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Alphacool ES Durchfluss- und Temperatursensor „HighFlow“ mit Tachosignal im Test – Ab 100 l/h ganz nah an der Referenz

Das Problem mit ungenauen Durchfluss-Sensoren hatte ich ja bereits schon einmal hinterfragt, so dass ich mir vorgenommen hatte, immer mal wieder zu prüfen, was sich so getan hat. Mit dem Alphacool ES Durchfluss- und Temperatursensor „HighFlow“ mit Tachosignal (was für ein furchtbar sperriger Name!) hat Alphacool einen Durchfluss-Sensor im Portfolio, der für seine reichlich 38 Euro erstaunlich genau arbeitet. Leider gibt es keine eigene Auswertungselektronik mit USB-Anschluss oder gar Anzeige, man erhält nur die U/min als Tachosignal und muss dann die am Motherboard ausgelesenen Werte selbst umrechnen. Dass das Teil zusätzlich einen einigermaßen genauen (aber etwas trägen) Temperatursensor besitzt, hilft hier durchaus, wenn das Mainboard einen passenden Anschluss besitzt. Falls nicht: Pech gehabt.

Das Produkt von Alphacool hat den Vorteil, dass nichts kaputt gehen kann, was nicht dran ist. Der Turbinen-Sensor arbeitet ab ca. 40 l/h, vorher macht ihm die Trägheit einen Strich durch die Rechnung. Wir werden das Teil bei der heutigen Messung mit meinem Referenz-Sensor und dem High Flow Next von Aqua Computer vergleichen. Ausgewertet und protokolliert habe ich alles mit HWInfo64, doch dazu komme ich gleich noch. Zurück zum Sensor.

Der relativ kompakte Alphacool ES „HighFlow“ Durchfluss- und Temperatursensor lässt sich dank seiner zwei G1/4″ Innengewinde problemlos in jeden Wasserkreislauf integrieren, unabhängig davon, ob Schläuche oder Hard-Tubes verwendet werden. Die passenden Anschlüsse werden einfach an den Sensor geschraubt und an einer beliebigen Stelle im Wasserkreislauf angebracht, wobei man aufpassen sollte, den Sensor nicht unmittelbar nach einer Biegung zu positionieren. Wirbel und Turbulenzen mag er nämlich (bauartbedingt) überhaupt nicht. Die Verbindung und Auswertung erfolgt über das mitgelieferte 42 cm lange Hallsensorkabel am entsprechenden Mainboard-Anschluss. Auch die Einbaurichtung (und damit die Richtung des Durchflusses) muss zwingend beachtet werden.

Einlass mit Blick auf die Flügelrad-Turbine

Ein klassischer NTC 10 kOhm Thermistor dient als zusätzlicher Temperatursensor, der einen auslesbaren Temperaturbereich von -40 bis 125 °C ermöglichen soll. Im Test lag er im Bereich von 20 bis 40 Grad nur knapp zwei Grad fast konstant daneben (leicht darüber), allerdings reagiert er nicht sonderlich schnell. Das 43,5 cm lange Kabel endet in einem üblichen 2-Pin-Anschluss. Viele Mainboards haben bereits direkte Anschlussmöglichkeiten für solche Sensoren, aber das muss man selbst überprüfen. Externe Controller mit NTC-Anschluss bieten natürlich auch Anschlussmöglichkeiten für diesen Sensor.

Auslass mit eingeschraubten NTC-Sensor

Das Datenblatt gibt dem interessierten Leser noch weitere Informationen zu den technischen Daten und Merkmalen:

Alphacool_ES_Durchfluss_Temperatursensor_HighFlow_mit_Tachosignal_Manual

Alphacool ES "HighFlow", Durchfluss- und Temperatursensor mit Tachosignal (17558)

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Kommentar

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S.nase

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1,298 Kommentare 413 Likes

Kann man denn den Pönöpell( wo der TempSensor drin steckt) auch ganz entfernen/rausschrauben, so das der Durchflußsensor eventell auch schon bei niedrigeren Durchflußmengen linearere Ergebnisse liefert?

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Das Teil könnte ja auch der Grund sein, warum die Tabellenwerte in der Anleitung so weit abweichen. Weil der TempSensor eventuell erst später mit hinzugefügt wurde.

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Igor Wallossek

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10,104 Kommentare 18,591 Likes

Dass die Werte in der Tabelle so abweichen, hat einen anderen Grund. Sie sind grundsätzlich falsch. Das bisschen Schraube ist zudem hinter der Turbine, das spielt also keine Rolle. Du siehst in meinem Foto auch, wie klein der wirklich ist. Die Zeichnung ist eher exemplarisch :D

Generell wird man kaum Turbinensensoren finden, die unter 100l/h wirklich valide messen. Das liegt schon am Prinzip. Da ich aber eine genaue Tabelle mit Hilfe des berührungslosen Sensor gemacht habe, kann man mittels der Kurve jetzt genau rechnen und bekommt echte Werte, die so auch stimmen. Das bieten kaum Hersteller an und per Elektronik ist das fast nicht umsetzbar, da zu teuer. Die arbeiten fast alle mit einem festen Teiler (Faktor), was immer schief gehen muss.

