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Alphacool ES Durchfluss- und Temperatursensor „HighFlow“ mit Tachosignal im Test – Ab 100 l/h ganz nah an der Referenz

Messaufbau und Abgleich

Das Herzstück als Referenz ist ein spezieller, hochpräziser Ultraschall-Durchflussmesser in Form des Keyence FD-Q10C. Dieser anklemmbare Durchflussmesser arbeitet völlig berührungsfrei und beeinflusst auch den Durchfluss im Kreislauf nicht. Die Genauigkeit übertrifft die der mechanischen Lösungen bei weitem, so dass man hier nach dem Kalibrieren einen echten Referenzwert für den Momentanvolumenstrom erhält. Vor allem auch in den niedrigeren Bereichen deutlich unterhalb von 100 l/h.

Gespeist wird das Ganze über ein spezielles 4-Pin M12-Kabel aus einem externen Netzteil. Um dem verwendeten Rohr-Teilstück unter der Klemme exakt gerecht zu werden, habe ich die montierten Komponenten noch einmal in einem befreundeten Labor in Serienschaltung zu einem geeichten Gerät abgleichen lassen (M 1). Gemessen wird der Momentanvolumenstrom generell in Litern pro Minute (l/m), nicht pro Stunde. Das Gerät bietet neben der Grenzwertermittlung auch Differenzmessungen und einen frei definierbaren Nullpunkt an.

So gerüstet, kann man nun auch Durchfluss-Sensoren im Messkreislauf bewerten und hat für die mehrfache Wertermittlung stets auch die Möglichkeit, in Echtzeit zwischen diesem Testobjekt und dem Referenz-Sensor zu vergleichen, um eine mögliche Drift des Volumenstroms zu erkennen und gegebenenfalls etwas nachzuregeln. Das Herz des Messaufbaus sind wieder eine potente Pumpe, die bis zu 300 l/h liefern kann, ein großer Ausgleichsbehälter im Kompressorkühler und ein externer mit zusammen fast 10 Litern Volumen (hier habe ich die Wassermenge wieder etwas reduziert), sowie der Kompressorkühler selbst, dessen Hysterese so eingestellt wurde, dass die Temperatur im Vorlauf bis zu 1000 Watt zugeführter Abwärme zwischen 19.5 und 20,5 °C gehalten werden kann. Zum Einsatz kommt reines Osmose-Wasser ohne Zusätze.

Um Schwankungen des Volumenstroms („Durchflussmenge“)  im Bereich der Pumpe zu vermeiden, lasse ich diese ungeregelt bei maximaler Leistung laufen und regle stattdessen den Volumenstrom mit Hilfe eines Spindelhahnes in Zusammenarbeit mit einem Kugelhahn als parallel angeordnete Ventile herunter. Mit dem Kugelhahn stelle ich (recht grob) den Volumenstrom etwas unterhalb des gewünschten Wertes ein und regle dann durch das Öffnen des sehr gut dosierbaren Spindelhahnes den Durchfluss exakt auf den Wunschwert.

 Der Spindelhahn ist allein viel zu restriktiv, so dass ich bei geschlossenem (oder ohne) Kugelhahn nur Durchflüsse ab rund 100 l/h messen kann. Das lässt sich dann aber sehr exakt bis auf 10 l/h fast stufenlos herunterregeln.

Ich habe alle drei Sensoren seriell hintereinander verbaut und zwischen dem „High Flow Next“ und dem Alphacool ES Sensor noch einmal 10 cm geraden Schlauch gesetzt, um Turbulenzen auszuschließen. Ich hatten den Alphacool Sensor zum Gegentest auch einmal vor dem Keyence und diese Werte deckten sich mit denen des Aufbaus am Ende der Kette. Somit ist es also egal, wo welcher Sensor eingebunden wird.

 

Alphacool ES "HighFlow", Durchfluss- und Temperatursensor mit Tachosignal (17558)

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S.nase

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Kann man denn den Pönöpell( wo der TempSensor drin steckt) auch ganz entfernen/rausschrauben, so das der Durchflußsensor eventell auch schon bei niedrigeren Durchflußmengen linearere Ergebnisse liefert?

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Das Teil könnte ja auch der Grund sein, warum die Tabellenwerte in der Anleitung so weit abweichen. Weil der TempSensor eventuell erst später mit hinzugefügt wurde.

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Igor Wallossek

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Dass die Werte in der Tabelle so abweichen, hat einen anderen Grund. Sie sind grundsätzlich falsch. Das bisschen Schraube ist zudem hinter der Turbine, das spielt also keine Rolle. Du siehst in meinem Foto auch, wie klein der wirklich ist. Die Zeichnung ist eher exemplarisch :D

Generell wird man kaum Turbinensensoren finden, die unter 100l/h wirklich valide messen. Das liegt schon am Prinzip. Da ich aber eine genaue Tabelle mit Hilfe des berührungslosen Sensor gemacht habe, kann man mittels der Kurve jetzt genau rechnen und bekommt echte Werte, die so auch stimmen. Das bieten kaum Hersteller an und per Elektronik ist das fast nicht umsetzbar, da zu teuer. Die arbeiten fast alle mit einem festen Teiler (Faktor), was immer schief gehen muss.

