temperatur der Karte beim Gaming-Loop im offenen Aubau oder im geschlossenen Gehäuse? Betrachten wir die Lüfterdrehzahlen, dann erleben wir eine einigermaßen unangenehme Überraschung. Die Lüfterkurve ist nämlich oberhalb der Zieltemperatur von 72°C extrem aggresiv eingestellt, damit die Karte diesen Wert fast um jeden Preis halten kann. Das ist dann leider bereits deutlich hörbar und jenseits dessen, was wir von MSI sonst gewohnt sind.

Mit fast 2000 U/min ist die Karte damit im Gehäuse sogar ca. ein dB(A) lauter als die HIS RX480 IceQ X² Roaring Turbo, wobei der Klangcharakter des breitbandigen Geräuschteppichs etwas angenehmer ausfällt. Aber so richtig leise geht wirklich anders! Warum MSI nicht zumindest 80°C zulässt und damit auf eine leisere Karte hinarbeitet, wird wohl deren Geheimnis bleiben.

Was auch negativ auffält, ist das Peak zwischen ca. acht und zehn Kilohertz. Eingeweihte werden wissen, dass sie diesen Frequenzbereich den Spulen der Spannungswandler zuordnen können. Das leichte Schnarren und Zirpen ist somit durchaus hör- und messbar.

6. Zwischenfazit

Die MSI RX 480 Gaming X 8G ist im Prinzip eine grundsolide und gut durchdachte Karte, bei der es lediglich am Finish der Lüfterkurve fehlt und deren etwas zu hoch angesetztes Power Limit unter stressartigen Bedingungen zu unnötig hohen Leistungsaufnahmewerten führt. Dass sich dies nicht in mehr FPS beim Spielen umsetzen lässt, ist zudem schon ärgerlich genug.

Die Kühlleistung ist angemessen, jedoch nicht übermäßig gut, um ohne manuelle Änderungen noch größere Übertaktungsversuche im geschlossenen Gehäuse zuzulassen. Dies gelingt nur dann, wenn auch die Gehäuselüfter einen ordentlichen Durchzug garantieren, was natürlich mit einer weiteren Geräuschentwicklung verbunden ist. Sonst schnellt die Lüfterdrehzahl in für MSI eher untypische Höhen und nervt recht ordentlich.

Die Karte sollte unbedingt an einem Netzteil mit echtem 8-Pin-Anschluss und mindestens AWG18-Kabel betrieben werden. Für (vor allem ältere) Billignetzteile könnte hier sonst ein unvermuteter Ausfallgrund entstehen, der so eigentlich unnötig ist.

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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