Mit der KFA2 GeForce RTX 3080 Ti komme ich gern den Wünschen nach, auch wieder einmal eine Einzelkarte zu testen, die sich innerhalb ihrer Leistungsklasse nicht ganz oben im ohnehin schon heftigen Preisrahmen bewegt. Mit aktuell unter 1150 Euro liegt sie bereits wieder in eher „normalen“ Regionen, denn vor knapp einem Jahr waren wir auch schon mal bei knapp 1800 Euro und man nähert sich überall wieder der UVP an. Das allein (und der Umstand, dass Ada wohl erst im Spätherbst in den Regalen liegen dürfte) macht einen Einzeltest durchaus interessant. Und ich kenne nicht wenige, die mit Ihrer RTX 2080 Ti noch heute all den Mining-Preis-Opfern eine lange Nase drehen, mich eingeschlossen.
Und sonst? Auch diese Grafikkarte besitzt das übliche GeForce Feature-Set der aktuellen Ampere-Generation. Das Herzstück der GeForce RTX 3080 Ti ist der GA102-225 Grafikprozessor. Er basiert auf Samsungs speziell für NVIDIA entwickeltem 8-nm-Prozessknoten und verfügt über insgesamt 28 Milliarden Transistoren. Den kennen wir ja schon vom letzten Jahr. Er misst knapp 628 mm², was ihn zum zweitgrößten jemals produzierten Gaming-Grafikprozessor direkt unter dem Turing TU102 Grafikprozessor macht.
Für die GeForce RTX 3080 Ti hat NVIDIA immerhin 80 SM-Einheiten auf seinem Flaggschiff aktiviert, was zu insgesamt 10240 CUDA-Kernen führt. Zusätzlich zu den CUDA-Kernen ist NVIDIAs GeForce RTX 3080 Ti auch mit RT-Kernen der nächsten Generation (Ray-Tracing), Tensor-Kernen und den neuen SM- oder Streaming-Multiprozessoreinheiten ausgestattet. Was den Speicher betrifft, so ist die GeForce RTX 3080 Ti mit 12 GB GDDR6X Speicher ausgerüstet, der Speichergeschwindigkeiten von 19,0 Gbps liefern kann. Zusammen mit einem 384 Bit Interface wird dies eine kumulative Bandbreite von 912,4 Gbps liefern.
Und ja, es gibt sogar Zubehör zur Karte, das dem der Founders Edition einen kleinen Schritt voraus ist, zumindest aus Sicht der Herstellers und seines Marketings. Dazu gehört ein RGB-beleuchteter Grafikkarten-Halter, der aber einen alten 12V-RGB-Anschluss mit vier Preci-Dips voraussetzt und ein rückseitig ansteckbarer Pull-Lüfter, der in schlecht durchlüfteten Gehäusen der Kühlung sehr zuträglich ist und von der Karte mitgesteuert wird.
Optik und Haptik
Die Formensprache ist wie immer, also nicht neu. Die schwarze Kunststoffabdeckung sieht schlicht aus, das kann man wirklich mögen, weil es doch eher zeitlos ist. Die KFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG 12GB wiegt 1375 Gramm und ist damit kaum schwerer als die Referenzkarte. Sie ist mit ihren satten 31,5 cm auch länger, angenehme 10,5 cm hoch (Einbauhöhe ab PEG) und dazu 5.5 cm dick (2.5-Slot-Design), wobei noch eine Backplate und das PCB mit insgesamt fünf weiteren Millimetern dazukommen.
Versorgt wird der grafische Ziegelstein samt Illumination über zwei standesübliche 8-Pin-Buchsen, also alles wie bekannt und gehabt, wenn eine Karte 350 Watt (optional bis 380 Watt) Power Limit besitzt. Das hat den Vorteil, dass man sich das dritte Kabel, das wir von vielen anderen Modellen kennen, einfach sparen kann. Ja, das ist vor allem beim maximalen OC schon knapp, aber nicht über den Specs. Wir sehen hier auch die vertikale Ausrichtung der Kühllamellen und die Platinenverstärkung in Form einer Backplate und eines Rahmens im Bereich der Slotblende. Drei 9-cm-Lüfter (8.7 cm Rotorblattdurchmesser) sorgen für den nötigen frischen Wind bei der Kühlung, jedoch machen die eher unrund geformten Öffnungen der Abdeckung aerodynamisch keinen Sinn, eher im Gegenteil. Aber dazu kommen wir später noch.
Die Slot-Blende ist dekorativ gelöchert, trägt 1x HDMI 2.1 und drei aktuelle DP-1.4-Anschlüsse. Die USB Type C Buchse fehlt hingegen. Mehr zum Aufbau, dem Kühler und der Bestückung kommt gleich noch, denn das Auseinandernehmen in Form des umfangreichen Teardowns ist ja quasi Pflicht für einen objektiven Artikel.
Technik
Während der Basistakt mit 1365 MHz angegeben wird, liegt der Boost-Takt bei 1695 MHz (FE bei 1665 MHz), der sogar erreicht wird. Die Karte setzt auf 12 GB GDDR6X mit 19 Gbps, aber das hatten wir ja schon. Die restlichen Eckdaten entnehmen wir bitte dem GPU-Z Screenshot…
… und der tabellarischen Übersicht (wobei die Werte von NVIDIAs RTX 3080 Ti FE in Klammern gesetzt wurden).
GeForce RTX 3070 | GeForce RTX 3080 | GeForce RTX 3080 Ti |
GeForce RTX 3090 | |
---|---|---|---|---|
GPU | GA104-300 | GA102-200 | GA102-225 |
GA102-300 |
Process Node | Samsung 8 nm | |||
Die Size | 395.2 mm2 | 628.4 mm2 | ||
Transistoren | 17.4 Mrd. | 28 Mrd. | ||
CUDA Cores | 5888 | 8704 | 10496 | |
TMUs/ROPs | TBA | 272 / 96 | 320/112 |
TBA |
Tensor/RT | 184 / 46 | 272 / 68 | 320 / 80 | 328 / 82 |
Basis-Takt |
1500 MHz | 1440 MHz | 1365 MHz |
1400 MHz |
Boost-Takt |
1730 MHz | 1710 MHz | 1695 (1665) MHz |
1700 MHz |
Speicher | 8 GDDR6 | 10 GB GDDR6X | 12 GB GDDR6X | 24 GB GDDR6X |
Interface | 256-bit | 320-bit | 384-bit | 384-bit |
Durchsatz | 14 Gbps | 19 Gbps | 19 Gbps |
19.5 Gbps |
Bandbreite | 448 Gbps | 760 Gbps | 912.4 Gbps |
936 Gbps |
TGP | 220W | 320W | 350 W |
350W |
Launch | 15.10.2020 | 17.09.2020 | 02.06.2021 |
24.09.2020 |
KFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG (1-Click OC), 12GB GDDR6X, HDMI, 3x DP (38IOM5MD99DK)
- 1 - Einführung und technische Details
- 2 - Testsystem und Methodik
- 3 - Teardown: Platinenanalyse und Kühler
- 4 - Gaming Performance
- 5 - Effizienz und Leistungsaufnahme beim Gaming
- 6 - Leistungsaufnahme, Spannungen und Normeinhaltung
- 7 - Lastspitzen und Netzteil-Empfehlung
- 8 - Taktraten und Temperaturen
- 9 - Lüfter und Geräuschemission ('Lautstärke')
- 10 - Übersicht, Zusammenfassung und Fazit
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