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big-maec

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831 Kommentare 478 Likes

Wenn man die FAN/Pumpe Anschlüsse nimmt, kann man das meistens im BIOS umstellen, zwischen U/min oder l/h.

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Quelle: Gigabyte mb_manual_x570-aorus-master_1102_e.pdf

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RedF

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4,665 Kommentare 2,553 Likes

Mit l/h = 0,1811*UPM - 9,7502 sollte man doch gut hinkommen.

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ApolloX

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1,665 Kommentare 932 Likes

Danke, jetzt weiß ich auch, warum der Sensor bei mir andere Zahlen anzeigt.
ALC, warum nicht einmal die eigenen Produkte vernünftig testen und beschreiben?

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Igor Wallossek

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Es ist eben NICHT linear :)

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RedF

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4,665 Kommentare 2,553 Likes

Ja, polynomisch wirds leider kaum besser ^^
( gut 6ten grades gehts, aber sowas will ja keiner )

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Igor Wallossek

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Funktioniert so aber nicht. Manche FlowMeter haben sogar zwei Sensoren, da käme das Doppelte raus. Der Aqua Computer High Flow Next ist ein gutes beispiel dafür, dass selbst gute Turbinen mit festem Faktor versagen.

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b
bijavay441

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Wieso ist das Aqua Computer high flow NEXT in diesem Test auf einmal so viel ungenauer als noch beim ursprünglichen?

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Sergeferlich

Neuling

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Nutze auch diesen Sensor und hab auch eine Formel für einen Virtuellen Sensor gefunden.
Jetzt frag ich mich natürlich, ob bei dieser Rechnung das Ergebniss annähernd korrekt oder voll daneben ist.

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Mir war nur wichtig, dass ich überhaupt einen Rohwert habe. Was es genau mit Gradient und Intercept auf sich hat, war ich zu faul zu googlen.
Evtl. kann einer von euch mich erleuchten.^^

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S
S.nase

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Gibt es denn Monitorsoftware, in die man die ermittelten Korrekturwerte drehzahlabhängig eintragen kann, und damit korrigierte Durchflußmengen anzeigt werden?

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Haru

Veteran

116 Kommentare 65 Likes

Ganz ehrlich? So genau wie die Teile sind, reichen sie allemal für eine grobe Schätzung. Nicht, dass wie bei GN und der AiO-Thematik da wieder Dinge verdreht werden 😅

Ich selbst hab den Highflow NEXT und bin happy damit. Passt gut rein, sieht gut aus, ist genau. Bei 5% auf den Pumpen (drunter schwingt da was) zeigt der je nach Temperatur des DP Ultra so 50-60l/h an, was ja auch eigentlich genug ist. Hau ich da mal ca. 10 drauf, bin ich beim echten Wert :) Passt doch.

Solang ich nicht bei echten 60l/h quasi 120 oder mehr angezeigt bekomme, passt das ja auch. Gab ja im anderen Test solche Katastrophen 😁

Hat alphacool aber ganz gut gemacht :)

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S
S.nase

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Wenn sich das IgorLab schon die Arbeit macht, ne KorrekturwerteTabelle zu vermessen, würde es mich glücklich machen die auch komfortable verwenden zu können. Daher meine Frage, ob es Software gibt in der man solch eine KorrekturwerteTabelle auch anwenden kann.

Wenn es nur um ne Funktionskontrolle geht, sind genauere Messwerte natürlich relativ egal.

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Igor Wallossek

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10,201 Kommentare 18,825 Likes

Weil es, schlicht und ergreifend, ein anderes Gerät ist (der alte war defekt) und sich der Testaufbau grundlegend unterscheidet. Ich arbeite hier mit annähernd vollem Druck und nur minimalem Bypass. Steht aber im Artikel.

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³N1GM4

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81 Kommentare 14 Likes

@Igor Wallossek
Angenommen die ermittelten Messwerte in der Tabelle mögen bei 20°C Wassertemperatur stimmen...
Passt das ganze dann auch noch so mit >30°C warmen Wasser überein?

Pures Wasser wird aus gewissen Gründen aber kaum jemand nutzen.
Wie fallen die Messwerte bei einem übliches Kühlmittelgemisch wie z.B. Aquacomputer DP Ultra bei unterschiedlichen Temperaturwerten aus?

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³N1GM4

Mitglied

81 Kommentare 14 Likes

Weil die Teile einfach nur Schätzeisen/Spielzeuge sind und keine konstanten und zuverlässige Messungen bieten.

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Igor Wallossek

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10,201 Kommentare 18,825 Likes

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Das habe ich auch getestet. Wasser gegen DP Ultra Pur und 20 vs. 35 Grad. Nimmt sich nichts. Wie auch? Ich stelle mit dem Ultraschall den Flow ein und lese dann den Rest ab. Was vorn reinkommt, kommt auch hinten wieder raus. Nur bei reinem Glykol müsste ich den Keyence heftiger umstellen. Ich habe für alle meine Flüssigkeiten die Vorlagen, was ich einprogrammieren muss.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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