Was wird eigentlich bereits jetzt ausgelesen und angezeigt?
Betrachten wir erst einmal das bereits bekannte Modul. Ich habe Euch exemplarisch mal zwei Stellen markiert, wo Temperatursensoren wirklich existieren, auch wenn man hier weitere Einschränkungen machen muss. Es betrifft einerseits den SPD-Hub und andererseits den PMIC, der auch die Spannungsreglung übernimmt. Mit unter 5 Watt Verlustleistung im OC-Modus ist ein einzelner Riegel sicher noch keine thermische Zeitbombe, aber bereits zwei 16-GB-Riegel kommen auf bis zu 10 Watt. Hat man alle Bänke vollgesteckt, sind das bis zu 20 Watt nur für den RAM. Halleluja.
Der SPD-Hub als Basis für eine mögliche Faustformel
Im IC für den SPD Hub befindet sich ein (analoger) Sensor, der lesbare Dezimalwerte zurückgibt und der zudem auch recht genau funktioniert. In den JEDEC-Spezifikationen, die leider hinter einer Paywall versteckt sind und die man sich fürstlich bezahlen lässt, stehen auch die Temperatur-Limits für diesen SPD-Hub. Da der IC selbst kaum Verlustleistung produziert, aber direkt auf der Platine klebt, ist der IC ein guter Indikator für die Temperatur des gesamten PCBs, welches sich nach ca. 30 Minuten Volllast auch recht ausgewogen erwärmt hat. Hotspots lösen sich mit der Zeit nämlich in Durchschnittswerten auf.
High Limit | 55 °C |
Critical Limit | 85 °C |
Mir ist es trotz OC und testweise auch schon mal mit bis zu 1.4 Volt im „Benchmark-Mode“ des OCPC Extreme nicht gelungen, diesen Wert an das kritische Limit zu führen. Mit Auslesewerten von etwas über 70 °C bei 1.35 Volt und maximal 75 °C bei 1.4 Volt wird man das kritische Limit also nicht erreichen. Da kann ich also Entwarnung geben, es bleibt alles im grünen Bereich.
Doch wofür kann man den Wert für den SPD-Hub nun gebrauchen? Da auch die einzelnen Speicher-Module thermisch auf die Platine einwirken, kann man nach einer längeren Erwärmung vom SPD-Wert auch indirekt auf den Speicher schließen! Wir werden später noch sehen, dass hier, je nach Fabrikat, zwischen 10 und 13 Grad Temperaturdifferenz zwischen dem SPD-Wert und der heißesten Stelle an der Oberfläche des Speichermoduls herrschen. Was dass dann für das Innere bedeutet, klären wir gleich noch. Aber es ist zumindest schon einmal ein grober Anhaltspunkt und durchaus auch brauchbarer Richtwert für eine mögliche Faustformel.
Die Temperaturwerte des PMIC
Die PMIC Temperatur ist kein echter Sensorwert, sondern wiederum nur eine Sammlung von Flags, die die Temperaturbereiche lediglich sehr grob umreißen. Da im IC selbst kaum Verlustleistung umgesetzt wird und damit auch kaum Abwärme entsteht, können wir diese Wertermittlung aber eigentlich komplett ignorieren. Man findet das Flag in HWINFO unter den Meldungen für das jeweilige RAM-Modul als „High Temperature“ (siehe Bild oben). Auch hierfür habe ich, der Vollständigkeit halber, noch einmal die Flags und die korrespondierenden Temperaturbereiche aufgelistet:
000 | < 85 °C |
001 | 85 °C |
010 | 95 °C |
011 | 105 °C |
100 | 115 °C |
101 | 125 °C |
110 | 135 °C |
111 | > 140 °C |
Den PMIC können wir, im Gegensatz zum SPD-Hub, also komplett übergehen, denn der Wert nützt uns nichts. Ehe hier einmal in kritisches Flag auftaucht, sind die Speichermodule längst verglüht. Wie warm oder auch heiß das alles nun wirklich wird, das sehen wir auf der nächsten Seite.
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