Undervolting via Curve Editor
Wie kriegen wir die Grafikkarte also dazu überredet, dass sie trotz geringerem Powerlimit den hohen Takt wieder erreicht? Ganz einfach: wir weisen ihr für die entsprechenden Spannungswerte einfach einen höheren Takt zu. Auch dies können wir relativ komfortabel im Afterburner erledigen, indem wir den Curve Editor aufrufen.
Nach dem Click auf den rot markierten Button wird sich folgendes Fenster öffnen. Jeder Punkt auf dieser Kurve repräsentiert einen Spannungswert (X-Achse) und seine zugehörige Taktfrequenz (Y-Achse). Der markierte Punkt bedeutet also, dass bei einer Spannung von 1000mV ein Takt von 1890MHz anliegen soll.
Erreicht die Grafikkarte ihren maximalen Takt also serienmäßig bei einer Spannung von 1250mV, testen wir einfach, ob sie diesen Takt nicht vielleicht auch schon bei 1200mV erreicht, dann bei 1150mV und so weiter. Schritt für Schritt loten wir aus, welche Spannung wirklich benötigt wird, um den vorgesehenen Takt (stabil) fahren zu können. Es bietet sich an, dabei eine konstante Last in Form eines 3D-Benchmarks oder Spiels im Fenstermodus laufen zu lassen, und dann Stück für Stück den gewünschten Takt über einen niedrigen Spannungswert zuzuweisen. An der Stelle möchte ich auch noch mal etwas Mut machen: sollte die Spannung für einen gewünschten Takt mal zu gering sein, dann stürzt bloß die 3D-Anwendung ab und die Curve wird zurückgesetzt. Maximal friert mal der Rechner ein, aber kaputt gehen wird da nicht gleich etwas. Dennoch möchte ich an den Disclaimer oben erinnern!
Nach einigem Testen stellte sich heraus, dass die im Test verwendete Grafikkarte die gewünschte Frequenz von 1920MHz schon bei einer Spannung von 925mV erreichen kann, ohne abzustürzen.
Der Test erfolgte an derselben Stelle in The Witcher 3, wieder in QHD mit maximalen Details (außer Hairworks). Siehe da: derselbe Takt wird schon bei 925 statt bei 1043mV erreicht und bei derselben Framerate haben wir an der Stelle den Stromverbrauch um satte 55 Watt verringert. Das wirkt sich natürlich auch massiv auf die Lautstärke aus, denn die Lüfter müssen deutlich langsamer drehen, wenn sie nur 240 statt 295 Watt bewältigen müssen.
Den Spielraum kann man natürlich jetzt auch nutzen, um noch mehr Takt aus der Karte herauszuquetschen. Die Karte läuft auch mit ungefähr 2,1GHz stabil durch Time Spy und Co. wird dabei aber unausstehlich laut und benötigt das volle Powerlimit – genau das Gegenteil wollen wir in dem Artikel aber erreichen. Aus Interesse habe ich noch ein Setting getestet, dass bei Seriennahem Verbrauch gut 100MHz mehr Takt ermöglicht. Dazu wurde die Kurve bei 981mV auf 2046MHz gezogen, was in einen konstanten Game-Clock von 2010MHz resultierte.
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