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big-maec

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794 Kommentare 461 Likes

Wenn man die FAN/Pumpe Anschlüsse nimmt, kann man das meistens im BIOS umstellen, zwischen U/min oder l/h.

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Quelle: Gigabyte mb_manual_x570-aorus-master_1102_e.pdf

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RedF

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4,600 Kommentare 2,521 Likes

Mit l/h = 0,1811*UPM - 9,7502 sollte man doch gut hinkommen.

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ApolloX

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1,625 Kommentare 905 Likes

Danke, jetzt weiß ich auch, warum der Sensor bei mir andere Zahlen anzeigt.
ALC, warum nicht einmal die eigenen Produkte vernünftig testen und beschreiben?

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Igor Wallossek

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Es ist eben NICHT linear :)

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RedF

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4,600 Kommentare 2,521 Likes

Ja, polynomisch wirds leider kaum besser ^^
( gut 6ten grades gehts, aber sowas will ja keiner )

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Igor Wallossek

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Funktioniert so aber nicht. Manche FlowMeter haben sogar zwei Sensoren, da käme das Doppelte raus. Der Aqua Computer High Flow Next ist ein gutes beispiel dafür, dass selbst gute Turbinen mit festem Faktor versagen.

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b
bijavay441

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Wieso ist das Aqua Computer high flow NEXT in diesem Test auf einmal so viel ungenauer als noch beim ursprünglichen?

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Sergeferlich

Neuling

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Nutze auch diesen Sensor und hab auch eine Formel für einen Virtuellen Sensor gefunden.
Jetzt frag ich mich natürlich, ob bei dieser Rechnung das Ergebniss annähernd korrekt oder voll daneben ist.

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Mir war nur wichtig, dass ich überhaupt einen Rohwert habe. Was es genau mit Gradient und Intercept auf sich hat, war ich zu faul zu googlen.
Evtl. kann einer von euch mich erleuchten.^^

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S
S.nase

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Gibt es denn Monitorsoftware, in die man die ermittelten Korrekturwerte drehzahlabhängig eintragen kann, und damit korrigierte Durchflußmengen anzeigt werden?

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Haru

Veteran

115 Kommentare 65 Likes

Ganz ehrlich? So genau wie die Teile sind, reichen sie allemal für eine grobe Schätzung. Nicht, dass wie bei GN und der AiO-Thematik da wieder Dinge verdreht werden 😅

Ich selbst hab den Highflow NEXT und bin happy damit. Passt gut rein, sieht gut aus, ist genau. Bei 5% auf den Pumpen (drunter schwingt da was) zeigt der je nach Temperatur des DP Ultra so 50-60l/h an, was ja auch eigentlich genug ist. Hau ich da mal ca. 10 drauf, bin ich beim echten Wert :) Passt doch.

Solang ich nicht bei echten 60l/h quasi 120 oder mehr angezeigt bekomme, passt das ja auch. Gab ja im anderen Test solche Katastrophen 😁

Hat alphacool aber ganz gut gemacht :)

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S
S.nase

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1,298 Kommentare 413 Likes

Wenn sich das IgorLab schon die Arbeit macht, ne KorrekturwerteTabelle zu vermessen, würde es mich glücklich machen die auch komfortable verwenden zu können. Daher meine Frage, ob es Software gibt in der man solch eine KorrekturwerteTabelle auch anwenden kann.

Wenn es nur um ne Funktionskontrolle geht, sind genauere Messwerte natürlich relativ egal.

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Igor Wallossek

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10,104 Kommentare 18,591 Likes

Weil es, schlicht und ergreifend, ein anderes Gerät ist (der alte war defekt) und sich der Testaufbau grundlegend unterscheidet. Ich arbeite hier mit annähernd vollem Druck und nur minimalem Bypass. Steht aber im Artikel.

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³N1GM4

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81 Kommentare 14 Likes

@Igor Wallossek
Angenommen die ermittelten Messwerte in der Tabelle mögen bei 20°C Wassertemperatur stimmen...
Passt das ganze dann auch noch so mit >30°C warmen Wasser überein?

Pures Wasser wird aus gewissen Gründen aber kaum jemand nutzen.
Wie fallen die Messwerte bei einem übliches Kühlmittelgemisch wie z.B. Aquacomputer DP Ultra bei unterschiedlichen Temperaturwerten aus?

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³N1GM4

Mitglied

81 Kommentare 14 Likes

Weil die Teile einfach nur Schätzeisen/Spielzeuge sind und keine konstanten und zuverlässige Messungen bieten.

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Igor Wallossek

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10,104 Kommentare 18,591 Likes

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Das habe ich auch getestet. Wasser gegen DP Ultra Pur und 20 vs. 35 Grad. Nimmt sich nichts. Wie auch? Ich stelle mit dem Ultraschall den Flow ein und lese dann den Rest ab. Was vorn reinkommt, kommt auch hinten wieder raus. Nur bei reinem Glykol müsste ich den Keyence heftiger umstellen. Ich habe für alle meine Flüssigkeiten die Vorlagen, was ich einprogrammieren muss.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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